David SCHRAVEN

Journalist aus Leidenschaft

"Journalismus ist, wenn man etwas druckt, was ein anderer lieber nicht gedruckt sehen will."

Unter diesem Motto entschied sich David SCHRAVEN bereits mit 17 Jahren Journalist zu werden. Für ihn besteht die Aufgabe eines guten Journalisten darin, über das zu schreiben, was passiert, was wahr ist und was verschleiert wird. „Eine Stimme im Dienst der Ohnmächtigen zu haben“, ist für den heute 37-Jährigen (2008) die größte Faszination an seinem Beruf.


Von Schalke über RWE bis hin zu PFT in der Ruhr – „grundsätzlich interessiert mich alles im Spannungsfeld von Politik und Wirtschaft - die Geschichten ergeben sich halt. Je nachdem was gerade los ist“.


So kam es, dass er sich nach einem Anruf von einem Freund, der eine Fachtagung der Universität Bonn besucht hatte, mit dem Thema PFT in der Ruhr beschäftigte.

Die zu Beginn eher ‚kleiner’ erscheinende Geschichte entpuppte sich nach intensiver Recherche als ein großer Skandal. Für dessen Aufklärung, seine hartnäckigen Recherchen und kontinuierliche Berichterstattung wird ihm 2008 ein Wächterpreis zuerkannt.


Seiner Neugier und dem eisernen Willen, Missstände aufzuklären, verdankt er es, dass trotz der Steine, die ihm gerade seitens des Umweltministers UHLENBERG, CDU, in den Weg gelegt wurden, ein großer Skandal an die Öffentlichkeit kam.


Die Konfrontation mit Regierung und anderen Instanzen scheute er auch schon in jungen Jahren nicht. Themen wie die Vertuschung von AIDS-Gefahren in der Schule oder eine Reportage über das Leben von obdachlosen Jugendlichen brachten ihm Ärger mit der Stadtverwaltung Bottrop ein. Damals stand er mit 17 Jahren in den Anfängen seiner Karriere und hatte bereits seinen ersten Verlag gegründet. Beide Themen erschienen damals in seiner ersten selbstverlegten Zeitung In Team mit einer Auflage von 1000.


Nach seinem Abitur 1990 am Heinrich Heine Gymnasium in Bottrop entschied er sich für ein Studium der Slavistik, Politologie und Geschichte an der Universität Bonn. Bereits während des Studiums arbeitete er als freier Journalist für die Neue Zürcher Zeitung, taz und den WDR.


So war er z.B. Mitbegründer des „Nachrichtenbüros Zentralasien/Kirgisien“. Und schon damals hatte er konkrete Vorstellungen, was ein ‚guter Journalist’ machen müsse.


Wie er dazu kam? “Kurz gesagt, habe ich damals in St. Petersburg gelebt und bin für eine Tour in Kirgistan und Tadschikistan gewesen. Dort habe ich gesehen, wie die alte Interfax-Struktur zerfallen ist. Da gleichzeitig regionale Zeitungen entstanden, brauchten diese eine alternative grenzüberschreitende Informationsstruktur für Zentralasien. Da ging es zunächst um Baumwollpreise, Basardaten und so Sachen. Mein Partner für dieses Projekt war Marcus Bensmann.“ Markus BENSMANN arbeitet zehn Jahre in Zentralasien als freier Journalist für unterschiedliche deutsche Zeitungen.


Später überlegte er sich, wie man am Besten eine Zeitung im Ruhrgebiet gründen könnte. Diese Idee kam ihm als er in Asien auf einem Flughafen festsaß.


Wieder zuhause stellte er sein Konzept der taz vor. Diese gab ihr „Ok“ und 1996 wurde David SCHRAVEN Gründungsgeschäftsführer der taz-Redaktion Ruhr. Als ‚Belohnung’ für die Aufbauarbeit durfte er nach seinem Studium gleich ein Volontariat bei der Zeitung machen.


Neben seiner Tätigkeit als Journalist arbeitete er drei Jahre als Dozent an der Universität Essen im Bereich Nachrichtenschreiben. Und mittlerweile macht er auch Texttraining an der Heinrich Böll Stiftung. Ab 2000 arbeitete er als Redakteur und immer wieder auch als freier Journalist bei verschiedenen Zeitungen. Er arbeitet seit 2005 ausschließlich als Freier Journalist vor allem für die Welt am Sonntag (WamS), DIE ZEIT und die Berliner Morgenpost.

2007 wurde David SCHARVEN in den Vorstand des Netzwerks Recherche gewählt. Und geht er seinen vielfältigen Tätigkeiten mal nicht gerade nach, so widmet er sich seiner Familie als Ehemann und Vater von zwei Söhnen.


email: david.schraven[at]mag.cc

 


(AR, NB)

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