Jens WEINREICH

Ein Sportexperte

„Ich bin altmodisch. Ich glaube noch daran, dass der Journalist mehr Aufgaben hat, als zu unterhalten und täglich neu zu hyperventilieren“ , lautet das Credo von Jens Weinreich, Leiter des Ressorts Sport der Berliner Zeitung. Er sieht es als seine journalistische Pflicht, auch für manch Beteiligte unbequeme Geschichten zu machen: „weil es der Leser verdient hat“. Seine Geradlinigkeit ist Programm: der Werdegang des Journalisten spiegelt Ehrgeiz und Zielstrebigkeit wieder. „Manche wollen Lokomotivführer werden und werden es nicht. Manche wollen Kosmonaut oder Astronaut werden und werden es nicht. Manche Jungs wollen Sportreporter werden - und werden es, wenngleich auf kleinen Umwegen, schon zu Beginn.“ 

1965 in Haldensleben / Sachsen-Anhalt geboren, kam für Jens Weinreich in den achtziger Jahren nur ein Volontariat bei der Jungen Welt, der damals auflagestärksten Tageszeitung der DDR, mit seinem qualitativ hochwertigen Sportteil in Frage. Danach folgte ein Studium der Journalistik an der Universität Leipzig und zeitgleich die Spezialausbildung „Sportjournalismus“ an der damaligen Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) in Leipzig. Während er noch an seinem Diplom arbeitete, war er bereits Redakteur bei der Jungen Welt

Um sich direkt nach der Wende 1989 politisch und mental von der DDR zu lösen und neue Medien kennen und beherrschen zu lernen, arbeitete er ab 1992 als freier Journalist für Fernsehen, Hörfunk und Zeitung. Es war auch der Versuch, sich die Themen von keinem Medienmacher diktieren zu lassen, sondern sie selbst zu setzen. 1996 heuerte ihn dann die Berliner Zeitung an. Dort arbeite er sich vom Redakteur über den stellvertretenden Ressortleiter Sport bis zum Leiter der Sportredaktion empor. 

Trotz fast lebenslanger Beschäftigung mit Fußball oder den größten olympischen Sportarten wie Leichtathletik und Schwimmen wird es Jens Weinreich nicht langweilig. Er sieht seinen Beruf als Sportjournalist zugleich als den eines Generalisten. „Ein Schwerpunkt wäre mir zu öde“. Die flinken Hände schreiben über nationale und internationale Sportpolitik, Doping, Sportvermarktung, Fernsehrechte, Olympiabewerbungen und Korruption im Weltsport. Und das nicht zu wenig: Er war Berichterstatter bei vier olympischen Sommerspielen, drei Winterspielen, 15 IOC-Sessionen, Olympischen Kongressen, Goodwill Games, den wichtigsten Weltmeisterschaften im Fußball, in der Leichtathletik und im Schwimmen und bei zahlreichen internationalen Sportkongressen. Seinen Spürsinn bewies er auch als Filmautor, wie zuletzt mit einer internationalen Co-Produktion über den Fußball-Weltverband Fifa, und machte sich zudem auf dem Buchmarkt einen Namen. 

Sein fünftes Buch, zusammen mit Grit Hartmann und Cornelia Jeske verfasst, erschien im Januar 2004 im Forum Verlag Leipzig, und setzt sich mit der missglückten Olympiabewerbung auseinander: „Operation 2012 – Leipzigs deutscher Olympiatrip“. Ein Thema, das Jens Weinreich in der Berliner Zeitung mit insgesamt mehr als 100 Beiträgen behandelte und dafür den zweiten Platz des Wächterpreises erhielt. 

Weitere Buchveröffentlichungen:


Inzwischen führt Jens WEINREICH auch sein eigenes Blog: Sport and Politics unter www.jensweinreich.de 


Wo die Person ebenfalls eine Rolle spielt: