Gespräch mit Thomas RUMPELTES

Thomas RUMPELTES, war zum Zeitpunkt des Einsturzes der erste Vorsitzende und Trainer des Eishockey-Vereins EAC Bad Reichenhall. Er selbst hat in dieser Halle das Schlittschuh laufen erlernt, dort Eishockey gespielt und wurde 1997 der Vorstandsvorsitzender des Vereins. Das ist er bis heute. Sein Leben ist mit der Eishalle unmittelbar verwoben.

Er war derjenige, der eine knappe halbe Stunde vor dem Einsturz einen Telefon Anruf bekam, der beinahe der gesamten Jugendmannschaft das Leben rettete: es sei zuviel Schnee auf dem Dach, das könne schließlich einstürzen. RUMPELTES und seine Schwester reagierten sofort: über eine Telefonkette bliesen sie das Training ab 16:00 Uhr ab. Nur einen erreichte dieser Anruf nicht, weil der 15-jährige Andreas bereits mit anderen zusammen beim Publikumslauf mitmachte.

RUMPELTES war nicht nur Zeuge vor Gericht, er wurde auch nicht müde, darauf hinzuweisen, dass die Halle schon Jahre vor dem Einsturz hätte gewartet werden müssen. Das habe er auch dem Eismeister so wie dem Bürgermeister der Stadt, HEITMEIER, mitgeteilt. Rumpeltes war der Meinung, dass das Dach undicht war und dass da etwas hätte gemacht werden müssen.

Nach dem Unglück schilderte RUMPELTES die Vorgänge auch der Presse. Zufall oder nicht, kausal verknüpft oder nicht, egal wie: kurz darauf wurde ihm der Kreditrahmen bei der Berechtesgadener Kreissparkasse von einem Tag auf den anderen gekürzt. Dass die Stadt Bad Reichenhall da hinter stecken könnte, würde er nicht ausschließen. Schließlich sitzt der Reichenhaller Bürgermeister Wolfgang HEITMEIER seit 1990 im Beirat der Sparkasse.

Im folgenden Gespräch gibt uns Thomas RUMPELTES einige Antworten:

Schon Jahre vor dem Einsturz des Daches war bekannt, dass das Dach undicht und marode war. Inwiefern, war die Stadt über den Zustand der Eishalle informiert? Antwort (1:02 Min; 1,3 MB)

War es Unwissenheit oder wollte die Stadt nur durch den Verzicht auf die Wartung der Halle Geld sparen? Antwort (1:05 Min; 1,2 MB)

War es Zufall oder warum kam der Anruf, dass die Halle gesperrt werden müsse, so knapp vor dem Einsturz? Ist das Wort „Einsturzgefahr“ gefallen? Antwort (0:48 Min; 920 KB)

Unmittelbar vor dem Einsturz haben einige Zeugen ein Knacken wahrgenommen: Antwort (0:34 Min; 760 KB)

RUMPELTES wurden, nachdem er in den Medien über das Unglück sprach, die Konten von der Sparkasse gesperrt. Steckt seiner Meinung nach die Stadt dahinter? Antwort (0:57 Min; 1,2 MB)
Anscheinend reagiert die Stadt sehr empfindlich, wenn öffentlich über das Unglück gesprochen wird.

Besonders wenn die Stadt am Pranger steht? Antwort (1:22 Min; 1,8 MB)

RUMPELTES war Zeuge vor Gericht und hat ausgesagt. Doch seiner Meinung nach, saßen die Falschen auf der Anklagebank. Er spricht von „Bauernopfern“: Antwort (1:52 Min; 2,4 MB)

RUMPELTES zu Folge wurde die Halle nicht genug gewartet, dies führte letztendlich zum Einsturz: Antwort (0:26 Min; 580 KB)

RUMPELTES meint, es sei der Stadt nur recht, dass die Halle weg ist, sonst wäre gleich wieder eine neue erbaut worden. Stattdessen hat die Stadt eine Sporthalle für € 9 Mio. für 800 Gymnasiasten erbaut: Antwort (0:30 Min; 660 KB)

Der Bad Reichenhaller Musiker Hans Söllner veranstaltete vom 16. Januar bis zum 10. Februar 2009 eine Sitzblockade auf dem Gelände der eingestürzten Eishalle um der Opfer des Einsturzes der Eislaufhalle Bad Reichenhall zu gedenken und weil sich die Stadt über einen das Gelände betreffenden Bürgerentscheid hinweg gesetzt hat. In dem Bürgerentscheid hatte sich die Mehrheit der Bürger von Bad Reichenhall für die Wiederherstellung eines Schwimmbades auf dem Geländes des alten ausgesprochen. Die Gemeinde will jedoch den Bürgerentscheid ignorieren und auf dem Gelände eine Fachhochschule für Tourismus bauen, gegen den Willen vieler Bürger der Stadt: Antwort (0:59 Min; 1,3 MB)

RUMPELTES hat zusammen mit dem Eishockey Verein beschlossen sich nicht mehr so offen in den Medien zu äußern, um weiteren Problemen aus dem Weg zugehen. Der Verein ging davon aus noch mit der Stadt zusammenarbeiten zu müssen. Da aber keine neue Eishalle in Planung ist, bereut RUMPELTES nicht noch „heftiger“ gegen die Stadt vorgegangen zu sein, da er sich nicht gerne den Mund verbieten lässt: Antwort (0:59 Min; 1,3 MB)