ABC der Akteure um Erich DIEFENBACHER

AGOSTI, Dora

Zweite Ehefrau von Erich DIEFEBACHER und ehemalige Inhaberin der Fa. Diskont AG in Lugano im Schweizerischen Tessin. Nach der Heirat macht DIEFENBACHER aus dem Unternehmen die Diskont und Handelsbank. Im Mai 1979 werden beide wieder geschieden


BOZZO, Ferdinando

Italienischer Millionär aus Mailand, der sich gleichzeitig in der Sozialistischen Partei betätigt. In einem Rechtsstreit mit der Schweizerische Kreditanstalt (SKA) um 52 Mio SFr, nimmt sich BOZZO Erich DIEFENBACHER als Rechtsanwalt. Dieser ist erfolgreich und es es kommt zu einem Vergleich. Die SKA setzt allerdings BOZZO unter Druck und droht, sie zahle nur, wenn er DIEFENBACHER nicht bezahle.
DIEFENBACHER muss daraufhin sein Honorar und die verauslagten Prozesskosten gerichtlich einklagen. Er gewinnt in allen Instanzen gegen BOZZO doch dieser lässt ihn in Italien auflaufen und zahlt nicht. Er wird seine Schulden nie bei DIEFENBACHER begleichen


BURRI-BONER, Irma

Tochter von Fida SCHMID, einer der beiden Schwestern von Christian SCHMID.
Sie heiratete den Arzt Dr. Burri und gewann dadurch in den Augen ihres Onkels beträchtlich an gesellschaftlicher Bedeutung. Sie wurde zur Lieblingsnichte von Christian SCHMID und ihr wurde dadurch als einzige ein Teil des Erbes zugesprochen


DIEFENBACHER, Erich

DIEFENBACHER kämpfte seit den 60er Jahren in der Schweiz gegen Steuerhinterziehung und illegale Kapitalschieber. Dadurch wurde er automatisch zum Staatsfeind Nr. 1 der Schweizer Geldbranche, die mehr oder weniger identisch mit dem Schweizer Politsystem ist. 
Dies hatte zur Folge, dass er 1991 in die Bundesrepublik Deutschland emigrierte. 
Er vertrat unter anderem Stanley ADAMS, die gesetzlichen Erben der industriellen Christan SCHMID und die iranische Zentralbank in Sachen Schahgelder in der Schweiz.
Erich DIEFENBACHER starb am 6. Januar 2009 kurz vor seinem 81. Geburtstag. Mehr Infos hier.


FURGLER, Kurt

war Rechtsanwalt, Mitglied der christlichdemokratischen Volkspartei (CVP) in der Schweiz und Mitglied des Nationalrates.
1968 verfügt er persönlich, dass Erich DIEFENBACHER nicht in den Generalstab der Schweizer Armee befördert wird. Die ist zugleich der erste (nachweisbare) Eintrag in die betreffenden Fichen der Schweizer Staatsschutzakten über DIEFENBACHER
1977, 1981 und 1985 hielt er den Posten als schweizerischer Bundespräsident inne.
Am 23.07.2008 stirbt FURGLER im Alter von 84 Jahren in seinem Geburtsort St. Gallen


HAEFLIGER, Arthur

Geboren am 8. Februar 1919. 1964 Professor an der Universität in Bern. Er war Oberst der Militärjustiz und wurde am 14. Dezember 1967 zum Schweizer Bundesrichter gewählt. (Vizepräsident war er 1983 und 1984, und erneut Präsident 1985 und 1986). In einer Unterredung, die HAEFLINGER mit Erich DIEFENBACHER führte, nannte er als die drei tragenden Säulen des Schweizer Vaterlandes die Schweizerische Bankgesellschaft, den Schweizerische Bankverein und die Schweizerische Kreditanstalt


LEUTWILER, Fritz

Wird am 30.7.1924 in Baden geboren. Von 1967-70 ist er Lehrbeauftragter an der Universität Zürich für Notenbankpolitik. 1974-84 ist er Präsident der Schweizer Nationalbank. In dieser Zeit, 
lässt er sich die Akten in Sachen Christian SCHMID kommen und lässt sie durch den Chef des Rechtsdienstes, EHRSAM, sichten. Er bittet daraufhin Erich DIEFENBACHER zu einer Unterhaltung und bestätigt ihm, das er Recht habe. Es gehe aber inzwischen bei dieser Art von stillen Geldern um derartige Summen, dass das schweizerische Währungsgefüge zusammenbrechen würde, wenn diese Gelder transparent und dem allgemeinen Geldverkehr zur Verfügung stehen würden. Deswegen könne die Schweiz kein Interesse an einer Aufklärung des Falles SCHMID haben. LEUTWILER stirbt am 27.5.1997 in Zumikon


LUDWIG, Heinrich

Schweizer Rechtsanwalt von Christian SCHMID und ehemaliger Regierungsrat. Er war Politiker der freisinnig-demokratischen Partei. Nach SCHMIDs Tot vertritt er dessen Witwe und ist zusätzlich Stiftungsrat im Christian Schmid Fond. 
Im Frühling 1967 kommt es zwischen ihm und Erich DIEFEBACHER zu einem sogenannten 
Ehrverletzungsprozess in Basel. LUDWIG behauptet, DIEFENBACHER hätte intimes Verhältnis zu dem Graubündner Steuerbeamten Hans HATZ und wäre dadurch an wichtige Unterlagen in Sachen SCHMID gelangt. 1969 stellt das Baseler Appellationsgericht in einem Urteil in Sachen CRISANUS-Stiftung fest, dass Christian SCHMID seinen Lebenszweck offenbar darin sah, Gemeinde und Staat um die Steuern zu betrügen. Außerdem habe Dr. Heinrich LUDWIG, die Abklärung des Steuerbetrugsfalles nach Kräften hintertrieben. Die Neue Bündner Zeitung spricht offen von einer "Basler Ohrfeige für Regierungsrat Ludwig". Regierungsrat Dr. Heinrich LUDWIG sieht sich daraufhin zum Rücktritt genötigt


MARCOS, Ferdinand

Wird 11. 9. 1917 in Sarrat geboren. Der philippinischer Offizier und Diktator ist von 1966-1986 Staatspräsident der Philippinen. Er verhängte 1972 nach bürgerkriegsähnlichen Unruhen das Kriegsrecht und proklamierte 1973 eine neue Verfassung, nach der ihm diktatorische Vollmachten auf unbeschränkte Zeit zugebilligt wurden. 1980 hob Marcos das Kriegsrecht auf. In der Folge war er einer wachsenden Opposition ausgesetzt. Nach der Aufdeckung massiven Wahlbetrugs bei der Präsidentschaftswahl 1986 wurde er durch eine Volksbewegung unter der Führung von Corazon AQUINO, der Witwe des 1983 erschossenen MARCOS-Kritikers Benigno AQUINO , der sich auch das Militär anschloss, gestürzt und ging ins Exil. Er stirbt am 28. 9. 1989 in Honolulu (USA)


MARXER, Ludwig

Rechtsanwalt und fürstlicher Justizrat aus VADUZ, Liechtenstein war einer der bedeutendsten Treuhänder von Sitzgesellschaften in Liechtenstein. Als Geburtshelfer der Crisanus Familienstiftung von Christian SCHMID war er damit entscheidender Mitbegründer des Christian Schmid Systems


MUSSOLINI, Benito

war von 1922 bis 1943 faschistischer Diktator Italiens und verbündete sich 1936 mit Adolf Hitler in der „Achse Berlin-Rom“ Nach Kriegsende versuchte Mussolini zu seinem Freund Christian SCHMID in die Schweiz zu flüchten. Auf dem Weg zur Villa Oberalpina wurde er von Partisanen erkannt und erschossen


SCHMID, Christian

Großindustrieller und Benito Mussolini Freund, der in Mailand eine sehr erfolgreiche Fabrikation von Luxus-Textilien betrieb, dort aber nie Steuern zahlen wollte und deswegen im Jahre 1936 eine Familienstiftung namens „Chrisanus“ in Vaduz im liechtensteinischen Fürstentum eintragen ließ. 
Auf seine Initiative geht die Erfindung des schweizerisch-liechtensteinischen Kapital-Asyls zurück, dass von Erich Diefenbacher als das Christian-Schmid System der Steuerhinterziehung und Geldwäsche bezeichnet wurde


Christian-Schmid-System

Ein Ausländischer Kapitaleigner, eine natürlich oder juristische Person, lässt in Zusammenarbeit mit einer Schweizer Bank, einer Treuhandgesellschaft (im Fall Schmid die FIDES) und / oder einem gewerbsmäßigen, dem Berufsgeheimnis unterstellten Vermögensverwalter eine formell in Liechtenstein ansässigen und nach Liechtensteiner Recht pro forma organisierten Stiftung errichten, im Fall SCHID die CRISANUS- Famileinstiftung. Auf deren Namen werden dann in der Schweiz Bankkonten eingerichtet und die auf diese Weise aus dem Ausland legal oder illegal eingeführten Vermögenswerte übertragen. Als Organ der Stiftung steht eine von der Bank etc. vorgeschlagene Person zur Verfügung. Die wirklich wirtschaftlich Berechtigen treten somit nach außen gar nicht mehr in Erscheinung


SINDONA, Michele

Rechtsanwalt und Bankier der italienischen Mafia. SINDONA, der auch Geschäfte mit dem Vatikan macht, wird auch als „Bankier Gottes“ bezeichnet. Er wird später im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der US-Bank Franklin National, in der er sich eingekauft hatte, in den USA verhaftet und nochmals später in einem italienischen Gefängnis eines unnatürlichen Todes sterben: durch Gift


ZIEGLER, Jean

Wird am 19. April 1934 als Hans Ziegler in Thun, Schweiz geboren. Er ist Professor der Soziologie, Politiker und Sachbuchautor. Von 1967 bis 1983 und von 1987 bis 1999 war er Genfer Abgeordneter im Nationalrat für die schweizerische „SPD“. Von 2000 bis 2008 war er UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, sowie Mitglied der UN-Task-Force für humanitäre Hilfe im Irak
Am 03.10.1980 findet er Erwähnung in einer der Schweizer Fichen-Karten, die die Schweizer Behörden über Erich DIEFENBACHER anlegen. Es heißt dort: DIEFENBACHER habe den Schlussbericht über "die Affäre RUI Bernard 47 und SCHULTZ Pierre 29" der französischen Zollgewerkschaft ausgehändigt und habe "die ganze Sache seinem persönlichen Freund ZIEGLER Jean NR zugespielt".
Die beiden französischen Steuerfahnder RUI und SCHULTZ waren bei einer Ermittlung einem französischen Steuerflüchtigen bis in die Schweiz gefolgt und wurden dort festgesetzt. DIEFENBACHER hatte sie verteidigt



(OM)