ABC der Akteure in den 90er Jahren

Dr. BITAI, Geza

Bis zu seiner Suspendierung im Oktober 1994 Vorgesetzter von Dr. Margrit HERBST im Schlachthof Bad Bramstedt; angestellt - nicht verbeamtet - als Leiter des Fleischhygieneamtes.
BITAI hat mehrere Tiere zur Tötung frei gegeben, welche von Herbst als BSE Verdachtstiere diagnostiziert wurden. 
So wird z.B. Verdachtstier Nummer 9 auf Anweisung Dr. Geza BITAI's 
für die Tierkörperbeseitigungsanstalt - ohne die erforderliche Zustimmung des Schlachtbetriebes -  getötet. Ebenso wird Verdachtsfall Nummer 15 durch seine Einwirkung zur Schlachtung und Verkauf freigegeben.
Außerdem beschließt BITAI, gemeinsam mit  Dr. BREIHOLZ, 
Frau RYRICH und der Segeberger Amtstierarzt Dr. SCHULZ,  dass in Zukunft 
innerbetrieblich abgestimmt werden soll, ob eine 
BSE-Verdachtsmeldung an das für die Tierseuchenbekämpfung 
zuständige Veterinäramt des Kreises Segeberg weitergegeben werden soll.
BITAI gehört in seiner Funktion zu HERBST's härtesten Widersachern. Laut HERBST gingen neben Mobbing auch diverse Drohungen von BITAI aus. 
„Ich solle aufpassen, dass ich im Stall kein krankes Tier übersehe“, erinnert sich HERBST. 
Bei der Entnahme der Gewebeproben durch HERBST - an einer potentiell BSE-verdächtigen Kuh - wurden notwendige Schutzmaßnahmen ebenso wie weiterführende Untersuchungen vom Beschauamtsleiter Dr. BITAI verweigert.
Am 02.09.1994 vollzieht das Landwirtschaftsministerium (MELFF)  eine unangemeldete Prüfung der Zustände im Fleischhygieneamt. Nachdem sich die Vorwürfe der katastrophalen Hygiene auf dem Schlachthof bestätigen, wird Dr. BITAI seines Amtes enthoben


Prof. Dr. COLNERIC, Ninon (SPD)

Geb. 1948, ehem. Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) in Straßbourg
Sie studierte Rechtswissenschaften in Tübingen, München, Genf. 
Dann war sie Richterin am Arbeitsgericht Oldenburg, Präsidentin des Landesarbeitsgerichts Schleswig-Holstein, vom 15. Juli 2000 bis 6. Oktober 2006 Richterin am EGMR. 
Sie war Vorsitzende des Kieler Landesarbeitsgerichts, das 1997 über den Wiederaufnahmeantrag von HERBST zu entscheiden hatte.
Im November 2014 gibt sie gegenüber der Frankfurter Rundschau in einem Artikel folgendes Statement: „Margrit Herbst hat nicht gegen das Gesetz verstoßen." 
COLNERIC hat sogar Edward SNOWDEN über den Fall HERBST informiert. In einem Brief an SNOWDEN, der bereits aus dem Jahr 2013 stammt, nennt COLNERIC den Fall HERBST als Grund für ihren Kampf um die Einführung eines Whistleblower-Schutzes in Deutschland. 
In dem Brief an ihn vergleicht sie den Fall des amerikanischen Whistleblowers mit der Tierärztin aus Brokstedt bei Bad Bramstedt. 
Außerdem schreibt sie im Brief an SNOWDEN: "Als Richterin in der Arbeitsgerichtsbarkeit sah ich die Schwächen des Schutzes für Whistleblower im deutschen Recht. Am meisten bedrückte mich der Fall von Dr. Margrit HERBST."
Weiter heißt es: "Meines Erachtens hat Dr. Margrit HERBST nicht gegen das – korrekt im Lichte der deutschen Verfassung interpretierte – Gesetz verstoßen." An anderer Stelle schreibt COLNERIC: "Ich konnte sehen, dass die Richter, die ihren Fall verhandelt hatten, noch sehr stark unter dem Einfluss einer veralteten Lehre von der Treuepflicht gegenüber den Arbeitgeber gestanden hatten, aber leider war es nicht möglich, die prozessualen Hindernisse für eine Wiederaufnahme des Verfahrens zu überwinden." 

COLNERIC gehörte zu den Richtern, die eine Restitutionsklage (eine Art Wiederaufnahmeklage) HERBSTS abwiesen – allerdings nur, weil die vorangegangenen Urteile bereits rechtskräftig und die formalen Bedingungen für eine Wiederaufnahme nicht erfüllt waren. 
Dem Abendblatt sagt COLNERIC: "Herbsts Grundrechte auf Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit wurden in den Gerichtsurteilen nicht gegen ihre Loyalitätspflicht abgewogen. Hätte ich die Möglichkeit dazu gehabt, hätte ich die Kündigung für unwirksam erklärt." In das Urteil schrieben COLNERIC und die anderen Richter deshalb einen bemerkenswerten Satz: Die Kammer regt an, "nochmals zu überprüfen, ob nicht die Möglichkeit einer Re-Integration ... besteht." Dies geschah allerdings nicht - weder die Prüfung noch eine Wiederanstellung. Die hohe Politik wollte dies nicht.
COLNERIC ist sich sicher: "Natürlich ist Margrit HERBST eine Whistleblowerin." Es sei die große Schwäche des deutschen Rechts, dass es nicht klar regele, wann sich ein Arbeitnehmer, der Missstände entdeckt habe, an wen wenden kann. Nach dem Fall HERBST hatte COLNERIC vergebens versucht, die deutschen Politiker von der Notwendigkeit eines Gesetzes zum Schutz von Whistleblowern zu überzeugen.
Für Ninon Colneric sind die Fälle von SNOWDEN und HERBST zumindest in Ansätzen vergleichbar. Edward SNOWDENS Enthüllungen seien zwar ungleich spektakulärer."Was Frau Herbst gemacht hat, ist aber ebenso eine Form der Zivilcourage. Es ist die Zivilcourage, die Arbeitnehmer in einem normalen Arbeitsverhältnis im öffentlichen Interesse zeigen können", sagt COLNERIC. Außerdem hätten beide bewusst ihre berufliche Karriere gefährdet


Dr. DEALLER, Stephen

Britischer Mikrobiologe aus Burnley, geboren 1955. Er forschte gemeinsam mit Professor Richard LACEY in Leeds an Themen wie Listerien und Salmonellen, Mikrowellen und der Bestrahlung von Lebensmitteln.  
Anfang der 90er Jahre begann DEALLER Datenmaterial zu sammeln, um die Zahl der infizierten Rinder in Groß Britannien zu ermitteln.  Dabei wurde er massiv von dem britischen Agrarministerium MAFF (Ministry of Agriculture, Fisheries and Food) behindert. Das MAFF beschlagnahmte das gesamte Material, das die Forschungen der Wissenschaftler DEALLER und LACEY stützte. 
1993 konnte DEALLER die Zahl der infizierten Rinder schließlich ermitteln. Das Britische Landwirtschaftsministerium setzte währenddessen eine Verlumnungskampagne gegen unliebsame Wissenschaftler in Fragen BSE an, wie Dr. Helen GRANT, Prof. Richard LACEY, Dr. Harash NARANG und DEALLER.
1993 geschasst und ins Abseits gedrängt blieb jede neue Berwerbung des Forschers aussichtslos. 1994 verfasste er einen Bericht, in dem er belegte, dass die Briten eine große Menge an infiziertem Fleisch verzehrten. Dieser wurde von der MAFF ignoriert. Als DEALLER andere Ministerien um Hilfe bat, wurde er, unter dem Vorbehalt, dass alle Themen zu BSE über die MAFF laufen, ruhig gestellt
1996 veröffentlichte DEALLER ein Buch zum BSE Skandal. In diesem schreibt er, dass die Regierung vollkommen unzureichende Forschungsgelder zur Verfügung stellte und die Wissenschaftler in ihrer Forschung eher boykottierte, sowie der Pharmaindustrie davon abriet, an einem Medikament gegen die Creuzfeldt-Jakob-Krankheit zu forschen. Mehr dazu im Kapitel Wie man in Großbritannien mit Kritikern umgeht: Der Fall Stephen DEALLER


Dr. DEISEROTH, Dieter

Geb. 1950, Studium der Rechtswissenschaft, Soziologie und Politikwissenschaften. Richter am Bundesverwaltungsgericht und Autor des Buchs: „Whistleblowing in Zeiten von BSE: Der Fall der Tierärztin Dr. Margrit Herbst“
Von 1977 bis 1983 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Gießen und war auch als Rechtsanwalt tätig. Ab 1983 Richter am Verwaltungsgericht Düsseldorf .
Von 1989 bis 1991 dann wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Danach am Oberverwaltungsgericht in Münster tätig und Referatsleiter bei der Datenschutzbehörde Nordrhein - Westfalen.
Seit 2001 ist er Richter am Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. 
Dort bis 2008 im Wehrdienstsenat tätig, seit 2014 als 8 und 10. Revisionssenat, unter anderem zuständig für Wirtschaftsverwaltung-, Vermögens-, Finanzdienstleistungs- und Kommunalrecht. 
DEISEROTH veröffentlichte mehrere Bücher, eines davon schrieb er über Margrit HERBST: 
 „Whistleblowing in Zeiten von BSE: Der Fall der Tierärztin Dr. Margrit HERBST“ 
Darin heißt es beispielsweise: 
„Ab 1990 habe Dr. HERBST bei Kontrollen Rinder mit unklaren Symptomen festgestellt. Bis 1994, so wird HERBST im Buch zitiert, sollen es 21 Rinder gewesen sein. Einige Tierhirne, die durch Bolzentötungsschüsse allerdings schwer beschädigt waren, ließ der Kreis sogar in einem Fachinstitut prüfen. Das Ergebnis: In mehreren Fällen wurden Veränderungen der Tiergehirne festgestellt, allerdings „keine eindeutigen Hinweise“ auf BSE. Abweichend von diesem Fazit behauptete das Kieler Landwirtschaftsministerium 1994, es gebe „eindeutig negative Ergebnisse auf BSE“ - also keine Spur davon. Eine Feststellung, die später in die Begründung des Kreises für die fristlose Kündigung 1994 einfloss. Ein Oberlandesgericht rügte 1997 den Bericht des Landes dagegen als verharmlosend. 
1992 hatte HERBST in einem Gespräch mit Landrat GORRISSEN, auf - später offiziell bestätigte - Hygienemängel im Schlachthof hingewiesen, ebenso auf die BSE-Gefahr.“

Ist in seiner Eigenschaft als Mitglied der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) und der IALANA (International Association of Lawyers Against Nuclear Arms) Mitausrichter des alle zwei Jahre vergebenen "Whistleblower-Preis"


Prof. DIRINGER, Heino

Hat am Robert Koch Institut in Berlin gearbeitet und war Ansprechpartner für  immunologischen Untersuchungen, welche schon Anfang der 90iger eine genauere BSE Diagnose erlaubt hätten.
Magrit HERBST erinnert sich folgendermaßen an ihn:
„Im März 1993 wurde eine BSE - Erkrankung gemeldet als ich zufälligerweise beim Stalldienst Vertretung machen musste. Bei der Entnahme der Gewebeproben wurden mir notwendige Schutzmaßnahmen vom Beschauamtsleiter verweigert. Dieses Rind wurde von der Bundesforschungsanstalt in Tübingen weitergehend mit möglicherweise ungeeignetem Gehirnmaterial untersucht. Meine Bitte um eine Kontrolluntersuchung auf immunologischer Basis bei Herrn Prof. DIRINGER im Berliner Robert -Koch - Institut wurde abgelehnt. “
„Für die Durchführung der damals schon möglichen aussagekräftigen immunologischen Untersuchung hatte sich Herr Prof. DIRINGER vom Berliner Robert - Koch - Institut  zur Verfügung gestellt, der mir bereits vorher genaue Anweisungen zur Untersuchungsmethodik gegeben hatte. Aber diese Zusatzuntersuchung wurde von den vorgesetzten Tierärzten verhindert.“


FUNKE, Karl-Heinz (SPD)

Geb. 1946, von 1998 bis  2001 Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Davor, seit 1972, Kommunalpolitiker im Landkreis Friesland in Niedersachsen - dort, wo es besonders viele Rinder auf den Weiden und in den Ställen gibt. 
Von 1966 bis 2011 Mitglied bei der SPD. Lehramtsstudium der Staats- und Wirtschaftswissenschaften sowie Germanistik und Geschichte. 
Ist 1999 gegen eine Lockerung des Import von Rindern  
"Nach allem, was wir gegenwärtig wissen, gibt es überhaupt keinen Grund, das Importverbot zu lockern," lässt sich Funke am 11.01.2001 in der WochenzeitungDIE ZEIT zitieren. Importverbot bedeutet: mehr Absatzchancen für die eigene Landwirtschaft. 
FUNKE steuert die offizielle Haltung mit, dass BSE, ein ausländisches Problem sei. BSE-Verdachte und Warner werden ignoriert, blockiert und „unter den Teppich gekehrt“


FRANZEN, Ingrid (SPD)

Geb. 1947, Multifunktionärin in der SPD, Ministerin a.D. für ländliche Räume, Landwirtschaft und Tourismus in Schleswig-Holstein.
Ausbildung im gehobenen Justizdienst. Machte seit den 70igern Karriere in der Schleswig-Holsteinischen SPD. 2000 wurde sie als stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion abgelöst und als Ministerin für ländliche Räume, Landwirtschaft und Tourismus Heide Simonis Kabinett berufen. Von 2005 bis 2009 war sie Vizepräsidentin des Landtages. 
Aus einem Interview bei NDR in der Talkshow N3 aktuell „Das BSE- Chaos-Was tun?“ vom 28.11. 2000 gibt FRANZEN als Landwirtschaftsministerin bezüglich der Vorwürfe durch HERBST nur vage Auskunft.
FRANZEN im Interview: „ … breite parlamentarische Debatte dazu gehabt, auch hat es aus dem Landwirtsministerium einen umfänglichen Bericht gegeben. Wir haben auch recherchiert, dass in der Pathalogie in Hannover Untersuchungen getätigt worden sind, die alle negativ ausgegangen sind. 
Trotzdem bin ich nicht dagegen, dass man hier noch ein Blick neu drauf wirft, unter dem Wissen unter des aktuellen Falles heute, würde mich aber auch davor verwahren, zu sagen, hier ist massiv und in breiter Linie vertuscht worden. Ich denke das muss man, auch nicht von hinten behaupten, was man nicht beweisen kann.“

Auf die  Aussage: „...keine eindeutigen Hinweise auf BSE ist etwas grundlegendes anderes als eindeutig keine Hinweise auf BSE laut Aussage des Gerichts.“ folgt die Frage des Moderators: „ Wieso es dann anders interpretiert worden?“ 
FRANZEN antwortet: „Ich denke, wir können das von hinten nicht mehr aufklären und zur damaligen Zeit hat man, soweit ich und heute noch tätigen Chef Dr. Veterinär BEST, unterrichtet bin, alles getan was man tun konnte, hier müssen wir auf die Zuständigkeiten zwischen dem Kreis Veterinär Segeberg nicht verwischen mit dem Land, ich glaube dass wir hier im nach herein auch nicht etwas gut befinden müssen und als ein anders das wir damals BSE Fleisch in den Handel gebracht, dafür habe ich keinen Hinweis.“ 
Auf die Frage, dass Frau HERBST wieder eingestellt könnte, sagte  FRANZEN, dass hierüber der Kreis Segeberg zu entscheiden hat


GORRISSEN, Georg

Geb. 1950, studierte Jura und vom 1. August 1990 bis 31. Juli 2008 Landrat in Bad Segeberg und somit ranghöchster Vorgesetzter von Margrit HERBST im Landkreis.
Landrat GORISSEN bittet HERBST im März 1992 zu einem Gespräch.
HERBST erinnert sich wie folgt:
„Nach Meldung meines 19. BSE - Verdachtsfalls wurde ich am  27.3.1992 zu einem Gespräch mit dem Landrat  GORRISSEN und dem Personalchef ÖSTERLE in das Segeberger Landratsamt gebeten. Dabei habe ich auf Hygienemängel in Bad Bramstedt und auf aktuelle BSE - Gefahren für Mensch und Tier hingewiesen. Ausführlich wurde über meine Zusammenarbeit mit anderen kritischen BSE - Fachleuten diskutiert. Mein Vorhaben, weiterhin ein neurologisches Verfahren für die Untersuchung BSE - kranker und BSE - verdächtiger Rinder unter Schlachthofbedingungen auszuarbeiten, wurde gutgeheißen. Der Landrat versprach mir für die Zukunft persönliche Unterstützung.“
Diese Unterstützung versucht HERBST des öfteren einzufordern, ohne Ergebnis. Margrit HERBST steht, nachdem sie sich entschieden hat nicht wegzusehen, unter starken psychischen wie physischen Druck und  wendet sich erneut postalisch an den Landrat GORRISSEN und prangert ihre Position sowie die Situation auf dem Schlachthof erneut an. GORRISSEN wird später, im Jahr 2014, sagen, er habe diesen Brief nie erhalten.
GORISSEN entlässt im Oktober 1994 nach den aufgedeckten Hygienemängeln am Schlachthof erst den Beschauamtsleiter Dr. Geza BITAI und im Dezember Magrit HERBST.
HERBST sei grundsätzlich zur Amtsverschwiegenheit über etwaige Missstände auf dem Schlachthof verpflichtet gewesen.


Die Kündigung wird so begründet:
 „Der wichtige Grund für die Kündigung liegt in dem gegenüber sternTV gegebenen Fernsehinterview, das am 16.11.1994 gesendet wurde“
Als 2014 eine Rehabilitation von HERBST Thema einer Sondersitzung im Landtag wird, kann GORISSEN nicht zur Anhörung erscheinen. Er hat "andere Termine". Den Medien gegenüber will er sich nicht zum Fall äußern


KIOSZ, Margret

Journalistin und Redakteurin beim Flensburger Tagesblatt 
KIOSZ wird nach der finalen Kündigung und Abschiebung der Tierärztin auf den Fall HERBST ab dem Jahre 2000 aufmerksam und berichtet ab und an über die Rehabilitierungsversuche - alle Jahre wieder.

Als es auf Kreistagsebene im Herbst 2014 durch die Partei DIE LINKE zu einem Versuch kommt, Dr. Margrit HERBST zu rehabilitieren und KIOSZ darüber anfängt zu berichten, ist das Interesse der Leser groß - sie machen es der Journalistin leicht, das Thema HERBST gegenüber der Chefredaktion auf der aktuellen Agenda zu halten. Mit einer kontinuierlichen Berichterstattung hält das Flensburger Tageblatt den Fall HERBST in der öffentlichen Wahrnehmung. Hier eine kleine Auswahl:


KITTLER, Heinz Micheal (Linke)

Geb. 1946 , gelernter Betriebswirt und Fraktionsvorsitzender der LINKE im Kreis Segeberg. Und ebenso Mitglied im Hauptausschuss.  
Der LINKEN-Fraktionschef treibt den Fall Herbst neu voran und ist maßgeblich daran beteiligt, dass sich der Kreistag erneut mit der Causa HERBST beschäftigt. Vor der zweiten Sondersitzung des Kreistages fordert er am 13.09.2014 in der Segeberger Zeitung: "Die Kreisverwaltung wird aufgefordert, Frau Dr. HERBST zu rehabilitieren und sich mit ihr ... über eine Entschädigung zu verständigen, die ihre Beschäftigungslosigkeit von Kündigung bis Pensionseintrittsalter ausgleicht." 

Er sagte gegenüber der Segeberger Zeitung am 19.09.2014, der Kreis solle Frau Dr. HERBST rehabilitieren und entschädigen für die Zeit ihrer Arbeitslosigkeit. Wie Gerichte damals hat er die Vermutung, eine „Phalanx“ habe seinerzeit mögliche BSE-Verdachtsfälle bei Rindern vertuschen wollen.
"Wir wollen erreichen, dass der Kreis sich von dieser Last befreit", so KITTLER am 09.10.2014 gegenüber der Norderstedter Zeitung.


Prof. LACEY, Richard

Professor für Mikrobiologie an der Universität Leeds in England. 
„Gefahr droht möglicherweise auch von dem Rindfleisch, das nach wie vor aus englischen Beständen, in denen schon einmal BSE  auftrat, importiert werden darf. Selbst wenn es nach den neuen Seehofer-Bestimmungen Von Knochen, Nerven und Lymphgewebe- nur dort vermutet man den Erreger- befreit worden ist, bleibt es nach Ansicht von Richard LACEY, Professor für Mikrobiologie an der Universität Leeds, infektiös. LACEY, beruft sich auf bisher 
zurückgehaltene Forschungen der britischen Regierung.
Danach wurden auch Kälber vom Wahnsinn befallen, die direkt nach der Geburt von ihren BSE-kranken Müttern isoliert worden waren. Nie kamen sie mit Tiermehl, infiziertem Gras oder Kuhmilch in Berührung LACEY,: „Also muss die Ansteckung während der Tragzeit übers Blut gelaufen sein.“
Wenn aber der Erreger im Blut sei, so LACEY, zur Illustrierten stern„dann ist BSE überall.“


LOEPTIN, Joachim

Tierarzt und seinerzeit im Innendienst des Schlachthofes Bad Bramstedt eingeteilt. 
Er hatte Frau HERBST auf betriebliche Sicherheitsmängel, speziell auf die Funktionsstörungen der Hebebühne hingewiesen.
Am 30.08.1994 meldete auch LOEPTIN  2 BSE-Verdachtsfälle in Bad Bramstedt.


Dr. LUHMANN, Hans Jochen

Statistiker vom Institut, Umwelt, Energie in Wuppertal
Er bemängelt die frühere Lage in Deutschland und ist der Meinung, dass die Verdachtsfälle schon früher entdeckt hätten sollen. Zitate aus einem SPIEGEL-Bericht mit dem Titel "Blieb der Rinderwahn jahrelang unentdeckt?" im Jahre 2003 (Nr. 47, S. 192 f):

  • „Das amtliche Monitoring war unprofessionell angelegt “, kritisiert LUHMANN, „es wurden nur Rinder getestet, die von Bauern und Tierärzten als verhaltensauffällig gemeldet wurden.“
  • „Anhand der realen  BSE- Fallzahlen von 2001 hat Luhmann jedoch herausgefunden, das die Untersuchung der Gruppe der not- oder krankgeschlachteten Rinder schon in einem von 350 Fällen zu einem positiven Rinderwahn-Fall führte.“
  • „ Hätte man schon in den neunziger Jahren gezielt Rinder aus einer solchen Risikogruppe untersucht, so wäre der erste BSE-Fall in Deutschland wahrscheinlich bereits 1991, spätestens aber 1994 ermittelt worden“, glaubt Statistiker LUHMANN.
  • „Tatsächlich wurde erst im Jahre 2000 in Schleswig-Holstein der erste deutsche BSE-Fall entdeckt. In diesem Jahr wurde bisher bei 45 Kühen Rinderwahn diagnostiziert.“

Dr. MOSER, Markus

BSE- Experte aus Zürich
In einem Interview der taz - die tageszeitung vom 28.7.2003 ("Zu Besuch bei einem BSE - Test - Experten) äußerte er sich so zum Thema:
„Wir erwähnen Frau Dr. HERBST, die in Deutschland zu früh BSE diagnostizierte."Anschließend sagt er: „Der Punkt ist, dass sie es nicht beweisen konnte. Der Skandal ist, dass diese Fälle nicht korrekt untersucht worden sind, dass dem nicht nachgegangen wurde. Auffallend ist, dass sie ihre Beobachtungen mit einer ungefähren Frequenz  von dem gemacht hat, was wir heute wissen. Als ich damals von der Geschichte erfuhr, da wusste ich nicht, spinnt da jemand oder hat da jemand wirklich was gesehen? Und ich dachte, sie kann doch nicht die Einzige sein? ! Ich hab dann später viele Anrufe gekriegt von Tierärzten aus Deutschland, die irgendwie … so wahnsinnig gelitten haben … ,weil sie Fälle gesehen hatten und nun nicht wussten, ist es BSE oder nicht ?
Also diese x Tierärzte, die mich kontaktiert haben und die einfach eine extreme Angst hatten, weil sie natürlich genau gesehen und gemerkt hatten, wie kohärent das System war, hatten diese Angst andererseits nicht so ganz unbegründet, wie sich zeigt. … “


Dr. NARANG, Harash

Harash NARANG, britischer Mikrobiologe, der sich kritisch mit BSE auseinandersetzte. Und vom staatlichen Gesundheitsdienst Newcastle im Jahr 1992 entlassen wurde.
In einem Artikel der taz - die tageszeitung vom 07.11. 1994 „Rinderwahn: Leben und leben lassen“ sagt NARANG bezüglich des Verzichts auf Tiermehlfütterung: 
„Es ist schwer zu sagen, ob die Zahl der Fälle tatsächlich gesunken ist. Es sind bisher 12000 Rinder an BSE gestorben, die nach dem Fütterungsverbot geboren sind. Doch in vielen anderen Fällen sind zwar die klinischen Symptome aufgetreten, bei der Hirnuntersuchung zeigten sich aber nicht die pathologischen Merkmale, also die charakteristischen Löcher im Hirn. Deshalb werden die Fälle als negativ gewertet und zählen in der Statistik nicht mit. In Schottland sind das bereits 82 Prozent aller toten Rinder.“ 
Er ist der Meinung, dass „die Kälber nicht durch das Tiermehl, sondern durch die Mutter von der Geburt oder durch andere Tiere auf der Weide.“ Somit wäre ein Exportverbot nicht angemessen.  Dieses sagt Narang ebenfalls aus: „Mit dem Exportverbot rottet man die Krankheit nicht aus, wenn die horizontal oder vertikal überragen werden kann. Außerdem gibt es Schlupflöcher. Wenn eine Herde fünf Jahre BSE-frei ist, und dann tritt ein einziger Fall auf, so beginnt die Frist von neuem. Der Bauer erleidet dadurch Einbußen. Aber die Tiere bleiben während dieser Zeit ja nicht auf demselben Bauernhof, sondern werden weiterverkauft.“ So könnte ein Bauer eine infizierte Kuh weiter verkaufen, ohne es den Behörden oder dem anderen Bauer zu sagen. Der Tausch wäre dann eine infizierte Kuh gegen eine nicht infizierte Kuh


NIEMEYER, Wilhelm

Geb. 1937, Multifunktionär der bundesdeutschen Agrarindustrie der 90er Jahre:

  • Vizepräsident des Deutschen Bauern Verbandes
  • zugleich Präsident des Niedersächsischen Landvolkes
  • Kreislandwirt in Bersenbrück
  • Vorsitzender eines DBV-Kreisverbandes
  • sowie Vorsitzender des Bundesmarktverbandes für Vieh und Fleisch.
  • Und bei EU-Agrarkommissar Franz Fischler sitzt er mit am Tisch als Beirat der Kommission für Schweinefleisch.
  • Außerdem: Vorsitzender der Marketinggesellschaft für niedersächsische Agrarprodukte
  • Aufsichtsratsmitglied der CMA in Bonn
  • Aufsichtsratsvorsitzender des Fleischunternehmens Nordfleisch
  • Vorsitzender der Aktions - Gemeinschaft Fleisch (AGF).


„Er ist auch der Meinung, dass die Übertragung vom Tier auf den Menschen, noch nicht erbracht ist und behauptet auch, dass die Wahrscheinlichkeit an BSE zu erkranken, gleich Null ist.“  Das behauptete er zumindest Mitte der 90iger Jahre in der Talkshow Schreinemakers auf SAT.1. 
Am 16.11.94 sitzt NIEMEYER bei sternTV und versucht, die Vorwürfe von HERBST abzuschwächen. Unter anderem mit einem Hinweis auf Margrit HERBST selbst: 
"Die Veterinärin, die hier als Zeugin auftrat - das muss man wissen - ist von dem betreffenden Unternehmen entlassen worden."
Dr. Margrit HERBST vernimmt dies mit großem Erstaunen. Ein Kündigungsschreiben hatte sie (bisher) nicht erhalten.
Tatsächlich wird die Kündigung von HERBST erst einen Monat später ausgesprochen. War aber offenbar bereits längst beschlossene Sache. Von der der Multifunktionär NIEMEYER offenbar zu diesem Zeitpunkt bereits wusste. Möglicherweise aufgrund seiner excellenten Verbindungen und seines machtvollen Einflusses


Norddeutsche Fleisch-Zentrale (NFZ)

Die NFZ GmbH hatte ihren Sitz in Hamburg, war Betreiberin des Schlachthofs in Bad Bramstedt, auf dem Dr. Margrit HERBST tätig war.
Nach den TV-Auftritten von Margrit HERBST überzog die NFZ die unbequeme Warnerin mit einer Schadensersatzklage. Im Gegensatz zu den Arbeitsgerichten, bei denen v.a. Wohlverhalten gegenüber dem Arbeitgeber geprüft wird und weniger den Tatsachen nachgegangen wird, weshalb ein Arbeitnehmer in die Öffentlichkeit geht, ist das in der Zivilgerichtsbarkeit anders. Hier entscheiden v.a. Tatsachen und Fakten. 

Schadensersatz hätte Vorsatz oder Fahrlässigkeit bei der Behauptung von falschen Tatsachenbehauptungen von Dr. Margrit HERBST vorausgesetzt. Dies konnten die Richter weder beim Landgericht noch beim Oberlandesgericht (OLG) in Kiel sehen. Die NFZ unterlag daher mit ihrer Klage in allen Instanzen.

Die Richter am OLG führten sogar in ihrem Urteil aus: Es "konnte sich (nicht nur) für die Beklagte der Verdacht aufdrängen, dass den staatlichen Stellen durchaus im Einklang mit der fleischerzeugenden und –verarbeitenden Betrieben sehr daran gelegen war, einen amtlichen BSE-Nachweis wenn irgendmöglich zu verhindern". Mit anderen Worten: Die Richter konnten oder wollten eine Art Schweigekartell in dieser Sache nicht ausschließen.
2006 ging die NFZ und damit auch der Schlachthof in Bad Bramstedt in das Firmenkonglomerat VION über


ÖSTERLE

Personalchef von Dr. Margrit HERBST auf dem Schlachthof.
Seit 1992 muss Dr. Margret HERBST am Schlachtband sowie an einer defekten Hebebühne arbeiten. Sie bittet Landrat Georg GORRISSEN, BITAI und ÖSTERLE um Hilfe und Rückversetzung in die Lebenduntersuchung.
Nach Aussagen von HERBST:
„Am 31.03.1992 wurde Herr ÖSTERLE von mir brieflich um Rückversetzung in den Stall gebeten. Es kam keine Reaktion.“ 
Am 27.03.1992 findet ein Treffen zwischen dem Landrat GORRISSEN und ÖSTERLE statt. In diesem Gespräch hatte HERBST ihre Vorgesetzten über die unhaltbaren hygienischen Zustände sowie die zweifelhaften Verfahrensweisen mit BSE Verdachtsrindern am Schlachthof informiert. 

Ihre Informationen bzw. Mahnungen indes blieben folgenlos - zumindest für die Zustände im Schlachthof von Bad Bramstedt


Prof. Dr. POHLENZ, Joachim

Leiter des Instituts für Pathologie der tierärztlichen Hochschule in Hannover. 
Von POHLENZ werden die histopathologischen Untersuchungen zu BSE-Diagnose durchgeführt. Da die eingesendeten Gewebeproben (Rinderköpfe) durch Bolzenschuss beschädigt sind, kann oft keine exakte Analyse durchgeführt werden.
In Gutachten von Prof. POHLENZ heißt es, dass die Befunde nicht eindeutig seien. Konkret hieß es, dass „keine eindeutigen Hinweise auf das Vorliegen einer spongiformen Encephalopathie“ vorhanden sind oder dass es „keine sicheren Anhaltspunkte für BSE“ gäbe und dass  „kein eindeutiger Hinweis auf Veränderungen wie bei BSE“ zu finden war


Dr. SCHULZ

Segeberger Amtstierarzt
Gibt am 03.12.1991 gemeinsam mit BITAI, BREIHOLZ und RYRICH eine von HERBST unter BSE-Verdacht gestellte Kuh zum Handel ohne Einschränkungen frei und beschließt in dieser Runde, dass in Zukunft 
innerbetrieblich abgestimmt werden soll, ob eine 
BSE-Verdachtsmeldung an das für die Tierseuchenbekämpfung 
zuständige Veterinäramt des Kreises Segeberg weitergegeben werden soll


SEEHOFER, Horst Lorenz (CSU)

Geb. 1949, Multifunktionär der CSU
Von 1980 bis 2008 Mitglied des Deutschen Bundestages, 1992 bis 1998 Bundesgesundheitsminister.
Von 2005 bis 2008 ist SEEHOFER Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und  Verbraucherschutz. Seit 2008 bayerischer Ministerpräsident


VION

VION Food Group ist ein weltweit handelndes Nahrungsmittel Unternehmen und eine niederländische Aktiengesellschaft mit Sitz in Best. Jetziger Vorstand ist Tom HEIDMAN. Insgesamt hat der Konzern 22 Unternehmen in Deutschland. 
Das Unternehmen stellt sich wie folgt vor: 
„Das Produktionssortiment von VION Food umfasst frisches Schweinefleisch und Rindfleisch sowie auf dieser Basis veredelte Produkte für Retail, Foodservice und die Fleischwarenindustrie. Die VION Food Group liefert kundenspezifische Produkte  und innovative Konzepte an Kunden aus den Bereichen Einzelhandel, Industrie und Foodservice auf den Heimatmärkten in den Niederlanden und Deutschland, in Europa und der übrigen Welt. (...)“

Rund 100 Beamte durchsuchten am 25. Februar 2014 den Bad Bramstedter Schlachthofbetrieb von Vion, der Nachfolgerin der Norddeutschen Fleischzentrale. Der Verdacht: der Schlachthof habe gegen das Lebensmittelgesetz verstoßen hat und Tiere müssten unnötig leiden. Die Hinweise kamen aus dem Kieler Landwirtschaftsministerium, das die Staatsanwaltschaft über die Missstände informiert hat. Das Amtsgericht Kiel hatte die Durchsuchungen angeordnet. Die Amtsveterinäre der Segeberger Kreisverwaltung sind regelmäßig im Schlachthof im Einsatz. Tierquälereien beim Schlachten dürfte ihnen nicht verborgen geblieben sein.
Ende März 2014 laufen die Schlachtbänder des Schlachthofes Bad Bramstedt wieder an, unter etwas strengeren Bedingungen: Eine neue Betäubungsanlage und verringerte Schlachtgeschwindigkeit. Das in die Kritik geratene Segeberger Kreisveterinäramt bekommt einen Kontrolleur, der der Landrätin Jutta HARTWIEG direkt unterstellt ist. Diese direkt dem Landrat Bericht erstattende Kontrolleur hatte es mit HERBST schon vor 20 Jahren gegeben, nun wird sie politisch gefordert. Das Ministerium will auch selbst Kontrollen vornehmen


Dr. VORKAUF, Manfred

Segeberger Amtstierarzt, stellvertretener Leiter des Segebergers Veterinäramtes.
Zitat HERBST:
„Am 3. März 1993 wurde von mir während der Lebenduntersuchung der Schlachtrinder ein BSE - Verdacht aus- gesprochen. Am gleichen Tag wurde mit dem stellvertretenden Leiter des Segeberger Veterinäramtes, Herrn Dr. VORKAUF, vereinbart, das Tier in der Notschlachthalle zu töten und den Kopf des verdächtigen Tieres am folgenden Morgen  zwecks weitergehender Untersuchung  ( Tollwut -, Aujeszky - und / oder BSE - Verdacht ) weiterzuleiten.“
„Meine Bitte neben den vorgesehenen üblichen Laboruntersuchungen  eine Kontrolluntersuchung auf immunologischer Basis in Berlin durchführen zu lassen , wurde von Dr. Vorkauf und Dr. Bitai abgelehnt (siehe Angaben im Tierseuchengesetz über Einholung eines Obergutachtens).“


Dr. WARLIES, Kurt

Amtstierarzt in Norderstedt, war als verbeamteter Tierarzt im Segeberger Veterinäramt tätig. 
Am 13.04.93  diagnostiziert HERBST zum vierundzwanzigsten Male einen BSE- Verdacht auf dem Schlachthof in Bad Bramstedt. Tier Nr. 24 zeigt Symptome, welche auf eine BSE-Erkrankung schließen lassen.
Weitergehende, von HERBST geforderte  Laboruntersuchungen werden vom inzwischen neuen Segeberger Amtstierarzt Dr. WARLIES abgelehnt. Das Tier wird in einem nahegelegenen Notschlachtbetrieb geschlachtet und zum Verzehr freigegeben


WARTENBERGER - POTTER, Bärbel

Geb. 1943, evangelische Bischöfin, inzwischen im Ruhestand.
 
Studium der Germanistik und Theologie in Heidelberg und  Tübingen.
Von 2001 bis 2008 Bischöfin der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (NEK). 

2001 wird HERBST von mehreren Bürgern für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen – ein erster Schritt in Richtung Rehabilitierung. Doch dafür ist ein positives Votum der Landesregierung unter der Ministerpräsidentin Heide SIMONIS (SPD) notwendig. Die Landesregierung stimmt der Vergabe zu, allerdings nur wenn HERBST auf finanzielle Ansprüche gegenüber Land und Kreis wegen der Entlassung verzichtet.
Vermittelt werden soll dieser „Deal“ von der Lübecker Bischöfin WARTENBERG-POTTER. HERBST lehnt dieses fragwürdige Angebot entschieden ab: „Mit diesem Kuhhandel würde ich mich ja selbst verraten“



(TG / Joe)