Bergischer Bote, 19.06.2006
Staatsanwalt ermittelt gegen Ruhrgas
Staatsanwalt ermittelt gegen Ruhrgas
Köln (hk/er). Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Essener Energie-Konzern Eon-Ruhrgas. Der Verdacht der Ermittler: Der Gas-Riese soll mehr als 100 Stadträten und anderen Kommunalpolitikern als Aufsichtsräten von Stadtwerken teure Lustreisen finanziert haben, um im Gegenzug bei der Vergabe von Gas-Lieferverträgen bevorzugt zu werden. Die Ermittlungen waren ausgelöst worden, nachdem unsere Zeitung über eine dreitägige Reise des Aufsichtsrates der Stadtwerke Burscheid nach Norwegen berichtet hatte. Das bestätigte gestern Günther Feld, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, im Gespräch mit unserer Zeitung.
Nach Angaben von Feld richten sich die Ermittlungen seiner Behörde nicht nur gegen Eon-Ruhrgas, sondern auch gegen die Kommunalpolitiker wegen möglicher Vorteilsnahme. Betroffen sind neben den Stadtwerken Burscheid auch die Aufsichtsräte von "zwei bis drei Stadtwerken im Raum Neuss" sowie der Stadtwerke von Frechen, Gummersbach, Euskirchen und Essen. Die Lustreisen hatten nicht nur nach Norwegen, sondern unter anderem auch nach Barcelona und Brügge geführt.
Online am: 19.06.2006
Aktualisiert am: 01.02.2016
Inhalt:
- Reisen mit e.on - ein Überblick über die ganze Geschichte
- Kleine Chronologie einer Enthüllung um "e.on" und ihre Folgen
- So begann die Geschichte um e.on
- Warum zwei Amtsträger nicht mit e.on gefahren sind
- E.ON - Kleine Unternehmensgeschichte
- Korruption – (kleine) Geschichte der Bestechung
- Westdeutsche Zeitung / Bergischer Volksbote
Tags:
Westdeutsche Zeitung | Düsseldorf | wirtschaftliche Macht | Kartell | Staatsanwalt | Korruption | Rathaus | Nordrhein-Westfalen
Auszeichnungen:
"Wächterpreis der Tagespresse" 2007