Holger SPRENGER & Ferdinand PIECH

 

Holger SPRENGER hatte sich an

  • Ferdinand PIECH, früher Vorstandschef von VW, dann Chef des Aufsichtsrat
  • sowie an den auf PIECH nachfolgenden Vorsitzenden des VW-Vorstands, Bernd PICHETSRIEDER,

mehrmals gewandt.Beim allerersten Mal, am 7.10.1993, hatte PIECH (noch) geantwortet. Es ging um Erfindungen und Patente und er, PIECH, wäre SPRENGER "gern bei der Vermittlung von weiteren Gesprächspartnern behilflich."

Dann holte PIECH, kaum als Vorstandschef bei VW im Amt, José Ignacio LÓPEZ und sieben seiner Mitarbeiter, darunter Francisco Javier GARCIA SANZ von General Motors nach Wolfsburg - die neuen Herren sollten die Produktivität spürbar erhöhen - zu Lasten der vielen Zulieferfirmen (just-in-time-Produktion, Verringerung der Fertigungstiefe u.a.m.). Es endete u.a. mit dem Vorwurf der Industriespionage gegen VW, LÓPEZ musste abtreten und VW handelte unter der Vermittlung von Bundeskanzler Helmut KOHL und US-Präsident Bill CLINTON einen Vergleich mit GM aus: 100 Mio $ Schadensersatz und Bauteilebezug von GM im Wert von 1 Milliarde Dollar. Gleichzeitig wurde die - eigentlich eigenständige - Konzernrevision direkt dem Vorstand unterstellt.

Seit diesem Zeitpunkt veränderte sich die Unternehmenskultur bei VW - die oberste Etage kommuniziert nicht mehr mit jedem. Selbst wenn in Briefen konkrete Hinweise und Informationen enthalten sind.

Holger SPRENGER hatte im Jahr 1993 ein zweites Mal an PIECH geschrieben: im Zusammenhang mit seiner Ausarbeitung, wie man die die geplante 4-Tage - Woche effizienter gestalten könnte - für die Mitarbeiter und die Auslastung der Maschinen:
 

Es gab kein Feedback.


Neun Jahre später, 2002, schrieb SPRENGER erneut: diesesmal ging es um drei Dinge:

  • wieder um Einsparpotenziale, rund 135 Mio. Euro in fünf Jahren - durch SPENGER's Innovation bei der Getriebemontagelinie "VL-300-quattro" und "DQ 250"
  • um merkwürdige Buchungen und Umbuchungen in Millionenhöhe im Zusammenhang mit diesem Projekt
  • und um den handfesten Ärger, den sich Holger SPRENGER im Kasseler VW-Werk damit eingehandelt hatte:

Es gab kein Feedback.


Am 2. April 2003, drei Wochen vor der anstehenden Hauptversammlung von VW, setzt SPRENGER nochmals einen Brief auf. Er macht ihn nochmals auf die vielen Merkwürdigkeiten aufmerksam. Er teilt auch mit, dass er sich in gleicher Sache auch bereits an die Vorstände und die Aufsichtsratsmitglieder gewandt hatte - ohne Erfolg und ohne nennenswerte Reaktion:

Es gab kein Feedback.


Eine Reaktion gab es dann auf der Hauptversammlung am 24.April: es kam zu einem kleinen Wortwechsel zwischen PIECH, SPRENGER und PISCHETSRIEDER.

Diesesmal gab es Feedback: die Kündigung von Holger SPRENGER.

Wie es danach weiterging, erfahren Sie hier unter VW vs. Holger SPRENGER - eine Chronologie mehrerer Gerichtsprozesse.