Das ABC der Akteure

der "Macht" und der Zivilgesellschaft im Fall "Altaigate"

BANNYCH, Anatolj

hatte 2008 eine Spezialausbildung in der Barnauler Filiale der Moskauer Akademie für Unternehmertum bei der Moskauer Stadtverwaltung ("Management von Organisationen") beendet und wurde noch im selben Jahr zum stellvertretenden Gouverneur der "Region Altai" ernannt.
BANNYCH besitzt viele Unternehmen, u.a. auch eine Zeitung und einen Radiosender, die alle in seiner Holding Sigma gebündelt sind.
Hatte als einer der wenigen dern Hubschrauberabsturz überlebt. Trat dann auf Grund des öffentlichen Drucks in dieser Angelegenheit zurück. Wurde im Juli 2010 doch noch angeklagt wegen illegaler Jagd. Versuchte auf einer Pressekonferenz dem toten Vertreter des Präsidenten bei der Staatsduma die Schuld in die Schuhe zu schieben: "Wenn ein Mensch eines solchen Standes eine Bitte äußert, klingt das wie ein Befehl."


BERDNIKOV, Alexander

seit 2006 Präsident der "Republik Altai", wo sich die hohen Berge befinden, in denen der Hubschrauber abstürzte. Wollte eigentlich mitfliegen, hätte dazu rechtzeitig aufstehen und nach Biysk in der benachbarten "Region Altai" fahren oder fliegen müssen, was er nicht geschafft hatte - Alkohol.
War vor 1990 bei der Kriminalmiliz beschäftigt, 1993 bis 2002 Innenminister der Republik Altai


CHAIKA (TSCHAIKA), Juri

von 1999 bis 2006 Justizminister der Russischen Föderation. Seitdem Generalstaatsanwalt von Russland.
Ist gegenüber Medien und der Öffentlichkeit nicht sonderlich auskunftsfreudig


KOSOPKIN, Alexander

Hoher Beamter aus der Kreml-Hierarchie mit vielen unterschiedlichen Ämtern und Funktionen - ohne ihn bzw. gegen ihn lief nichts. Seit 2004 bis zuletzt der Vertreter des russischen Präsidenten (anfangs von PUTIN, dann MEDVEDEV) in der Staatsduma, dem russischen Parlament. Gilt als enger Vertrauter von PUTIN. Kam beim Hubschrauberabsturz ums Leben. Soll, so der ehemalige stellvertretende Gouverneur der Region Altai, BANNYCH, auf einer Pressekonferenz im Juli 2010 der 'Initiator' der illegalen Jagdgesellschaft gewesen sein


die Menschen bzw. die Zivilgesellschaft

Ohne die Proteste und die beharrlichen Demonstrationen wäre aus dem Vorfall vermutlich nicht die Affäre "Altaigate" geworden - ein kleiner Beleg, dass Menschen + Medien Dinge verändern können


Alexei WEISMAN (VAISMAN)

Ist 'Chef' des WWF Russia (World Wide Fund for Nature) und koordiniert dort auch das Projekt WWF TRAFFIC (siehe www.traffic.org), einer Kooperation von WWF und der Weltnaturschutzunion (IUCN), in deren Mittelpunkt gefährdete Tiere und Pflanzen stehen.
Hatte beharrlich nach dem Gang der Ermittlungen gefragt und ließ nicht locker


(E.K./M.R.)