Israel verfügt über 200 Atomsprengköpfe
Die seit April exisitierende Leakinplattform DCLeaks hat Emails des früheren US-Sterne-Generals Colin POWELL veröffentlicht. Er hatte 2003 vor der UN-Versammlung mit gefakten Bildern in einer Powerpoint-Präsentation von der Gefährlichkeit der ABC-Waffen von Saddam HUUSEIN gewarnt. Da die US-Regierung in jedem Fall Krieg im Irak führen wollte, war jedes Mittel recht - auch die dubiosen Aussagen eines Überläufers mit dem Tarnnamen "Curveball" (rekonstruiert unter ansTageslicht.de). POWELL musste dies später als Irrtum bzw. Fehler eingestehen.
Nun sind jede Menge E-Mails bekannt geworden, die er im Zusammenhang mit den Verhandlungen USA - Iran über das geplante Atomentwicklungsprogrammabkommen mit einem Vertrauten ausgetauscht hat. Daraus geht auch hervor, dass "die Jungs in Teheran wissen, dass Israel 200 hat, die alle auf Teherean gerichtet sind, und wir haben Tausende", so POWELL ganz vertraulich.
Alle Welt weiß heute, dass Israel über derartige Waffen verfügt. Unbekannt war allerdings die Menge dieser Vernichtungswaffen. Vor 1986 war dies allerdings ein Staatsgeheimnis. Und Israel ist bisher sehr scharf gegen jeden vorgegangen, der dies thematisiert oder gar Informationen dazu veröffentlicht hat.
Bekanntestes Beispiel: Ein ehemaliger Mitarbeiter der geheimen Produktionsanlage in Dimona in der Negev-Wüste, 90 km von Jerusalem entfernt, Mordechai VANUNU, wollte 1986 in London solche Informationen über den Daily Mirror öffentlich machen. Der Verleger Robert MAXWELL gab die Infos jedoch nach Israel weiter. Weil MAXWELL endete 1991 nackt und tot im Meer in unmittelbarer Nähe seiner protzigen Yacht. Später wurde bekannt, dass er Bilanzen gefälscht und sich am Pensionsfonds seiner Angestellten vergriffen hatte.
Weil der Daily Mirror VANUNU's Informationen nicht veröffentlichen wollte, gab er sie an die Sunday Times weiter. Doch bevor die drucken konnte, lockte der Mossad VANUNU nach Rom, entführte ihn dort und deportierte ihn zurück nach Israel. Dort wurde VANUNU zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt. 11 Jahre davon saß er in Isolationshaft.
Nach seiner Freilassung 2004 wurden strenge Auflagen erlassen: VANUNU darf das Land nicht verlassen, sich nicht in die Nähe ausländischer Botschaften begegen, keinen Kontakt mit Journalisten aufnehmen u.a.m. VANUNU wurde wegen Missachtung dieser Regeln bereits mehrfach erneut bestraft und sanktioniert. Im Ausland wurde er für seine "Öffentlichkeitsarbeit" mehrfach mit Auszeichnungen geehrt. Im Wikipedia gibt es einen (vergleichsweise guten und vollständigen) Artikel über sein Leben.
Jetzt weiß die ganze Welt - quasi offiziell - das, was sie seit 1986 wusste.
Dieser Tage muss sich VANUNU wieder vor Gericht zur Wehr setzen. Die israelische Zeitung Yediot Aharonot hatte behauptet, VANUNU hätte 1999 schriftliche Instruktionen an Palästinenser zum Bau von Bomben gegeben. Tatsächlich saß er zu dieser Zeit im Hochsicherheitstrakt in Shaback. Den Prozess gegen die Zeitung hatte er verloren - die Richter waren der Meinung, die Zeitung hätte dies so schreiben dürfen, weil die Informationsn von Geheimdienst gekommen seien. Nun muss VANUNU für den Prozess 10.000 US-Dollar aufbringen.