panama papers, offshore-Briefkasten und Bundesdruckerei
Nur wenige Tage nach dem panama papers-scoop wartet DER SPIEGEL (Ausgabe 15/2016, S. 61-63) mit einer eigenen Geschichte auf. Der frühere Auslandschef der bundeseigenen Bundesdruckerei, die z.B. unser Geld druckt, Jörg BAUMGARTL, war selbst und höchstpersönlich als Direktor einer Briefkastenfirma der panamesischen kanzlei Mossak Fonseca eingetragen. Darüber hatte das Magazin bereits 2014 berichtet (Ausg. 9/2014). Ganz offenbar und laut Dokumenten, die dem SPIEGEL vorliegen, diente dies dazu, um Vermittlungsprovisionen bei Auslandsaufträgen zu verschleiern. Von 24 Millionen Honorar schreibt DER SPIEGEL.
Der ehemalige Auslandsschef streitet (natürlich) alles ab. Die Unternehmensleitung der Bundesdruckerei erklärt den Vorgang zur "Privatsache". Die Berliner Staatsanwaltschaft interessiert sich nicht. Ebensowenig wie der Aufsichtsrat, in dem auch ein persönlicher Vertreter von Bundesfinanzminister SCHÄUBLE sitzt. Der Aufsichtsrat ließ gar den potenziellen Whistleblower, der sich anerboten hatte, Licht in das Dunkel zu bringen, über ein Rechtsanwaltsschreiben wissen, dass der Aufsichtsrat kein Interesse an Aufklärung habe. Und auch der Bundesfinanzminister selbst hatte auf ein direktes Schreiben des Whistleblowers, der über die "Scheinverträge" auspacken wollte, nie reagiert. Ein Kontakt mit dem Informanten sei "nicht angezeigt" gewesen, so das Ministerium.
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