In der Praxis der deutschen Arbeitsmedizin wird das vielfach anders gehandhabt. Paradebeispiel ist das, was an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) am Institut für Arbeitsmedizin gemacht wurde und immer noch praktiziert wird.
Dort wird fleißig im Auftrag von Airlines, Flugzeugherstellern (Airbus) und Luftfahrtaufsichtsbehörden (EASA) geforscht. Im Mittelpunkt dieser Forschung: Wolfgang ROSENBERGER. Er vertritt dieses Forschungsfeld landauf, landab in Vorträgen, sitzt in einschlägigen Kommissionen und publiziert in arbeitsmedizinischen Journalen. Er vertritt die Erlanger VALENTIN-Schule sozusagen in vierter Generation. Auch wenn er nur Laborleiter ist.
Nur zwei seiner Arbeiten seien hier skizziert. Eine detailliertere Analyse führen wir an anderer Stelle durch: Wer, wie, was, warum? Wer nicht forscht, bleibt dumm. "Kasuistik" beim Aerotoxischen Syndrom.
- Forschungsarbeit Nr. 1:
Thema: "Exposition und Belastung von Flugpersonal durch Tricresylphosphat". Betrachtete Gruppengröße: 6 (in Worten: sechs) Piloten. Nachzulesen im Tagungsband der DGAUM 2010 (S. 652-654). - Forschungsarbeit Nr. 2:
"Untersuchungen zum Vorkommen von Mono- und Diortho-Trikresylphosphaten (TKP) in der Innenraumluft von Flugzeugen". Testsample: 117 Luftproben aus 30 Flügen.
Das Britische "Committee on Toxicity" geht seit rund 10 Jahren davon aus, dass 1 Fume-Event-Vorfall im Durchschnitt auf 2.000 Flügen vorkommt.
Dass man da auf die Idee kommen kann, mit derlei Ergebnissen die wissenschaftliche Diskussion ernsthaft voranbringen zu können, das kann offenbar nur Glaube in der deutschen Arbeitsmedizin sein. Dort lautet die Formel: Massenproduktion - mit schnell zusammengestellten kleinen Fallgruppen und dafür vielen Publikationen am laufenden Meter.
Alles fester Bestandteil der hier beschriebenen Tricks, Methoden und Strategien.