1994 ist HIMMELREICH mit seiner Sparte zum Exklusivlieferanten für alle VW-Werkstätten aufgestiegen, in denen auch mit Aluminium gearbeitet wird, wenn es um die Instandhaltung entsprechender Modelle geht. Es ist die Zeit, als Audi sein erstes Modell, den "Audi A 8" auf den Markt bringt, dessen Karosserie ausschließlich aus Aluminium besteht. "Alu" lautet das neue Stichwort und es ist mehr als ein Marketing-Gag: Ein Auto aus Aluminium wiegt rund 280 Kg weniger als eines aus Stahl und das spart Sprit. Mit dem Motto "Vorsprung durch Technik" läutet Audi sogar "eine neue Ära" ein, wie es Audi in einem seiner Werbespots prognostiziert.
Mit der neuen Technik kommen neue Probleme, z.B. bei der Instandsetzung nach einem Unfall, etwa wenn es um den Austausch von Ersatzteilen geht, bei dem geschweißt und/oder geschliffen werden muss. Da darf kein Alu-Staub mit Wasser oder Feuchte in Berührung kommen. Wenn also ein schadhaftes Auto direkt aus dem Regen in die Werkstatt abgeschleppt wird, muss es zunächst getrocknet werden. Ebenso sind die unterschiedlichen Zündfähigkeitsgrade ein Problem: Wenn beim Bearbeiten von Teilen aus Stahl Funken entstehen, sind die über 1.000 Grad Celsius heiß. Treffen sie auf eine Luftumgebung, die von Alu-Staub geschwängert ist, kracht es. Alu-Staub ist bereits bei 450 Grad Celsius explosionsfähig. Karl RADLER, mit dem wir diesen Text eingeläutet haben, kann davon ein Lied singen.
In den Produktionshallen von VW, Audi, Porsche und allen anderen werden entsprechende Bauteile aus Alu und Stahl a) hintereinander und b) in unterschiedlichen Werkhallen verarbeitet; der Prozess ist weitgehend automatisiert. Die Instandsetzung eines Autos in einer Kfz-Werkstatt findet üblichweise in einem einzigen Raum statt und wird händisch ausgeführt. Probleme sind also vorprogrammiert. Und Zündquellen gibt es in einer Kfz-Werkstatt viele: offene Flammen, mit deren Hitze Alu-Teile ausgebeult werden; Schleifen und Bürsten mit elektrisch betriebenen Motoren. Und natürlich Schweißen.
HIMMELREICH's Lösung: Statt mit dem Sicherheits-Grundprinzip "Vermeidung von Zündquellen" zu arbeiten, wie das die Berufsgenossenschaften propagieren, muss die adäquate Losung heißen: "Vermeidung von zündfähiger Atmosphäre."