Rocker in Berlin: Mordprozess 2014 - 2016 ohne Mörder

Begonnen hatte es in den 90er Jahren, als im Februar 1990 der Phoenix Motorcycle Club (MC) in Berlin einen Ableger gründet: die Hell's Angels.

Neun Jahre später ein Konkurrenz-Klub: die Bandidos.

Die nächsten Jahre kommt es regelmäßig zu Gewaltaktionen. 2009 wird ein Hell's Angel von Bandidos niedergestochen, kurz ein Bombenfund unter einem Auto in Eberswalde: ein Auto eines Bandidos. Noch im selben Jahr wird ein Aussteiger aus den Hell's Angels, Michael B., erschossen.

2010 laufen Bandidos aus einem Klubhaus in der Residenzstrasse zu den Hell's Angels über - in der Szene rumort es.

Im Mai 2011 wird ein ausgetoßener Hell's Angels-Boss in der Nähe von Straussberg schwer verletzt. Ein Jar später schießt ein Attentäter auf den aktuellen Hell's Angel-Boss in Ostberlin. Der überlebt den Anschlag.

September 2013: Ein Türsteher am "Soda-Klub" wird erschossen. Die neuen Hell's Angels aus der Residenzstrasse geben jetzt in der Szene den Ton an. Vier Monate später wird der Rocker-Kontrahent Tahir O. erschossen. Jetzt tritt ein Spezialkommando der Polizei in Aktion: das setzt drei Rocker wegen des "Soda"-Mords fest. Tippgeber: Ex-Hell's Angels-Rocker Kassra Z., der sich der Polizei als Kronzeuge angedient hat.

Um eben diesen Kassra Z. und die festgenommenen Männer geht es in den beiden nachfolgenden Artikeln des Berliner Tagesspiegel:

Die Rockerszene gehört - ähnlich wie die Mafia beispielsweise in Italien - zu den verschwiegensten Branchen. Jeder, der singt oder aussteigt, schwebt in Lebensgefahr. Deswegen weiß man außerhalb so wenig von dem, was 'drinnen' vor sich geht.

Die beiden Tagesspiegel-Berichte geben einen kleinen Einblick in das verschworene Innenleben der Szene.