"Your safety is our mission" heißt der flotte Slogan, den die EASA selbst über sich kommuniziert. So direkt macht es die FAA nicht.
Die EASA wusste kurz nach der ersten Katastrophe über die gravierenden Mängel des MCAS-Systems Bescheid. Und hatte niemanden gewarnt. Die europäischen Airlines nicht, die Piloten nicht, die Flugbegleiter nicht, die Bürger nicht, die Politiker nicht. Niemanden.
Außer der Behördenleitung der EASA. Deren Vertreter wären vermutlich nicht in eine solche Maschine eingestiegen.
Das war bereits vor der zweiten Katastrophe.
Und erst danach hatten die ersten Länder ein Flugverbot für die Boeing 737 Max 8 erteilt. Die USA war einer der letzten Staaten, die diesem Flugzeug die rote Karte zeigten.
Dass die EASA unmittelbar nach dem ersten Desaster Kenntnis von den Software-Problemen und der unzureichenden Schulung der Piloten Kenntnis hatte, musste sie nach dem zweiten Crash der Ethopian Airline vor einem Ausschuss des Europäischen Parlaments zugeben.
"Eine Flugsicherheitsbehörde, die einen Softwarefehler erst als Risiko einstuft, wenn schon zwei Flugzeuge abgestürzt sind, stellt für den Bürger selbst ein Risiko dar", hatte der verkehrspolitische Sprecher der Europa-CSU, Markus FERBER, im EU-Parlament konstatiert.
Ob dieses Statement irgendwelche Auswirkungen bei der EASA hatte, ob die EASA selbst Handlungsbedarf gesehen hat, und wenn ja, ob sie daraus dann auch Konsequenzen gezogen, sprich Änderungen eingeleitet und umgesetzt hat, dies wollen wir nun in einer Anfrage von ihr wissen. Und sind gespannt, was die europäische Luftfahrtaufsichstbehörde antworten wird, der unsere Sicherheit, wie sie sagt und schreibt, am Herzen liegt.