"Whistleblowing" bedeutet: Alarm schlagen, Hinweise auf Probleme, Missstände, Risiken oder auch potenzielle Gefahren zu geben. Das ist in aller Interesse. Whistleblower sind von erheblichem Nutzen für die Allgemeinheit: Whistleblowing stellt eine Art Frühwarnsystem dar.
Trotzdem ist es von jeher so, dass der Überbringer einer 'schlechten Nachricht' den Kopf hinhalten muss und nicht der Verursacher - kein wirklicher Anreiz für potenzielle Whistleblower.
Im Luftverkehr würde der Verzicht aufs Alarmschlagen regelmäßig zu größeren Katastrophen mit vielen Toten führen. Deswegen ist dies eine der wenigen Bereiche, wo das rechtzeitige Alarmschlagen geradezu erwünscht ist. Dies ist der Grund, weshalb entsprechende Meldesysteme eingeführt wurden: von staatlichen Instanzen, nicht vom Luftfahrtbusiness.
Sicherheitshalber in anonymisierter Form - weil man dies wusste und berücksichtigen wollte: Konstrukteure und Hersteller von Flugzeugen sehen es nicht gerne, wenn sie kritisiert werden oder wenn man ihnen schlechte Arbeit, Missstände oder Pannen vorhält (die sich hätten vermeiden lassen). Gleiches bei den Airlines. Folge: Jene, die auf Schwachstellen aufmerksam machen, werden bis heute sanktioniert.
Dies ist ein absolutes Paradox: Jemand will helfen (Schwachstellen beseitigen) und muss hinterher dafür büßen. Aus diesem Grund musste der Staat aktiv werden. Die Luft- und Raumfahrt ist daher einer der wenigen Bereiche, in denen sich dieses Frühwarnsystem durchgesetzt hat. Meistens jedenfalls.
Wie es Whistleblowern in anderen Bereichen ergeht, wo es keine solchen Vorkehrungen und keine anonymen Hinweisgebersysteme gibt, dokumentieren wir in anderem Zusammenhang unter www.ansTageslicht.de/Whistleblower.
Hier rekonstruieren wir die Entwicklung von Meldesystemen v.a. in den USA, wo diese Entwicklung ihren Ausgang genommen hatte. Diese Site lässt sich auch direkt aufrufen und verlinken unter www.ansTageslicht.de/Meldesysteme.