Lufthansa Airbus 321-200
Frankfurt/M. - Dubrovnik
Während des Landeanflugs auf den Zielflughafen kommt es zu einem Fume Event. Der Erste Offizier (Copilot) macht seinen Captain darauf aufmerksam, dass er sich plötzlich nicht mehr imstande sehe, den Landeanflug auszuführen. Der Captain übernimmt und kann den Flieger sicher zu Boden bringen. Beide begeben sich in ein örtliches Spital, beide sehen sich nicht imstande, den Rückflug anzutreten.
Das Technikerteam in Dubrovnik entdeckt Ölspuren bei den Zapfluftleitungen des Triebwerks 1 und der Hilfsturbine (APU). Die beiden Zapfluftzuleitungen werden - als erste Maßnahme - stillgelegt, das Flugzeug für einen Überführungsflug (ohne Passagiere) zurück nach Frankfurt/M. freigegeben. Offenbar, weil das Technische Logbuch (TLB) manipuliert, indem die Kontamination des Triebwerks 2 verheimlicht wurde - die Lufthansa will den Flieger unbedingt und schnell wieder in Frankfurt haben
Während des Sink- und Landeanflugs auf den Heimatflughafen erneut ein Fume Event. Die beiden Ersatzpiloten schalten die Zapfluftversorgung über das Triebwerk 2 ab, aktivieren die Notversorgung mit RAM Air. Das wiederum führt zu einem Abfall des Kabinendrucks, in dem keine Passagiere sitzen, aber zu einer Verbesserung der Situation im Cockpit.
Der Vorfall spiegelt sich in einem geschlossenen Forum auf facebook folgendermaßen ab, wobei hier die Namen ausgelassen und Erklärungen in Klammern gesetzt sind:
"Also hab alles erst erfahren, als ich ***** gefragt habe, wann wir denn jetzt im Nov zusammen requesten. Er meinte wird nix, er sei fluguntauglich und weiß nicht für wie lange.
Er hat mich dann angerufen. Sie sind wohl auf Dubrovnik angefligen und sein FO (First Officer) ***** ***** als PF (Pilot Flying) meinte schon im Anflug, ihm ginge es nicht so gut, er solle gut auf ihn aufpassen. Turning base wurde es wohl ganz schlimm und man hat den Geruch wahrgenommen.
Als sie gelandet sind haben sie sich geweigert zurückzufliegen. OZ (Lufthansa Operationszentrale) wollte den Flieger auf Teufel komm raus in FRA (Frankfurt) haben. Sogar der Pausenclown (Flottenchef) hat angerufen.
***** hat sich aber geweigert.. Abgesehen davon war dem FO immer noch schwindlig. Firma musste dann die Techniker einfliegen lassen. Das hat denen gar nicht gepasst kann man sich vorstellen. Sie sind dann gleich ins KH (Krankenhaus) in DBV und haben sich für die weiteren Tests in FRA 30ml Blut abzapfen lassen.
Wichtig- es muss Blut sein.. die wollten ihnen Serum machen. Sie haben dann das Blut gekühlt mitgenommen. Da kannst dir auch gleich merken, die ganzen Ärzte auf dem Zettel bei uns an Board arbeiten mit der Firma zusammen! NICHT hingehen! Zum Glück hatten sie eine P1 (Purserette), die nach 6 Wochen Fluguntauglichkeit wegen- rate mal- smell (Fume Event), ihren ersten Flug wieder hatte! Aber war ein Glück für den Rest der Crew. Die war fit und wusste, wie man es machen muss. Dazu wichtig- wie gesagt 30ml Blut abnehmen unbedingt innerhalb 4h! Sonst kann man das nicht mehr nachweisen. Da hat der medizinische Dienst in FRA Crews schon mal gerne 4,5h warten lassen... ohne Worte. Stecken alle unter einer Decke.
Jedenfalls am nächsten Tag ruft OZ an, ob sie sich bereit erklären könnten, den Flieger nach FRA zurückzufliegen, die Techniker, die aus FRA eingeflogen worden waren, hätten ihn repariert. ***** meinte ja, wenn er denn ok ist.
Sie fahren also zum Flughafen und erhalten zu zweit- ***** war zum Glück auch anwesend- das Briefing von den Technikern. ENG1 bleed inop (Triebwerk Eins für nicht funktionsfähig deklariert) durch die Technik gesetzt wegen traces of oil found (Spuren von Öl) und APU bleed (Auxiliary Power Unit - Bleed Air) set inop traces of oil found. Stand auch so im TLB und die Techniker meinten so kann man fliegen. Erwähnten mit KEINEM Wort ENG2! Da war alles gut. Stand ja auch nichts im schriftlichen TLB (Technical Log book)!!! Die Firma wusste sonst wären sie nicht geflogen. Das hatten sie am Telefon klar gestellt. (Nicht nur ENG 1 sondern auch ENG2 und die APU waren von Ölkontamination betroffen)
Als die 2 im Anflug in FRA waren, haben sie wieder einen Geruch wahrgenommen und sofort reagiert- ENG2 bleed off (Triebwerk sofort ausgestellt) und Ram AIR on. Gab nen Schlag auf die Ohren, aber immerhin war der Geruch dann weg.
Also quasi 2. Smell Vorfall mit dem (gleichen) Flieger. Durch Zufall schaut ***** am gleichen Tag noch ins online TLB (es gibt eine Papiervariante, die im Flugzeug verbleiben muss, ein gesetzlich vorgeschriebenes Dokument, und die Online-Version davon), was ihm in DBV ja nicht zugänglich war. Er hat seinen Augen kaum getraut was da stand über die Reparatur in DBV:
ENG1 traces of oil found
APU traces of oil found UND
ENG2 traces of oil found!
Der Oberkracher! Die Firma hat mit den Technikern BEWUSST ENG2 verschleiert, damit der Flieger nach FRA zurückkommt! Eine riesige Sauerei! Zum Glück hatten sie das TLB und alles Paperwork abfotografiert, weil die P1 schon meinte, das letzte mal (bei dem Fume Event der Purserette) sind komischerweise viele Sachen verschwunden... Ende vom Lied, ***** hat die Firma beim LBA (Luftfahrtbundesamt) angezeigt.
Die komplette Crew fluguntauglich. Haben alle Lungenfunktion von teilweise 80% oder weniger und ist noch nicht raus, ob sie Langzeitschäden haben. Selbst *****, der die Crew nur begleiten wollte und noch dachte, ihm gehe es gut, hat enorm was abbekommen.
Solltest du mal einen Vorfall haben, hat mir ***** gute Tipps gegeben.
-Sofort Maske auf und auch mind 20 bis 30 min NACH dem Event noch weiterbenutzen. Das hilft der Lunge enorm Langzeitschäden abzuwenden sagten die Ärzte
-Beweise sichern. Alles, jedes Papierschipselchen abfotografieren. Man weiß nie wofür es gut ist.
-30ml Blut innerhalb von 4h abnehmen lassen.
Am Besten sofort ins Heilig-Geist-KH nach FRA oder dann mit den entnommenen Proben dahin. Die machen auch alles für die Berufsgenossenschaft fertig, damit man nicht auf seinen Unkosten sitzen bleibt und melden den Vorfall. Die sind wohl wirklich echt fit auf dem Gebiet. Danach schicken sie einen sowieso zur Uni Göttingen. Die lassen jeden Tag Luft für Flieger. Man bekommt also sofort einen Termin."