Niklas Schenck

Niklas Schenck, 1983 geboren, hat Geographie, Umweltgeochemie und VWL in Heidelbergg studiert und parallel eine Ausbildung in der Journalistenakademie (JONA-Programm) bei der Konrad-Adenauer-Stiftung absolviert. Schenck arbeitet als freier Mitarbeiter vor allem für die Frankfurter Allgemeine Zeitung, dem Deutschlandfunk und den Südwestrundfunk (TV). Seit Anfang 2012 absolviert er eine Ausbildung an der Henri-Nannen-Schule in Hamburg mit Stationen bei der Süddeutschen Zeitung (Außenpolitik), beim stern (Investigativteam), bei GEO Special (App) und bei "Panorama – die Reporter" (NDR).

Wie sind Sie zum Journalismus gekommen?
Ich kam zum Journalismus über die Sprache und bin dabei geblieben weil ich mir durch das Erzählen wahrer Geschichten die Welt begreiflich machen will. Klingt nach Pathos, ist aber so. Zu wahren Geschichten gehört manchmal, dass man an Widerständen vorbei muss, und manchmal einfach nur, dass man gut zuhört.

Was hat Sie motiviert, diese Geschichte zu machen?
Ich bekam immer wieder mit, wie Sportler nach Ende ihrer Karriere von Verbänden und Funktionären fallen gelassen wurden, sobald sie keine Medaillen mehr für den Verband gewinnen könnten – sie wahren als Menschen nicht wichtig, sondern nur als Erfolgslieferanten für Funktionäre. Dabei betonen Sportverbände und Förderorganisationen nach außen nimmermüde, wie sehr sie sich um Anschlussförderung für Sportler bemühten, um die Möglichkeiten, parallel zum Spitzensport zu studieren etc – also wollten wir wissen, wie das Geld im deutschen Sport verteilt wird. Dabei stießen wir schnell auf Klüngel und Willkür: Loyalität wurde systematisch belohnt, Kritik systematisch bestraft – beides mit Steuergeld und mit dem Zweck, dass der Staat in Form von Medaillengewinnen bestmöglich repräsentiert werde.

Je mehr wir recherchierten umso deutlicher wurde, dass eine grundlegende Diskussion darüber erforderlich ist, WARUM der Staat den Sport fördert – es braucht einen gesellschaftlichen Sinn, und das Medaillenzählen im Stile des DDR-Sports ist als Sinn nicht mehr zeitgemäß. Diese Debatte wollten wir anstoßen. Und genau dafür ist Journalismus wichtig: Auch bei mühsamen Themen genau hinschauen, Menschen für die Gesellschaft interessieren, damit sie miteinander diskutieren, damit sie sich beteiligen – und den Mächtigen auf die Finger schauen, damit sie nicht machen was sie wollen. Dazu kommt – zuvor schon kurz beschrieben – die Leidenschaft für das Erzählen echter Geschichten.

Kontakt: schenck.niklas[at]gmail.com



Wo die Person ebenfalls eine Rolle spielt: