Sonia Shinde

Financial Times Deutschland

"Hinter den großen Skandalgeschichten der Republik steckt meist viel Geld. Nur nicht für den, der sie aufdeckt", sagt Sonia Shinde. Der Skandal um die Firma Globudent, die mit falschen Abrechnungen für Zahnersatz die Krankenkassen um Millionen betrog, macht da keine Ausnahme. Aber manchmal bringen die Skandale dem Journalisten ein bißchen Ehre - und das ist viel wert auf dem Markt, auf dem sich Konkurrenten dicht an dicht drängen. 

Die 35jährige (2004) Hamburgerin hat sich früh auf Wirtschaftskriminalität fokussiert: Betrug. Bestechung, Veruntreuung. Ihre Erfolgsfaktoren: persönliche Integrität und gute Kontakte. Ohne Insider, die Tipps geben, Unterlagen überlassen oder Verbindungen herstellen, wäre kaum ein Skandal in Deutschland aufgedeckt worden. "Aber Vorsicht: Auch der beste Kontaktmann verfolgt eigene Ziele", sagt Shinde. Nur wer gut vorbereitet ist, die Zusammenhänge und Interessen kennt, hört Zwischentöne, versteht Andeutungen und kann verhindern, selbst für fremde Zwecke mißbraucht zu werden. Manchmal ein Drahtseilakt. 

Sonia Shinde hat Politik und Wirtschaft studiert, ist Absolventin der Henri-Nannen-Journalistenschule und arbeitete zunächst für DIE ZEIT, BIZZ Capital und Die Woche. Seit 2002 ist sie freiberuflich tätig und schreibt unter anderem für die Financial Times Deutschland, den stern, die WirtschaftsWoche, die Frankfurter Rundschau und DIE ZEIT, manchmal auch - ganz untypisch - Reisereportagen für Merian

Es ist eine große Portion Idealismus, der Sonia Shinde antreibt. Die Presse sei kein Vergnügungsdampfer, auf dem die schrillste Combo für beste Laune zu sorgen habe, sagt sie. Die Presse sei vielmehr eine Kontrollinstanz: "Es soll niemand glauben, ungestört im Hinterzimmer seinen schmutzigen Geschäften nachgehen zu können." 

Mehr über Sonia Shinde finden Sie auf Ihrer Homepage: www.shinde.de

email: sonia(at)shinde(dot)de

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