Adolf EICHMANN. Geboren in Solingen 1906. Aufgewachsen in Österreich. Eine abgebrochene Mechanikerlehre. Der Eintritt in die SS nach Hitlers Machtergreifung und die Karriere dort. Von 1941 bis 1945 leitete er das „Judenreferat“ des Reichssicherheitshauptamtes in der Berliner Kurfürstenstraße 116. Er war der, der die „Endlösung“ plante, der den Transport von sechs Millionen Juden in die Gaskammern des Dritten Reiches dirigierte und ihre Ermordung organisierte. Nach Kriegsende aus alliierter Gefangenschaft verschwunden, rankten sich um seinen Flucht die wildestens Gerüchte.
Verbarg er sich in Kuweit? Syrien? Kairo? Australien? Oder doch, wie es zwischendurch hieß, in Südamerika?
Bis zum 11. Mai 1960, 18.30 Uhr Ortszeit Buenos Aires hielten die Vermutungen an. Zu diesem Zeitpunkt schlug ein Kommando des israelischen Geheimdienstes Mossad zu. Es kidnappte den früheren SS-Obersturmbannführer in einem Vorort der argentinischen Millionenmetropole an einer Bushaltestelle und brachte ihn nach Jerusalem. Die Israelis klagten ihn wegen des Menschheitsverbrechens an und stellten ihn 1961 vor Gericht.
Wer hat die entscheidende Information zum Nachkriegs-EICHMANN gegeben? Wer hat das Versteck des vielleicht größten Massenmörders der Weltgeschichte entdeckt? Wie wurde die Mitteilung darüber weitergereicht? Und was war das entscheidende Beweisstück?
Sechs Jahrzehnte blieben die Antworten auf solche Fragen Spekulationen überlassen. Ehemalige SSler, auch jüdische Auswanderer wurden als Informanten genannt. Die, die es wussten, schwiegen. Manche nahmen Wissen wohl auch mit ins Grab. „Die israelischen Behörden werden niemals die Umstände der Festnahme des ehemaligen SS-Obersturmbannführers Adolf EICHMANN bekanntgeben. Nur so viel: Er ist vom israelischen Geheimdienst ohne Mithilfe ausländischer Agenten gefasst worden“, erklärte Polizeichef Jossel NAHMIAS am Tag der Ankunft des Entführten auf israelischem Boden.