Im Gespräch mit den kaltgestellten Staatsschützern aus Dessau

 

Vorbemerkung:

Wir haben uns mit den ehemaligen 'Staatsschützern', 3 Polizeibeamten, unterhalten. Wir durften das, weil uns eine Interview- und Veröffentlichungs-genehmigung und für die Befragten eine Aussagegenehmigung durch die zuständigen Polizeipräsidenten erteilt worden war. Das Innenministerium war von Anfang an von unserem Wunsch in Kenntnis gesetzt worden und hatte uns 'grünes Licht' signalisiert.

Alle drei Beamte wiederum wurden durch ihren jeweiligen Dienstherrn daran erinnert, "die Wahrheit" zu sagen.

"Wahrheit" ist juristisch immer nur das, was sich zweifelsfrei nachweisen lässt - bzw. was von einem Gericht als "erweislich wahr" angesehen wird.

Damit die potenzielle Nichterweislichkeit der Wahrheit niemandem zum Nachteil gereichen kann, haben wir uns darauf beschränkt, nur jene Teile zu dokumentieren, von denen wir ausgehen können, dass sie im Zweifel als "erweislich wahr" gelten. Alle anderen Informationen dienen uns zur wissenschaftlichen Auswertung dieses Falls. 


Wir haben den ehemaligen Chef des Fachkommissariats Polizeilicher Staatsschutz in Dessau, Sven GRATZIK, Jahrgang 1970, zunächst gefragt, wie die Arbeit der Projektgruppe "Netzwerk Staatsschutz" ausgesehen hatte.

Wir wollten wissen, wie man sich als Bürger eine solche Arbeit vorstellen kann.
Seine Antwort ist ausführlich und mit vielen 'Bildern' unterlegt: Die Projektgruppe (mp3-audiofile, 8:25).

Im nächsten Take Kreativität berichtet uns Sven GRATZIK, wie ideenreich die 3 Ex-Staatsschützer, u.a. im Vorfeld gearbeitet hatten, um offizielle "Straftaten" zu verhindern, z.B. die rechte Szene zu verunsichern (wma-audiofile, 1,5 MB, 4:20).

Was nach 2 1/2 Jahren Arbeit, Anfang 2007, vorgefallen ist, haben wir in der Chronologie eines Protokolls dokumentiert. Wir fragen GRATZIK nach den eigenen Folgen, nachdem das Protokoll "offiziell" bekannt war: Persönliche Folgen.


 


Polizeikommissar Christian KAPPERT, Jahrgang 1978 (links im Bild), war im Oktober 2005 in das Team von Sven GRATZIK und Swen ENNULLAT und den weiteren Kollegen gestoßen. 
Er arbeitete vor allem als Sachbearbeiter. Wie es ihm persönlich nach Bekanntwerden der Affäre in den Medien ging, schildert er uns in dem Take Gesundheitsprobleme (mp3-file, 1 MB, 1:04)

Wie er sich jetzt bei der Arbeit fühlt, wie es weitergehen kann und wie seine Erwartungen aussehen, beantwortet er uns im Take Persönliche Aussichten (mp3-file, 1,9 MB, 1:56).





Kriminaloberkommissar Swen ENNULLAT, Jahrgang 1976 (rechts), studiert inzwischen an der Deutschen Hochschule für Polizei (DHPol).

Er fasst nochmals den Weg des Gedächtnisprotokolls zusammen: man habe es - wie das bei internen Konfliktlösungsversuchen üblich sei - ersteinmal 'informell' nach oben gegeben (an den Leiter der Rechtsabteilung und zugleich zweiten Stellvertreter von GLOMBITZA), um eine informelle Lösung auszuloten. Danach erst ist es in den offiziellen Dienstweg gegangen: Weg des Protokolls (mp3-file, 2,1 MB, 2:14)

In einem Nachwort fasst er die Vorgänge nochmals in 2 Minuten zusammen (mp3-file, 2,1 MB, 2:09).

 

(AQ / JTel)


Anmerkung: Swen ENNULLAT ist inzwischen längst aus dem Polizeidienst ausgeschieden. In Sachsen-Anhalt gab es keine Perspektive für ihn. Er wechselte als kommunale Führungskraft erneut in den Staatsdienst, diesesmal im Land Brandenburg. Mit seinem kriminalistischen Blick entdeckte er in Königs Wusterhausen schnell einen dortigen Missstand (Vetternwirtschaft und Betrug) auf kommunaler Ebene. Und machte den Bürgermeister darauf aufmerksam. Der entließ ihn. Mehr unter www.ansTageslicht.de/Ennullat