ABC der Unterstützer

und der Aufklärer

 

AUST, Stefan
geboren 1946, Journalist und Regisseur; lange Mitarbeit bei und für panorama , später langjähriger Chefredakteur des SPIEGEL (1994-2008) und von SPIEGEL TV , inzwischen Chefredakteur und Betreiber des Fernsehsenders n 24
In einem Telefongespräch mit John GOETZ macht er deutlich, dass er die Geschichte um die Nazirenten selbst gerne gesendet hätte

BAKER, Andrew
Rabbi und Direktor für „Jewish Affairs“ beim American Jewish Committee ( War auch Vize-Präsident der Jewish Claims Conference ). Durch die Recherchen von John GOETZ und Volker STEINHOFF konnte er den Verhandlungen mit Deutschland über Entschädigungszahlungen neuen Nachdruck verleihen. Bei den Recherchen ist er aber nie unterstützend aktiv geworden. Wurde 2003 für seine Arbeiten mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. 2006 erhielt er das Verdienstkreuz in Litauen, nachdem er dort die „National Historical Commission“ mitbegründete

BECK, Volker
Volker BECK, Politiker, Mitglied des Deutschen Bundestags und von Bündnis90/ Die Grünen.
Geboren 1960 in Stuttgart. Ab 1994 Bundestagsabgeordneter, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer und Sprecher der Bundestagsfraktion von Bündnis90/ Die Grünen für menschenrechtspolitische Themen.
Er setzte sich sofort nach dem ersten panorama -Beitrag 1993 für eine Gesetzesänderung ein

BERGMANN, Alexander
einer der wenigen jüdischen Überlebenden des lettischen Holocausts. Er wurde 1925 geboren und musste mit 16 Jahren mit seiner Familie nach der Besetzung Lettlands durch die Deutschen in das Rigaer Ghetto ziehen.
Seine Familie, bis auf einen älteren Bruder, wurde dort ermordet. Alexander BERGMANN wurde zunächst in das Konzentrationslager Kaiserwald und Stutthof gebracht und musste dann in einem Außenlager des KZ Buchenwald Zwangsarbeit verrichten. Nachdem im April 1945 das KZ durch die Amerikaner befreit wurde, kehrte er bereits im September 1945 nach Riga zurück. Dort arbeitete er als Rechtsanwalt und ist seit 1993 Präsident des Vereins ehemaliger jüdischen Ghetto- und KZ-Häftlinge Lettland (LEGU).
Er galt als Vertreter der baltischen Juden und kämpfte für ihre Entschädigung. Unter anderem wurde er auch im Rahmen der panorama -Berichte über die Opferrenten zu Wolfgang SCHÄUBLE und Helmut KOHL eingeladen.
1997 hielt er am Holocaust-Gedenktag in der hamburgischen Jerusalem Kirche die Rede: „Die vergessenen Juden in Riga – Zur Situation der baltischen Holocaust-Überlebenden.“

DIMANIS, Sergei
lettischer Politiker, bekannter Hardliner und Führer der russisch sprechenden „Ravnopravie“-Fraktion im lettischen Parlament. Er sprach sich Anfang der 90er Jahre für eine Eingliederung Lettlands in die USSR aus und war gegen eine Unabhängigkeit des baltischen Staates

DREßEN, Willi
Geboren 1935 arbeitete Willi DREßEN als Staatsanwalt. Zwischen 1996 und 2000 wurde er als Leiter der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen eingesetzte, in der er schon seit 1967 angestellt war

GIANMOENA, Hans-Peter
Leiter des Versorgungsamtes Ravensburg bis Dezember 2002. Im Jahr 2005 wurde er zum Kreisvorsitzenden in Ravensburg des Sozialverbandes VdK Baden-Württemberg gewählt

GREY, Stephen
Steven GREY ist ein 1968 geborener niederländischer Journalist. Er arbeitet investigativ für Reuters. Er ist Autor von „Operation Snakebite“, ein kritisches Buch über den britischen Einsatz in Afghanistan und „Ghostplane“, ebenfalls über den Krieg in Afghanistan und die Rolle der CIA.
Er schrieb bereits für die Sunday Times, New York Times, Newsweek, Le Monde Diplomatique und vielen weiteren. Außerdem arbeite er für CBS 60 Minutes und dem BBC Radio.
Hatte u.a. die geheimen rendition flights der CIA aufgedeckt: Entführung und Folter von vermeintlichen Terroristen. Mehr dazu unter www.ansTageslicht.de/CIA

KLEINE-BROCKHOFF, Thomas
John GOETZ arbeitete mit Thomas KLEINE-BROCKHOFF an längeren Artikeln für DIE ZEIT . 1997 erschien der Artikel: „Zuschlag für die Täter: Warum NS-Verbrecher als Kriegsopfer Zusatzrenten bekommen.“
KLEINE-BROCKHOFF ist Direktor beim „German Marshall Fund“ der Vereinigten Staaten von Amerika. Er gilt als Experte für transatlantische Beziehungen, u.a. in den Bereichen Handel, Diplomatie und Immigration

MÜLLER, Jürgen
war zur Zeit der Entstehung der panorama -Berichte Abteilungsdirektor des Versorgungsamtes in Cottbus. Auf eigene Verantwortung zahlte er dem Kriegsverbrecher Heinz BARTH 1996 die Opferrente nicht mehr aus.
Er wurde 1944 geboren, arbeitete als Ingenieurökonom und wurde 1990 Errichtungsbeauftrager des Versorgungsamtes. Von 1991 bis 2006 war Abteilungsleiter und ab 2006 bis 2009 Präsident des Landesamtes für Soziales und Versorgung des Landes Brandenburgs

NACHTWEI, Winfried
Deutscher Politiker und Mitglied des Deutschen Bundestags für Bündnis90/ Die Grünen. Er gilt als Experte im Bereich der Friedens- und Sicherheitspolitik.
NACHTWEI wurde 1946 in Wulfen im Kreis Recklinghausen geboren und studierte Geschichte, Sozialwissenschaften und Geographie bevor 1980 die Partie GAL/ Grüne mitbegründete.
Zu seinen Arbeiten zählt die Recherche und Erinnerungsarbeit zur Judendeportation und dem Rigaer Ghetto. Zudem hat er den Kriegsverbrecherprozess gegen Boleslavs MAIKOVSKIS begleitet.
Wie Volker BECK setzte er sich ebenfalls nach den panorama -Beiträgen für eine Änderung des Bundesversorgungsgesetzes ein

PRESS, Bernhard
Bernhard PRESS begleitete John GOETZ auf dessen Reise nach Lettland. Dort half er als Dolmetscher bei den Recherchearbeiten. Er spricht deutsch, russisch und lettisch. John GOETZ sagt über ihn: „Er war der perfekte Typ eigentlich für die Recherche. Er konnte mit den Letten reden ... und das war für alle irgendwie eindeutiger.“ (→ Interview mit John GOETZ).
PRESS wurde 1917 geboren und überlebte die Judenvernichtung in Lettland der 15. Und 17. Divison der Waffen-SS. Danach arbeitete er als Arzt in der Sowjetunion und emigrierte 1979 nach Berlin.
1988 schrieb er: Judenmord in Riga. Vier Jahre später veröffentlichte er sein Buch: Judenmord in Lettland 1941-1945 im Metropol-Verlag

SCHREIBER, Gerhard
Geboren 1940, ein in Deutschland bekannter Militärhistoriker. Arbeitete beim Militärgeschichtlichen Forschungsamt in Freiburg.
Sein Themenschwerpunkt ist der Zweite Weltkrieg, über den er mehrere Bücher geschrieben hat. Unter anderem: „Kurze Geschichte des Zweiten Weltkriegs“ und Deutsche Kriegsverbrecher in Italien“.
Durch seine Hilfe wurden John GOETZ und Volker STEINHOFF auf Wolfgang LEHNIGK-EMDEN aufmerksam, der am Massaker von Caiazzo in Italien beteiligt und Opferrente erhielt

WEISSKIRCHEN, Gert
Deutscher Politiker und Mitglied des Deutschen Bundestags bis 2009 für die SPD.
Er wurde 1944 in Heidelberg geboren. Zunächst arbeitete er als Realschullehrer und später als Professor für Sozialpädagogik an der Fachhochschule Wiesbaden bis 1980. Seit 1995 ist er Honorarprofessor an der FH Potsdam.
Als Abgeordneter arbeitete er in der „Arbeitsgruppe Rüstungskonversion“ und beteiligte sich an der Enquete-Kommission „Aufarbeitung der Geschichte der SED-Diktatur“

WILHELM, Hans-Heinrich
Deutscher Historiker mit Schwerpunkt „Drittes Reich“. Er veröffentlichte unter anderem zwei Bücher zu dem Thema: „Die Einsatzgruppe A der Sicherheitspolizei und des SD 1941/42“ und „Rassenpolitik und Kriegsführung“

ŽDANOKA , Tatjana
Tatjana Ždanoka war wie Sergei DIMANIS für die Partei Ravnopravie. Sie engagierte sich als linke Politikerin gegen die Unabhängigkeit Lettlands Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre. Danach wurde sie Mitglied des Europäischen Parlaments für die Fraktion der Grüne/ EFA.
Sie wurde am 08. Mai 1950 in Riga geboren und studierte Mathematik an der staatlichen Universität Lettlands. Dort war sie von 1972 bis 1990 auch Professorin.
Wie Sergei DIMANIS hat sie John GOETZ in Lettland mit Unterlagen und Artikeln.

 

 

Kleines Glossar der Organisationen

American Jewish Committee
Das American Jewish Committee, kurz AJC wurde 1906 in New York gegründet und versteht sich als „Beschützer des Wohls und der Sicherheit der Juden in den USA, in Israel und der ganzen Welt...“.
John GOETZ hatte mit Andrew BAKER (Direktor für „jewish affairs“ der AJC) bei den Recherchen zu den panorama-Beiträgen einen wichtigen Verbündeten gewonnen. BAKER konnte mit den Rechercheergebnissen die Bundesregierung unter Helmut KOHL bei den Entschädigungsforderungen des AJC und der Jewish Claims Conference unter Druck setzen

Jewish Claims Conference
Die Jewish Claims Conference, kurz JCC wurde 1951 von mehreren jüdischen Organisationen gegründet, um die Entschädigungsansprüche der jüdischen Opfer des Holocausts und Hitler-Deutschland zu vertreten.
In der Folge konnten in verschiedenen Verhandlungen mit der Bundesregierung mehrere Forderungen durchgesetzt werden. Im Jahr 1952 verpflichtete sich Deutschland das erste Mal zur Zahlung von 450 mio DM an die jüdischen Opfer des Zweiten Weltkriegs. Insgesamt sind Leistungen von rund 100 Mrd. DM zusammengekommen. 278000 Überlebende des Holocausts erhielten lebenslange Renten

Daugavas Vanagi
Hilfsverband für lettische Kriegsteilnehmer und deren Familienangehörigen


(JHD)