Die Berichte der Sächsischen Zeitung, 15.11.2014

Blockade nicht ausgeschlossen

Das Bündnis "Dresden nazifrei" ruft zum Protest gegen von ihm als fremdenfeindlich kritisierte Pegida-Demo auf.


Allmählich wächst Widerstand gegen die sogenannten Montagsdemos des Bündnisses "Patriotische Europäer gegen Islamisierung des Abendlandes" (Pegida). Seit Freitag ruft auch das Bündnis "Dresden nazifrei" dazu auf, sich Pegida "entgegenzustellen". Das Wort entgegenstellen verwenden die Mitglieder von "Dresden nazifrei" stets, wenn es gilt, Flagge gegen Rechts zu zeigen. Eine Blockade von Pegida sei gegenwärtig jedoch nicht geplant. Dass es zu keiner Blockade kommen werde, wollte Silvio Lang, Sprecher des Bündnisses, aber nicht gänzlich ausschließen: "Von uns wird aber keine Eskalation ausgehen." Möglicherweise hängt eine Blockade auch von der Fähigkeit zur Mobilisierung ab.

Schon vergangene Woche haben Kirchen, religiöse Initiativen und Vereine wie das Kulturbüro Sachsen gemeinsam mit dem Sächsischen Flüchtlingsrat zu Gegenveranstaltungen aufgerufen. Sie demonstrieren am Montag ab 18 Uhr vor der Frauenkirche für mehr Toleranz und Menschlichkeit. Hass gegen den Islam und Ablehnung von Asylsuchenden bestimme die Pegida-Positionen, kritisieren sie.

Silvio Lang sagte, mit dem Aufruf des Bündnisses "Dresden nazifrei" versuche man, zusätzliche Gruppen anzusprechen, um gegen Pegida auf die Straße zu gehen. Pegida propagiere "rassistisches", "ausländerfeindliches" und "islamophobes" Gedankengut. Es gebe unter den Teilnehmern eine personelle Überschneidung in die rechtsextreme Szene. Die Mehrzahl der Teilnehmer seien zwar keine Neonazis, sie versammelten sich jedoch hinter einer klar rassistischen Ideologie. "Sie lassen sich manipulieren", sagte Lang.

Am vergangenen Montag versammelten sich rund 1 700 Menschen hinter dem Pegida-Transparent, zogen vom Postplatz zum Neumarkt und riefen dort "Wir sind das Volk." 200 Polizisten hatten die Demo abgesichert, am kommenden Montag werden es mehr sein.