Die Berichte der Sächsischen Zeitung, 29.11.2014

Demonstrationen auf beiden Seiten der Elbe

Am Montag werden sich erneut mehrere Tausend Menschen in der Innenstadt versammeln. Es ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.


Von Montag zu Montag gehen mehr Menschen auf die Straße, um gegen Glaubens- und Stellvertreterkriege auf deutschem Boden und eine ihrer Meinung nach verfehlte Asylpolitik zu demonstrieren. Die Initiatoren des Bündnisses "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" (Pegida) erwarten deutlich mehr Teilnehmer als die 5 500 der letzten Woche. Ihre Demo startet um 18.30 Uhr, wahrscheinlich wieder an der Halfpipe in der Lingner allee - in Ermangelung der nun mit Weihnachtsmärkten besetzten Flächen.

Mehrere Initiativen kritisieren Pegida als rassistisch und fremdenfeindlich und werden daher ebenfalls am Montag demonstrieren. Das Motto der verschiedenen antifaschistischen Gruppen, darunter auch die Grüne Jugend und das Bündnis "Dresden nazifrei" lautet "Rassismus demaskieren - Für grenzenlose Solidarität statt begrenzten Horizont und Nationalismus." Sie sammeln sich bereits gegen 16 Uhr vor dem Bahnhof Neustadt. Dort werden zahlreiche Antifaschisten mit einem Zug aus Leipzig erwartet. Vom Schlesischen Platz führt die Demo hinüber auf die Altstädter Seite.

Neben mindestens 5 500 Pegida-Teilnehmern rechnet die Polizei auf der Seite der Gegendemonstranten mit weiteren rund 600 Menschen. Protest in Sicht- und Hörweite ist zu erwarten. "Wir bleiben bei unserem Einsatzkonzept wie in den vergangenen Wochen", sagte Polizeisprecher Thomas Geithner. Er setzt auf eine friedliche Konfrontation. Ohne dass Geithner es gesagt hätte, kann man wohl dennoch davon ausgehen, dass deutlich mehr Polizisten als die 370 Beamten von vergangener Woche dafür sorgen, dass sich die beiden Demos nicht zu nahe kommen.

Auch die Auswirkungen auf den Verkehr werden deutlich gravierender - zum einen, weil weit mehr Menschen auf den Straßen unterwegs sein werden, zum anderen, weil auch mehr Weihnachtsbummler und Striezelmarkbesucher in der Stadt sind. Wer also nicht auf sein Auto angewiesen ist, sollte es tunlichst zu Hause lassen.Am Montag werden sich erneut mehrere Tausend Menschen in der Innenstadt versammeln. Es ist mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen.