Das Thema im Überblick

Im Herbst 2014 erschien PEGIDA zum ersten Mal auf den Straßen Dresdens. Mit dem „Abendspaziergang“ an einem Montag machten Demonstranten um Lutz BACHMANN auf sich aufmerksam. Niemand ahnte zu dem Zeitpunkt, dass aus dieser ersten friedlichen Demonstration eine Bürgerbewegung werden würde, die durch Gewaltbereitschaft, Hasstiraden, Volksverhetzung und Rassismus für Furore sorgen würde.

Die Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes (kurz PEGIDA) sorgen heute für starke Unruhen in Deutschland. Die fremden- und ausländerfeindlichen Parolen des Vorsitzenden Lutz BACHMANN schüren das Unbehagen vor der weiteren Entwicklung dieser Gruppierung. Diese Sorge ist nicht unbegründet, wenn man bedenkt, dass PEGIDA sozusagen aus dem Nichts entstanden ist, denn zu Beginn war da nur eine Facebook-Gruppe. Doch aus dieser wurde überraschend schnell eine ganze Bürgerbewegung.

Menschen, die mit der Gesamtsituation der Flüchtlingspolitik unzufrieden sind und auch Rechtsextreme. Sie fühlen sich als Teil von PEGIDA, einige scheuen kaum vor Gewalt zurück. Aggressiv beteiligen sie sich an Demonstrationen und bezeichnen sich selbst als Verteidiger des christlichen Abendlandes.

Sie wollen gegen eine Islamisierung Deutschlands und allgemein gegen die Asyl- und Einwanderungspolitik vorgehen. Auf ihren Plakaten stehen die radikalen Appelle „Lügenpresse, halt die Fresse“, „Volksverräter“ oder „Merkel muss weg“. Flüchtlingsheime werden in Brand gesteckt oder mit rassistischen Parolen beschmiert. Ausschreitungen auf den PEGIDA-Demos mit bis zu 20.000 Demonstranten sind fast schon Teilnahmekriterium. Zu Beginn fanden die Demonstrationen nur in Dresden statt, doch inzwischen gibt es Ableger des Bündnisses wie beispielsweise „LEGIDA“ oder „KAGIDA“ in mehreren deutschen Städten.

Die Antwort auf PEGIDA sind linke Gegendemonstrationen. Unter dem Motto „Licht aus für Rassisten“ schalteten sämtliche Institutionen und Geschäfte die Außenbeleuchtung bei einer Demonstration in Hannover aus. 

Der verhängnisvolle Schatten PEGIDAs verdunkelt den Himmel über Dresden. Der Tourismus nimmt Schaden. Laut Bundesagentur für Arbeit erschwert PEGIDAs Präsenz das Werben von ausländischen Fachkräften. Migranten trauen sich montagabends nicht mehr auf die Straße aus Angst, PEGIDA-Anhängern zu begegnen. Sogar Referenten mit nicht weißer Hautfarbe wollen montags keine Vorlesungen mehr halten.

Die Resonanz in den Medien über PEGIDA ist groß. Nicht nur die deutsche sondern auch die internationale Presse berichtet über den neuen bürgerlichen Rassismus. Aus diesem Grund haben wir das Thema einmal genauer unter die Lupe genommen:

Die Sächsische Zeitung berichtet in dem Artikel „Pegida Persönlich“ über den Aufstieg Lutz BACHMANNs von der „bürgerlichen Mitte“, wie er sich selber klassifiziert, zum Anführer von PEGIDA. Der Artikel fokussiert sich auf zahlreiche Fehltritte wie Verurteilung wegen Drogenhandels, falscher Verdächtigung und Trunkenheit am Steuer. Alle Berichte der SZ finden Sie hier. Alle Berichte des Tagesspiegels finden Sie hier.

Im Making-of der Sächsischen Zeitung berichten drei Reporter der Sächsischen Zeitung über die Recherche zu Lutz BACHMANN und über die soziologischen Hintergründe der PEGIDA-Bewegung. Sie teilten sich ihre Arbeit auf: Ulrich Wolf kümmerte sich um finanzielle und wirtschaftliche Hintergründe, Tobias Wolf analysierte die sozialen Kontakte BACHMANNs auf Facebook und Alexander SCHNEIDER recherchierte im Umfeld von Polizei, Staatsanwaltschaft und dem Gericht. Das Making-of zeigt die mühevolle und ausführliche Arbeit der Reporter, die oft bis über den Feierabend hinausging. Auch gewaltsame Angriffe auf die Reporter selbst und auf deren Familienmitglieder werden thematisiert.

Ebenso hat uns Matthias MEISNER vom Tagesspiegel sein Making-of zur Verfügung gestellt.

Wir sind außerdem auf die Aussage von PEGIDA Frontfrau Tatjana FESTERLING gestoßen. Sie hat in einem Interview den Einsatz von Schusswaffen gegen Flüchtlinge an Grenzzäunen gebilligt: Waffengewalt gegen Flüchtlinge?

Eine Gruppe, die sich Gehör in der Öffentlichkeit verschaffen will, ist auf Mitglieder angewiesen. Deswegen haben wir die Mitgliederzahlen von PEGIDA analysiert und ausgewertet. Mithilfe einer Tabelle und eines Diagramms stellen wir die stetige Zunahme der PEGIDA-Anhänger dar.

Wenn Sie dieses Thema direkt aufrufen oder verlinken wollen, können Sie das unter dem folgenden Permalink tun: www.ansTageslicht.de/Pegida.

 

Weiterhin arbeiten wir im Laufe des Sommersemesters an folgenden Themen:

  • Wie ist PEGIDA entstanden: Eine Chronologie
  • Wer ist PEGIDA? ABC der Akteure
  • Welche Verbindungen hat PEGIDA?
  • Aktuelle EreignisseEbe