Dass es dazu gekommen war und dass die Ermittlungen überhaupt immer weiter ausgedehnt wurden, geht auf Klaus FÖRSTER, den Leiter der Steuerfahndungsstelle in St. Augustin zurück. Kaum war nämlich die "EU" aufgeflogen, setzten sich die Schatzmeister der großen Parteien zusammen, um die weiteren Ermittlungen ins Leere laufen zu lassen und zu stoppen. Insbesondere vor der Bundestagswahl 1976. Die SPD-Regierung in Nordrhein-Westfalen befürchtete, dass die CDU/CSU auf Bundesebene zwischen 5 und 10% der Wählerstimmen verlieren könnte. Dass ausgerechnet SPD-Minister sich solche Sorgen machten, hing damit zusammen, dass eben auch die SPD Leichen im Keller hatte - man zog also gemeinsam an einem Strang.
Und der sah so aus, dass man den 'kleinen' Steuerfahnder aus St. Augustin, der unpassenderweise ein Beamter mit einem "aufrechten Gang" war, weil er sich an Recht und Gesetz und seinen Amtseid halten wollte, irgendwie stoppen musste: mit allen subtilen Mitteln, die das deutsche Beamtenrecht zu bieten hatte. Ein typischer "Edeka"-Fall. "Edeka" entstammt dem internen Beamtendeutsch: "Ende der Karriere".
Der Polit-Thriller, den wir hier ausführlich rekonstruieren, besteht daher aus zwei parallelen Ebenen:
- auf der einen Ebene die Machenschaften des FLICK-Konzerns und wie dieser sich die (damals) Bonner Parteienlandschaft mit (viel) Geld gefügig hält
- auf der anderen Ebene Klaus FÖRSTER, der sich aufgrund seiner Gradlinigkeit mit dem Rest der Welt anlegen muss.