
Betrugsgeschäft mit Model-Träumen
Wie das Unternehmen Lorraine Media mit den Hoffnungen und Wünschen junger Menschen Kasse macht
Von einer Karriere als Model träumen viele junge Leute. Entsprechend groß ist die Freude, wenn unverhofft eine Einladung zum Casting im Briefkasten liegt.
So erging es auch Lola SHARIPOVA aus Tadschikistan (Video-Link:https://youtu.be/5heEDEga2wM ), die seit sechs Jahren in Deutschland lebt – und plötzlich Post von LORRAINE MEDIA bekam. Die 23-jährige Studentin nahm an dem Casting in einem Hamburger Hotel teil. Lola strengte sich an, trat in sechs verschiedenen Oufits auf - und war begeistert, als die Agentur sie danach sofort unter Vertrag nehmen wollte. Leider las sie nicht das Kleingedruckte: Erst als sie Rechnungen über Hunderte von Euro bekam, erkannte Lola, dass sie einem Betrug aufgesessen war.
Damit ist Lola keineswegs allein. In den Sozialen Medien finden sich etliche Selbsthilfe-Gruppen von Menschen, die auf die Masche von LORRAINE MEDIA reingefallen sind: Frauen, aber auch Männer, die glaubten, von dieser Firma als Model unter Vertrag genommen zu werden, unterschrieben in Wirklichkeit einen Knebelvertrag, der als Gegenleistung nicht etwa die Vermittlung von Model-Aufträgen vorsieht, sondern lediglich die Veröffentlichung einer Anzeige auf der firmeneigenen Website „ModelsWeek“. Sind ihre Kund:innen zahlungsunfähig, so hetzt LORRAINE ihnen den Gerichtsvollzieher auf den Hals. (Video-Link: https://youtu.be/twPVsl5HTBw ).
Das Frustrierende für die Betroffenen: Rechtlich ist gegen die Firma wenig zu machen (Video-Link: https://youtu.be/bSmP9cfct-Y ). Klagen der Geschädigten werden zumeist abgewiesen. Nicht einmal das Widerrufsrecht greift, da sich Lorraine Media darauf beruft, dass ihre Vertragskund:innen keine Privatpersonen seien, sondern Unternehmer:innen. Die Verbraucherzentrale sieht das allerdings anders (Video-Link: https://youtu.be/HtRYB0LZ8OU). Im Internet werden potentielle Kläger:Innen mit Hilfe von Social Bots demotiviert und davon abgebracht, sich gerichtlich zu wehren (Video-Link: https://youtu.be/7da10twhWRM).
Wir, Lolas Kommiliton:Innen von der HAW Hamburg, haben uns beim Berliner Firmensitz von Lorraine Media umgeschaut. Die Agentur, die immer noch Geld von betrogenen Kund:Innen eintreibt, befindet sich mittlerweile in der Auflösung. Wir haben das Unternehmen, das in Berlin nur als Briefkastenfirma existiert, mit den Vorwürfen der Geschädigten konfrontiert (Video-Link: https://youtu.be/vM_rgW0cWbY ) – und sogar eine Antwort erhalten…
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Welche Websites und Firmen sind mit LORRAINE MEDIA verbunden? https://www.canva.com/design/DAFCWkx5etg/k1aA-RV28fkRlk1LH-pDLQ/view?utm_content=DAFCWkx5etg&utm_campaign=designshare&utm_medium=link2&utm_source=sharebutton
Wie nimmt LORRAINE MEDIA Kontakt zu Betroffenen auf? https://youtu.be/5heEDEga2wM
Was kann Betroffenen schlimmstenfalls passieren? https://youtu.be/twPVsl5HTBw
Ist der Vertrag rechtens? https://youtu.be/bSmP9cfct-Y
Welche Rolle spielen Social Bots bei der Verunsicherung von Kunden? https://youtu.be/7da10twhWRM
Was kann man tun, wenn man den Vertrag bereits unterschrieben hat? https://youtu.be/Pm_i3uGiDic
Wie sieht der Firmensitz von Lorraine Media aus? https://youtu.be/vM_rgW0cWbY
Wie äußert sich LORRAINE MEDIA zu den Vorwürfen? (Antwortschreiben Lorraine Media)
Wie kann man sich bei Vertragsabschlüssen dieser Art generell schützen? https://youtu.be/HtRYB0LZ8OU
Das TV-Magazin des rrb, Kontraste, hat unsere Recherchen übernommen und postet jetzt auf Instagram.
Unsere Geschichte lässt sich direkt aufrufen und verlinken unter www.ansTageslicht.de/Modeltraeume
Online am: 22.08.2021
Aktualisiert am: 23.08.2022
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