Zahnmafia - das Problem im Überblick

Den Zahnbetrügern auf der Spur

Das bundesdeutsche Medizinwesen ist teuer und auch künstliche Zahprothesen kosten viel Geld. 

Was liegt da für betügerische Zahnärzte und Dentallabore näher, als solche künstlichen Gebisse in Fernost zu einem Bruchteil bundesdeutscher Kosten produzieren zu lassen und nach bundesdeutschem AOK-Tarif abzurechnen? Die Gewinnspanne teilten sich dann beide: der Zahnarzt und sein Dentallabor, z.B. die Fa. Globudent. Ein klarer Fall von Betrug, aber eben auch Bestechung.

Herbert KLAR, langjähriger Redakteur von Frontal21 (ZDF) hatte Hinweise erehalten und machte sich im Jahr 2004 auf die Reise nach Fernost: mit seiner versteckten Kamera. Senden wollte er in Absprache mit seinem Informanten, der seinerseits auch die Staatsanwaltschaft Wuppertal informiert hatte. Doch die wollte nicht in die Gänge kommen.

Der Informant erhöhte daraufhin den Druck und informierte eine Freie Journalistin der Financial Times Deutschland (FTD), Sonja SHINDE. Jetzt arbeiteten 2 Journalisten am Thema, unabhängig voneinander, waren aber auf eine klare Terminleiste verpflichtet:

  • Frontal21 sendete seinen Beitrag "Falsche Zähne" zur üblichen Frontal-Zeit dienstags abends um 21 Uhr
  • die FTD durfte erst am nächsten Tag nach Frontal21 über die Betrügereien mit Zahnersatz berichten. 

Mediale Arbeitsteilung eben: ein Fernsehbeitrag hat eine hohe Reichweite, ist danach aber wieder von der Bildfläche verschwunden. Ein Zeitungsbericht hat weniger Leser, spricht aber teilweise auch politische Entscheider an und kann von jedem Menschen zu welchen Zwecken auch immer archiviert werden.

Wie beide Journalisten gearbeitet haben, haben sie selbst beschrieben:


Frontal21 blieb noch mehrere Jahre am Thema dran - bis 2005 durch eine veränderte Gesetzesregelung durch den Bundestag die Krankenkassen nur noch Festzuschüsse bezahlen (müssen). Herbert KLAR von Frontal21 bekam 2003 den "Deutschen Wirtschaftsfilmpreis" zugesprochen. Die FTD-Journalistin erhielt 2004 einen "Wächterpreis der Tagespresse". 


Die 'ausgezeichneten' Berichte der FTD, einem privatwirtschaftlichen Zeitungsunternehmen des Gruner+Jahr-Verlags, lassen sich in unserem Archiv nachlesen. Die rund 10 Berichte des öffentlich-rechtlichen TV-Magazins Frontal21 nicht mehr: Das ZDF hat seine "öffentlich-rechtliche" Aufgabe, Bestandteil des öffentlichen Gedächtnis zu sein, aufgegeben und deshalb alle Berichte, die die Welt bewegt, Diskussionen ausgelöst und/oder Veränderungen nach sich gezogen haben, aufgegeben. Wir haben sie deshalb nur noch schriftlich: Die Frontal21-Berichte als Manuskript

Wenn Sie diese Geschichte direkt aufrufen oder verlinken wollen, können Sie das unter www.ansTageslicht.de/Zahnmafia tun.