
Der Einsturz des Kölner Stadtarchivs: Vorbemerkung zum Drama
Der plötzliche Einsturz des Kölner Stadtarchivs am 3. März 2009 und das Versacken fast des gesamten Gebäudes in der unmittelbar davorliegenden U-Bahn-Baustelle mitten in der Innenstadt bedeutete nicht nur den Tod zweier Menschen. Das Unglück ist vor allem gleichbedeutend mit einem spürbaren Verlust an historischen Überlieferungen und Dokumenten, die dort zu Abertausenden archiviert waren. Nicht alles konnte in den Massen von Erde, Sand und Wasser wiedergefunden, nicht alles gerettet werden. Das was man zu bergen imstande war, muss jetzt mit massivem Aufwand und viel Zeit mühsam rekultiviert und restauriert werden. Eine kleine Jahrhundertaufgabe für die Stadt Köln.

Der Kölner Stadtanzeiger (KStA) setzte, kaum war die Nachricht über das Desaster bekannt, sofort mehrere Redakteure an die Geschichte, die mit dem Recherchieren begannen. Tags drauf konnte die Zeitung mit einer Sonderausgabe aufwarten: EXTRA: Die Katastrophe im Severinsviertel.
Die nächsten Wochen waren in Köln von Trauer über die beiden Opfer, Bewohner des benachbarten Hauses, das teilweise ebenfalls zusammengebrochen war, aber auch von aufgeregten Diskussionen über den Einsturz und deren mögliche Ursachen geprägt. Der Kölner Stadtanzeiger berichtete darüber in seiner üblichen Chronistenfunktion.
Ab dem 26. Oktober des selben Jahres wurde mit einem Telefonanruf in der Redaktion alles anders: Ein Informant berichtete, dass Bauarbeiter Stahlteile von jener Baustelle gestohlen und hinterher weiterverkauft hätten, die den Einsturz ausgelöst hatte. Die Redakteure waren alarmiert. Und was jetzt begann, war die intensive Recherchearbeit, die immer mehr Details ans Tageslicht förderten. Und immer mehr mögliche Erklärungen für das Desaster lieferten. Wie diese Recherchen liefen und wie sie begannen, haben die beiden Redakteure, Andreas DAMM und Detlef SCHMALENBERG selbst beschrieben: In einem Rechercheprotokoll: So entstanden die Berichte.
Die Recherchen und die neuen Informationen des Kölner Stadtanzeiger blieben nicht ohne Folgen. Am Ende muss der Vorstand der KBV (Kölner Verkehrsbetriebe), Walter REINARZ, seinen Hut nehmen - die Schlampereien, Mauscheleien und Manipulationen an den U-Bahn-Baustellen gehen letztlich auf sein Konto.
Die ganze Entwicklung lässt sich nachlesen anhand der vielen Berichte des KStA.
Wer die beiden Redakteure sind, die die Recherchen vorangetrieben haben, erfahren Sie auf der rechten Navigationsleiste unter "Die Menschen hinter dieser Geschichte": Andreas DAMM und Detlef SCHMALENBERG.
Regelmäßig halten die beiden Redakteure auch fest, wie der Stand der Dinge auf allen Ermittlungsebenen ist:
Wenn Sie diese ganze Geschichte bzw. diese Site verlinken oder mit einer einfachen Linkadresse aufrufen wollen, können Sie dies machen mit www.ansTageslicht.de/Stadtarchiv.
Online am: 09.11.2015
Aktualisiert am: 07.03.2021
Inhalt:
Kölner Stadtarchiv: Der Einsturz. oder: Pfusch beim U-Bahn-Bau
- Der Einsturz des Kölner Stadtarchivs: Vorbemerkungen zum Drama
- So entstanden die Berichte zum Einsturz des Kölner Stadtarchivs
- Stadtanzeiger EXTRA: Die Katastrophe im Severinsviertel
- Stadtarchiv-Einsturz von 2010 im Jahr 2020: Wie sieht es heute aus?
- Suche nach den Verantwortlichen in 2 Prozessen. Und warum das Desaster hätte verhindert werden können.
Tags:
Kölner Stadt-Anzeiger | Nordrhein-Westfalen | Großbauprojekt | Missmanagement | Köln | mangelnde Kontrolle | Keine Whistleblower

Auszeichnungen:
"Wächterpreis der Tagespresse" 2011

Whistleblower
Ein Whistleblower hätte dies verhindern können
Die Menschen hinter dieser Geschichte:
Berichterstattung in den Medien:
Kölner Stadt-Anzeiger direkt nach dem Einsturz
- "Mit bloßem Auge zu sehen" (04.03.2009)
- "Das Gebäude stürzte nach vorne" (04.03.2009)
- Ein Grollen und Knirschen (04.03.2009)
- Das Gedächtnis der Stadt zerstört (04.03.2009)
- Die Standort-Suche hatte schon begonnen (04.03.2009)
- Alle Berichte (...)