Die Enttarnung von "Curveball" durch Journalisten geschieht deshalb in mehreren Schritten und zieht sich über mehrere Jahre hin:
- Am Anfang, konkret am 20. November 2005, steht ein großer Bericht der Journalisten John GOETZ und Bob DROGIN in der Los Angeles Times: The Curvball Saga. How U.S. Fell Under the Spell of 'Curveball' (15 S.). Damit wird die Existenz von "Curveball" bekannt
- im Zusammenhang mit diesen Recherchen stößt John GOETZ auf weitere Informationen, die er am 12. Januar 2006 im ARD-Politmagazin panorama enthüllt: Bomben auf Bagdad - Deutsche Agenten am Irakkrieg beteiligt. Und nochmals am 9. März mit einem weiteren Beitrag: Operation Nebelkerze - Der BND und die Bomben auf Bagdad. Die Bundesregierung - und natürlich der BND - streiten (fast) alles ab
- ein Jahr später, am 4. November 2007, gelingt des dem US-amerikanischen CBS-Magazin 60Minutes die namentliche Identität von "Curveball" zu lüften: "Faulty Intel Source 'Curve Ball' Revealed" (Textbeitrag) sowie in einem Enthüllungsvideo
- am 22. März 2008 wartet DER SPIEGEL mit weiteren Neuigkeiten auf: "Ihr tragt eine Mitschuld". Autor u.a. John GOETZ, der auch davon berichtet, was Curveball heute macht
- und am 15. Dezember, vier Tage bevor Frank-Walter STEINMEIER erneut vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss in dieser Angelegenheit aussagen muss, ein erneuter Bericht des SPIEGEL: "Die Deutschen sind Helden". Der US-General James MARKS erinnert sich, welche Bedeutung die von den BND-Agenten in Bagdad an die Amerikaner weitergebenenen Informationen seinerzeit hatten
Inzwischen kann das Geheimnis um "Curveball" als geklärt angesehen werden. Ohne die Medien wäre weder die Existenz dieses Asylanten bekannt geworden noch sein Einfluss auf das Kriegsgeschehen im Irak.
Die ganze Geschichte - von Anfang an - ist in unserer chronologischen Zusammenstellung gelistet: Wie die Wahrheit scheibchenweise ans Tageslicht kam.