ansTageslicht.de/Fume-Event

Hinweis

Dies ist die zentrale Startseite, auf der Sie

  • zu Informationen geführt werden, die das Forschungsprojekt "Risikowahrnehmung durch Medienresonanz und öffentlichen Diskurs" betreffen sowie
  • erste Ergebnisse lesen können.

Diese Startseite lässt sich direkt aufrufen und verlinken unter www.ansTageslicht.de/Fume-Event.


Vorbemerkung

Eigentlich passt der Begriff "Fume Event" nicht. Denn nur in den seltensten Fällen entsteht bei einem solchen Ereignis Rauch, Dunst oder Qualm. Und auch nicht immer riecht es auffallend (z.B. beißend). Deswegen wäre die Bezeichnung "Cabin Air Contamination Event" (CACE) sehr viel treffender, wie von Prof. Dr.-Ing. Dieter SCHOLZ von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg vorgeschlagen. Denn es handelt sich um eine Kontamination der Luft zum Atmen in der Kabine und/oder im Cockpit.

Wir werden hier beide Begriffe bzw. Abkürzungen benutzen: "FE", weil dieser Ausdruck derzeit gängig ist, und "Cabin Air Contamination Event (CACE)", weil diese Begrifflichkeit das Problem zutreffender beschreibt. Ebenso reden wir in solchen Fällen von "kontaminierter Kabinenluft".

Und ähnlich ist es mit dem Begriff "Aerotoxisches Syndrom". Auch diese Formulierung hat sich ersteinmal durchgesetzt, obwohl sie - offiziell - nicht anerkannt ist. Das ist allerdings nichts Ungewöhnliches, dass bestimmte Krankheitsbilder, die sich verschiedenartig darstellen können, zunächst mit "Syndrom" beszeichnet werden. So war es beispielsweise bei den Schädigungen durch Holzschutzmittel bis in die 80er Jahre ("Holzschutzmittelsyndrom") oder bei den Lösemittel-Geschädigten, auch als "Malerkrankheit" bekannt ("Lösemittelsyndrom"). Inzwischen sind beide Krankheitsbilder amtlich bestätigt. Beim "aerotoxischen Syndrom" wird es nicht anders sein.

Das Forschungsprojekt "Risikowahrnehmung"

Das zugrunde liegende Problem:

Bei Asbest hat es rund 90 Jahre gedauert, bis der tödliche Gefahrstoff verboten wurde. Es musste erst die Anzahl von Asbesttoten auf mehrere Zehntausende ansteigen. Schneller ging es bei Pentachlorphenol (PCP) und den darin enthaltenen Dioxinen: 40 Jahre. Zuhilfe kam in diesem Fall – nach dem Einsatz von „Agent Organge“ im fernen Vietnam - ein Ereignis in Europa, das allerdings auch erst mit Verspätung realisiert wurde: Seveso. Die öffentliche Diskussion über die Schädlichkeit von Dieselmotoren kam so richtig erst mit dem Bekanntwerden des Dieselbetrugs von VW in Gang – die USA hatten das Tempo vorgegeben, nicht deutsche Behörden. Über die Gefährlichkeit sogenannter Fume Events in Flugzeugen bzw. Cabin Air Contamination Events, wenn giftige Stoffe in die Kabine gelangen, wird überhaupt nicht gesprochen – obwohl das Problem seit über 60 Jahren bekannt und potenziell virulent ist. Und regelmäßig Opfer fordert.

Deswegen lautet das Forschungsvorhaben vollständig:

"Risikowahrnehmung durch Medienesonanz und öffentlichen Diskurs. Wahrnehmungsprozesse und ihre Determinanten bei Asbest, PCP/Dioxin, Dieselmotor-Emissionen und Fume Events".

Beantwortet werden sollen diese Fragen:

Was sind die Voraussetzungen, dass Gefahrstoffe und arbeitsplatzbedingte gesundheitliche Probleme in die öffentliche Wahrnehmung geraten? Worin bestehen die Blockaden? Wie sehen die Zusammenhänge aus? Und warum reagiert die Politik immer nur (viel) zu spät?

Dieses Forschungsvorhaben ist angebunden an das Competence Center Communication (CCCOM) der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg: www.haw-cc.com/Risikowahrnehmung.

Im folgenden stellen wir die ersten Ergebnisse vor: in journalistisch aufbereiteter Form, aber wissenschaftlich analysiert:

Die ersten Ergebnisse - gebündelt in 4 Themenschwerpunkten

Jeder dieser 4 Themenschwerpunkte setzt sich aus vielen Einzelaspekten zusammen, die wir auch "Kapitel" nennen. Wir werden die wichtigsten hier gleich inhaltlich anteasern. Zunächst die 4 Themenschwerpunkte:

Wenn Sie eine weitergehende Site aufgerufen haben, kommen Sie immer wieder zurück auf diese Übersicht am besten durch den Zurück-Buttom.

Die ersten Ergebnisse nach ihren einzelnen Aspekten:

  • Beim Fliegen in 10 km Höhe sind viele Rahmenbedingungen anders als auf dem Boden oder in den Bergen. Was genau, und wie die Kabinenluft über die Turbinen abgezapft wird, finden Sie unter
    Was beim Fliegen in 10 Km Höhe alles anders ist
  • Wie alles begann, nämlich mit Düsentriebwerken und weshalb man dafür synthetische Triebwerksöle herstellen musste, und wie das Gesundheitsproblem durch "Cabin Air Contamination Events" (Fume Events) zur Gewissheit wurde, haben wir rekonstruiert in einer
    Chronologie des aerotoxischen Syndroms
  • Die meisten Vorfälle werden nicht bekannt. Und oft auch nicht an die zuständigen Stellen gemeldet - es gibt kein standardisiertes oder vorgeschriebenes Meldeverfahren. Deshalb gibt es auch keine vollständigen Zahlen. Man schätzt, dass auf 2.000 Flüge 1 Cabin Air Contamination Event/Fume Event kommt. Bei der Lufthansa wären das 10 solcher Ereignisse pro Woche:
    "Incidents": Vorfälle, die meistens nicht in den offiziellen Statistiken auftauchen
  • Wie es Betroffenen, Piloten oder Flugbegleitern gehen kann, haben wir in Kurzform zusammengestellt unter
    Betroffene kontaminierter Kabinenluft
    sowie ausführlich anhand eines einzelnen Schicksals eines Piloten:
    Einmal Pilot - nie mehr Pilot
  • Einer der gefährlichsten Vorfälle mit einem Airbus A 319-132 kurz vor Landung auf dem Flughafen Köln-Bonn haben wir rekonstruiert anhand der Flight-Reports des Captain und seines Co:
    Lufthansa-Tochter Germanwings - 19. Dezember 2010
  • Wer die großen 'Player' dabei sind, dass sich nichts ändert, alsom konkret: Wer die Akteure sind und die - eigentlich - zuständigen Institutionen, das rekonstruieren wir permanent im ABC-Fume-Event. Wir dokumentieren aber auch inhaltliche Schwerpunkte und auch Aktuelles, was mit dem Problem von Fume Events zusammenhängt.
    Dieses 'Lexikon' ist deshalb in ständiger Vervollständigung, weil es erst nach und nach gelingt, hinter die Kulissen zu schauen und die Verantwortlichkeiten auszumachen:
    www.ansTageslicht.de/ABC-Fume-Event
  • Wir empfehlen aus diesem "ABC" vor allem die Lektüre von Flight-Reports, die verschiedene Piloten erstellt haben, nachdem sie in ein Fume Event geraten waren. Alle hatten - zunächst - ersteinmal Glück für sich, die restliche Crew und die Passagiere: Es ist gerade nocheinmal gut gegangen. Aber für die Piloten war es in fast allen Fällen das Ende ihrer Karriere: Die Kontamination hatte ihre Gesundheit nachhaltig geschädigt und jetzt können sie nicht mehr fliegen; sie sind berufskrank, kämpfen um ihren Versicherungsanspruch - fast alle bis auf den heutigen Tag ergebnislos. Nachzulesen unter
    www.ansTageslicht.de/Flight-Report-Cockpit

Dies sind die wichtigsten Aspekte im Zusammenhang mit solchen Vorfällen und den daraus resultierenden Problemen - bei der Sicherheit des Flugverkehrs und den gesundheitlichen Folgen.

Nun würde man annehmen (wollen), dass bei gesundheitlichen Problemen die Medizin und ihre einzelnen Wissenschaftsdiszipline einspringen. Dies ist nur (sehr) bedingt der Fall. Und deswegen wurden die nachfolgenden Aspekte zu einem zweiten Themenscherpunkt: Krank durch Arbeit. Denn

  • wenn in der allgemeinen Medizin ein neues Krankheitsbild auftaucht, dann wird das als Problem erkannt und die Mediziner beginnen sofort an Lösungen zu arbeiten, sprich Therapien.
    Taucht ein Krankheitsbild jedoch im Zusammenhang mit dem Arbeitsplatz auf, dann werden die Symptome natürlich auch behandelt. Aber dann fällt es in den Bereich der "Arbeitsmedizin". Und die funktioniert völlig anders. Jedenfalls dann, wenn es um arbeitsplatzbedingte Berufskrankheiten oder gar Berufsunfähigkeit geht. Hier steht jetzt weniger die Therapie im Vordergrund, sondern die Frage des Kausalitätsbeweises: Kann der Betroffene belegen, dass er/sie am und/oder durch den Arbeitsplatz krank geworden ist?
    Anders fornuliert: Kann eine Kontamination der Kabinenluft in Flugzeugen oder im Cockpit krank machen?
    Die elementaren Unterschiede des medizinischen Selbstverständnis haben wir beschrieben unter
    Humanmedizin versus Arbeitsmedizin
  • Warum das so ist, haben wir in akribischer Kleinarbeit rekonstruiert. Und dabei ein riesiges (Ver)Schweigekartell identifiziert, in dessen Mittelpunkt ein Monopol steht: Definitionshoheit, Ermittlungszuständigkeit und Interpretationsmacht - alles in einer Hand:
    Das Schattenreich: Arbeitsmedizin und Gesetzliche Unfallversicherung. Dazu gibt es eine Kurzfassung in 7 Schaubildern
  • Im Mittelpunkt dieses Schattenreichs, das nur wenige kennen, steht eine Universität und eine sehr spezielle Arbeitsmedizin-Philosophie, die seit Jahrzehnten den Ton in dieser Branche angibt. Und das bis heute. Auch wenn es um die gesundheitlichen Folgen von kontaminierter Kabinenluft geht:
    Die Erlanger VALENTIN-Schule: Wie man die "herrschende Meinung" organisiert
  • Diese 'Schule' hat bei allen Gefahrstoffen und Problemen eine wenig rühmliche Rolle gespielt, wenn man das gesundheitliche Wohl von Arbeitnehmer*innen in den Mittelpunkt der Betrachtung stellt. So war es bei Asbest, Quecksilber, PCP und Dioxin, Passivrauchen. Und heute eben bei der Frage nach den Krankheitsfolgen kontaminierter Kabinenluft. Die 'wissenschaftliche' Diskussion läuft nach einem einheitlichen Muster: beschrieben unter
    Tricks, Methoden und Strategien in der Arbeitsmedizin
  • Wer das alles nicht glauben möchte, dem empfehlen wir 3 konkrete Beispiele, die wir detailliert rekonstruiert haben. Darunter befindet sich der heutige Vizepräsident des wichtigsten Branchenverbandes, der Deutschen Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin (DGAUM):
    1 Gutachter - 2 Meinungen: Prof. Dr. med. Stephan LETZEL
    Die beiden anderen Fallbeispiele:
    "Organisierte Falschdarstellung". Organisierte Wissenschaftskriminalität?
    Von PCP zu Dioxin: der Arbeitsmediziner Prof. Dr. LEHNERT, Experte für "Unbedenklichkeit"
  • Wie sich der Einfluss des "Schattenreichs" und der lange Arm des Erlanger Schule auf die "Forschung" in Sachen Cabin Air Contamination Events auswirkt, ist beschrieben unter
    Wer, wie, was, warum? Wer nicht richtig forscht, bleibt dumm. "Kasuistik" beim Aerotoxischen Syndrom

Was kann man tun?

Nachhaltige Lösungsansätze setzen immer eine genaue Kenntnis des eigentlichen Problems voraus.

  • Deshalb haben wir uns im Kontext des Schadstoffs Asbest, der für unser Forschungsprojekt eine Art historischen Referenzmodells darstellt, was alles passieren muss, bis die Politik reagiert, auch mit der Frage beschäftigt, wie es zu diesem Monopol als Schattenreich kommen konnte:
    Das System der (Deutschen) Gesetzlichen Unfallversicherung. Wie es gedacht war. Und was daraus wurde. Und warum.
    Da sind auch die Problemstrukturen identifiziert - zugleich die Lösungsansätze.
  • Was man tun kann, egal ob Pilot, Flugbegleiter oder Vielflieger, wenn man in ein Cabin Air Contamination Event (Fume Event) gerät, haben wir zusammengestellt unter
    www.ansTageslicht.de/WKMT-AETX
    Die Abkürzung WKMT steht für Was Kann Man Tun, und AETX für Aerotoxisches Syndrom.
  • Was man generell tun kann und sollte, wenn man am und/oder durch den Arbeitsplatz berufskrank oder berufsunfähig geworden ist und sich nun dem Schattenreich gegenüber sieht, ist umfangreich beschrieben unter
    www.ansTageslicht.de/WKMT
    Dieser Ratgeber wird fortlaufend aktualisiert, u.a. mit Hilfe von Arbeitsmedizinern, die eine andere Philosophie praktizieren als der Mainstream, und mit versierten Anwälten.

Das Forschungsprojekt "Risikowahrnehmung": unter anderem als teilnehmende Beobachtung

Wissenschaftliche Methoden sind sehr unterschiedlich und hängen unter anderem von der Wissenschaftsdisziplin ab sowie der Antwort auf die Frage, auf welche Weise man sich am effektivsten einem ungelösten Erkenntnisproblem stellen kann.

Die Analyse der Wahrnehmungsprozesse bei Asbest, PCP/Dioxin lassen sich historisch untersuchen. Das aktuelle Problem der kontaminierten Kabinenluft nur begrenzt - es dauert an. Und wenig geschieht. Deshalb benutzen wir hierbei auch die Methode der "teilnehmenden Beobachtung". Konkret: Wir gehen selbst in das Geschehen hinein, stellen Fragen, schieben das ein oder andere an, um sehen, ob und wenn ja, was geschieht. Aber alles aus der Distanz heraus.

Diese Arbeitsschritte und Erkenntnisprozesse dokumentieren wir

sowie

Einige der Inhalte gibt es inzwischen auch in englischer Sprache: www.ansTageslicht.de/Cabinair sowie www.ansTageslicht.de/Fume-Event-Files

Kontakt, Fragen, Informationen

Wenn Sie Fragen haben oder relevante Informationen, dann melden Sie sich bitte. Die Adressdaten finden Sie immer ganz unten im Impressum. Wenn Sie (ge)sicher(t) mit uns Kontakt aufnehmen möchten, dann geht auch dies. Mehr unter Wie Sie sicher mit uns kommunizieren können

Den Projektleiter und Verantwortlichen für diese Site, Prof. Dr. Johannes LUDWIG, erreichen Sie unter
mail[at]johannesludwig.de sowie
johannes.ludwig[at]haw-hamburg.de