Auf dem rechten Bild sieht man
- die von den Asbestfasern zernarbten zwei Lungenflügel, also das Krankheitsbild einer "Asbestose"
- im rechten Lungenflügel kann man einen (noch kleinen) Lungentumor erkennen, also einen Lungenkrebs
- der linke Lungenflügel ist außerhalb von einem Tumor befallen, einem sogenannten Mesotheliom.
Diese Schadensbilder erläutern wir im folgenden, aber nur mit den wichtigsten Informationen. Was man wissen muss: Die Schäden treten mit einer erheblichen zeitlichen Verzögerung auf, die man "Latenzzeit" nennt. Die Latenzzeit liegt meist zwischen 20 und 40 Jahren.
Bedeutet: Oft weiß man erst Jahre nach einer "Exposition", das ist die Belastung mit einem Schadstoff, dass man einen Schaden davon tragen wird.
Die Stärke eines Schadens korreliert mit der Expositionsstärke, oft auch als "Dosis" bezeichnet. Je länger und je stärker man einer Asbeststaubbelastung ausgesetzt ist, umso drastischer und häufiger die späteren Schäden.
Und noch eines sollte man wissen. Die Asbestfasern des Chrysotilasbests (Weißasbest), die beim Einatmen von Asbeststaub ihren Weg in die Lunge, und von da in die Bronchien und von da wiederum in die Lungenbläschen ("Alveolen") finden, also da, wo der Sauerstoff ins Blut übergeben wird, sind klein und flexibel. Sie verschwinden nach einer relativ kurzen Zeit ("Fahrerfluchtphänomen"), konkret: sie lösen sich auf und sind dann meist nicht mehr zu identifizieren. Aber sie haben vorher den späteren Schaden initiiert, auch wenn der sich erst Jahr(zehnt)e später bemerkbar macht.
Auch darum geht ein heftiger medizinischer Streit zwischen dem System der Gesetzlichen Unfallversicherung, das möglichst wenig Entschädigung zahlen möchte, und (wenigen) Medizinern, die ihre Aufgabe vor allem im gesundheitlichen Wohl des Menschen sehen. Bzw. darin, wenn alles bereits zu spät ist, für einen fairen Ausgleich zu sorgen. Mehr dazu unter Warum um Asbest immer noch geschachert wird: der Showdown. Ergänzend wird dazu die Lektüre von Das Deutsche Mesotheliomregister empfohlen, denn über diese Monopoleinrichtung steuert die (Deutsche) Gesetzliche Unfallversicherung ihre Deutungshoheit.
Jetzt folgen die 4 Schadensbilder: