Fotos als Beweis und zur Spurensuche nach den Tätern

Die Opferzahlen des Nazi-Terrors zwischen 1933 und 1945 sind gewaltig:

  • sechs Millionen Juden wurden ermordet
  • drei Millionen sowjetische Kriegsgefangene
  • fast zwei Millionen polnische Zivilisten
  • hunderttausende Behinderte,
  • Sinti und Roma, Zeugen Jehovas, so genannten Asoziale und politische Gegner.

Viele starben nach Folter und schlimmer Misshandlung.

250.000 Menschen waren am Holocaust auf der Täterseite beteiligt – rund eine Viertelmillion Nazi-Schergen. Von den Millionen Mitäufern reden wir hier erst gar nicht.

Die alliierten Siegermächte in Ost und West verurteilten nach Kriegsende etwa 60.000 von ihnen. Im Westen Deutschlands kamen bis ins Jahr 2005 6.498 vor Gericht, 1.000 wegen eines Tötungsdelikts. Ganze 438 wurden zur lebenslanger Haft verurteilt. Noch einmal anders als in der Bundesrepublik tendierte in der DDR die Zahl der Verfahren gegen Nazi-Täter schon in den 1950er Jahren gegen Null. Denn Alt-Nazis im sozialistischen Musterstaat durfte es politisch nicht geben. So unterschiedlich die Gründe waren: Überall und war der Wille nicht vorhanden, Täter zur Rechenschaft zu ziehen.

In den seltenen Fällen von strafrechtlichen Ermittlungen fehlten oft die Namen der Täter oder ihre Aufenthaltsorte und/oder hinreichende Beweismittel. Zeugen der blutigen Mordtaten hatten in der Regel selbst nicht überlebt. Dann waren es manchmal Fotos, um die Täter zu überführen.

Hier erzählen wir von drei solcher Foto-Ermittlungen:

  • von erfolgreichen wie nach der Befreiung des KZ Buchenwald
  • von überraschenden wie bei der Fahndung nach dem Holocaust-Organisator Adolf EICHMANN
  • und von einem Fall, der erst durch 50 plötzlich aufgetauchte Fotos bekannt wurde. So fürchterlich die dort abgebildeten Mordszenen waren - für eine Strafverfolgung kamen sie um Jahrzehnte zu spät.

Nicht alle inzwischen aufgetauchten Fotos sind bereits für die Öffentlichkeit freigegeben. Wir kümmern uns aber. In einem anderen Fall haben wir Dokumente und Bilder zusammentragen können: Was aus ihnen wurde: ABC der Ariseure und Profiteure, Mitmacher und Mörder.

Die drei Foto-Ermittlungen können Sie direkt aufrufen und verlinken unter www.ansTageslicht.de/Taeterfotos. Jeder einzelne Text hat zudem einen eigenen einprägsamen Kurzlink.

(DS)


Eine dünne Akte: Exhibit B-1

Verbrannte Schädel, verkohlte Gebeine, menschliche Körper, die fast nur noch aus Asche bestehen. Die wenigen Überlebenden: abgemagert, in zerschlissenen Tüchern oder Hosen, verletzt, weil gefoltert oder schwer krank - das waren die ersten Eindrücke der US-Soldaten, als sie das KZ Buchenwald befreiten. Die Fotos: Beweise vor Gericht.

weiterlesen

"Operation Finale": ein Foto führt auf die Spur zu Adolf EICHMANN

Es ist ein Schwarz-Weiß-Foto, mit dem die Jagd auf den Organisator des Holocaust beginnt: Adolf EICHMANN. Ihm gelang es, mit Hilfe des Roten Kreuz und einem gefälschten Ausweis unter falschem Namen nach Argentinien zu fliehen. Und dort in aller Ruhe einer Beschäftigung nachzugehen. Bis das Foto auftauchte ...

weiterlesen

Ein Briefumschlag mit 50 Fotos für den Staatsanwalt

Der Absender blieb anonym. Gab nur an, dass er sie im Rahmen einer Haussanierung entdeckt und dann ersteinmal für sich behalten habe. Bis ihn das Gewissen plagte. Über 65 Jahre danach anhand von Bildern Tatorte und Täter zu identifizieren, ist praktisch unmöglich. So auch hier. Trotz aller Recherchen. Das Ermittlungsverfahren musste diesesmal eingestellt werden.

weiterlesen

Unsere anderen geschichtlichen Themen

finden Sie am einfachsten entweder