1989 war es dann soweit, die 400 Seiten erschienen unter dem Titel "Boykott-Enteignung-Mord. Die 'Entjudung' der deutschen Wirtschaft". Der Verleger war auf Nummer Sicher gegangen und hatte ersteinmal eintausend Exemplare drucken lassen - er wollte die Reaktion der Dresdner Bank abwarten. Aber die gab kein Lebenszeichen von sich. Juristisches Gerangel hätte aus ihrer Sicht vermutlich nur zusätzliche Aufmerksamkeit generiert. Und das - da bin ich sicher - wollten die Banker in Frankfurt tunlichst vermeiden.
So kam es dann bald zu einer zweiten Auflage. Und der Hamburger Verlag Facta Oblita, bei dem ich danach ein weiteres Buch untergebracht hatte ("Anleitung zum Betrug"), ging dann auch schnell pleite. Allerdings nicht wegen meiner beiden Titel, denn die liefen wider Erwarten ziemlich gut. Als der Verlag dann am Ende war, übernahm der Münchner Piper Verlag den Titel und brachte ihn 1992 in dritter Auflage als Taschenbuch heraus (siehe Abbildung).
Längst ist der Titel offiziell vergriffen und bei den Grossisten nicht mehr gelistet. Einzelne Exemplare der beiden ersten Hardcover-Ausgaben oder das Taschenbuch kann man - jetzt äußerst preisgünstig - über Amazon erwerben.
Lange Jahre war geplant, in einem kleinen Berliner Verlag die 4. Auflage herauszubringen. Aber das klappte nicht, es lag an mir, der ich nie die Zeit gefunden hatte, etwas 'altes' zum Leben wieder zu erwecken; zu viele andere Themen, Geschichten und Projekte hatten meine Kapazitäten in Anspruch genommen, die sich hier auch größtenteils unter www.ansTageslicht.de finden.
Anlässlich des 90. Todestages von Ignatz NACHER sowie des 85. Jahrestages der Besitzergreifung der Engelhardt-Brauerei durch die Dresdner Bank im September 2019 habe ich mich entschossen, zunächst diese Geschichte als Fortsetzungsserie online gehen zu lassen und später dann auch die restlichen Kapitel des ganzen Buches. Es soll die Erinnerung wach halten, auf welche dreiste Art und Weise viele heute bekannte Firmen- und Markennamen groß geworden sind. Und es wird immer auch darum gehen, was aus jenen, die enteignet worden waren, danach geworden ist.
Das Internet bietet andere Möglichkeiten der Darstellung als ein Buch. Und davon habe ich hier Gebrauch gemacht. Dieser Text über die Entstehung der Geschichte geht als 6. Kapitel in das NACHER-Engelhardt-Epos ein. Alles, was dazu gehört, lässt sich mit diesem kurzen (Perma)Link aufrufen: www.ansTageslicht.de/Nacher. Die anderen Kapitel sind auf einem PC immer in der rechten Navigationsleiste zu sehen, auf einem Smartphone muss man dazu ganz nach unten scrollen.
Johannes Ludwig (JL)