Während
- die Kuba-Krise im Abklingen ist
- in Hamburg DER SPIEGEL blockiert bleibt
- und es in Stuttgart, Düsseldorf und Frankfurt/Main erste Aktionen und Demonstrationen gegeben hat, veranstaltet in Hamburg die "Neue Gesellschaft", eine freie Einrichtung für politische Bildung, die nach dem Krieg von Sozialdemokraten gegründet wirden, die im Dritten Reich im Widerstand waren, kurzfristig für abends eine Diskussionveranstaltung, zu der auch Franz Josef STRAUSS eingeladen wurde (siehe Bild).
Mittwoch, 31. Oktober, vor dem UGSpätnachmittags versammeln sich vor dem Untersuchungsgefängnis (UG) Menschen. Junge und Ältere - Solidarität mit dem einsitzenden Rudolf AUGSTEIN. Erste Sprechchöre formieren sich:
"Nun lasst uns alle schrein
Augstein raus und Strauss hinein"
Den Vollzugsbeamten hinter den Mauern wird es nach und nach unbehaglich. Sie können nicht einschätzen, ob die Demonstranten, die an Zahl immer mehr werden, vielleicht das Gefängnis stürmen wollen, um AUGSTEIN zu befreien. Die Wachleute holen Verstärkung: weitere Schutzpolizei fährt auf.
Auch der NDR hat davon erfahren und ein Kamerateam losgeschickt: Man möchte für die Tagesschau drehen. Die Szene, die sich dem NDR-Team bietet, ist eindrucksvoll. Selbstgefertigte Plakate mit Aufschriften wie "Spiegel tot - Freiheit tot"zeigen, worum es den empörten Menschen geht: