Das WIKIPEDIA-Monopol

Monopole sind keine sonderlich innovative Einrichtungen. Das Gegenteil ist der Fall. Die einzige 'Innovation' besteht darin, eine solche Institution auf die Beine zu stellen, durchzusetzen und dann zu beherrschen. Weil man dann der Einzige ist, braucht man keine Konkurrenz zu fürchten. Und kann letztlich machen, was man will, wenn man von außen, z.B. der Politik, keine Fesseln angelegt bekommt.

Genau so verhält es sich mit WIKIPEDIA mit seinen inzwischen 2,5 Millionen Artikeln in deutscher Sprache (Stand März 2021). In englischer Sprache zählt das enzyklopädische Monopol sogar 6 Millionen Einträge - im 25. Jahr seit Gründung. In Deutschland sind es offenbar um die 6.000 Autoren, die die WIKIPEDIA-Seiten füllen - alles ehrenamtliche Mitarbeiter, ebenso die etwa 150 "Admins". 1 Milliarde Seitenaufrufe pro Monat zählt allein das deutschsprachige WIKIPEDIA.

Wir haben zu WIKIPEDIA kein besonderes Verhältnis. Genau genommen: keines. Denn wir arbeiten völlig anders als dieses monopolistisch organisierte Superlexikon. Wir recherchieren erst und veröffentlichen dann. Bei WIKIPEDIA ist es eher umgekehrt: Jemand macht einen Eintrag und setzt dann darauf, dass andere ergänzen, gegebenenfalls Korrekturen anbringen. Weil alles anonym geschieht, niemand die Verantwortung übernimmt, ist das Monopol auch juristisch, konkret: presserechtlich 'aus dem Schneider'. Wer wollte wie und wo und gegen wen genau juristisch vorgehen? 

Weil es so ist, wie es ist, halten wir WIKIPEDIA für einigermaßen unzuverlässig. Und deswegen eigentlich auch für überflüssig, wie wir ausführlich begründen. Wenn man wissen will, wie die Hauptstadt des US-Bundesstaates Washington heißt, oder sich nicht sicher ist, ob Ulm oder Neu-Ulm in Deutschland auf bayerischer Seite oder in Baden-Württemberg liegt, ist man bei WIKIPEDIA sicher gut bedient, konkret auf der sicheren Seite.

Schlägt man über bestimmte Firmen oder Persönlichkeiten nach, begibt man sich schon auf weitaus dünneres Eis. Niemand weiß, wer in wessen Auftrag (und zu welchen Konditionen möglicherweise) da mitschreibt bzw. (Unliebsames) korrigiert. Wir dokumentieren ein solches Beispiel, in dem wir zu einem Thema, mit dem wir uns dezidiert beschäftigt haben und uns inzwischen auskennen, die deutsche und englische WIKIPEDIA-Textfassung miteinander verglichen haben: Kontaminierte Kabinenluft, Fume Events und WIKIPEDIA. Die Ergebnisse lassen eine Menge Rückschlüsse auf die Verlässlichkeit dieses Supermediums zu.

Ursprünglich hatten wir mal die Idee, mit WIKIPEDIA in irgendeiner Form zu kooperieren. Aber dieses Vorhaben hatte sich schnell in Luft aufgelöst. Zum einen wegen unseres ganz grundsätzlich anderen Arbeitsstils, zum anderen aber auch deswegen, weil wir - möglicherweise - "eine zeitlang auf der Blacklist" von WIKIPEDIA gestanden haben. Wir hätten also gar nicht können. Ob wir tatsächlich auf der oder einer "Blacklist" gestanden haben, das konnte oder wollte uns keiner so genau sagen. Wir haben das alles dokumentiert im Kapitel ansTageslicht.de auf der Schwarzen Liste von WIKIPEDIA?

Und das hat wohl seinen Grund darin, dass die "Community", die WIKIPEDIA betreibt, manchmal nur aus ganzen drei oder vier Personen besteht, die wenig bis nichts von Journalismus und/oder Wissenschaft verstehen, aber Entscheidungen darüber treffen, ob beispielsweise irgendein Link, den jemand auf eine unserer Seiten gesetzt hat, gleich wieder gelöscht wird oder nicht. Bei einem dieser Admins gilt das DokZentrum ansTageslicht.de "als Quelle generell ungeeignet", für einen anderen scheinen wir "vom niveau bspw. die bild-zeitung zu uebertreffen": WIKIPEDIA über ansTageslicht.de.

Um unsere (nicht sonderlich gute) grundsätzliche Meinung über WIKIPEDIA zu verifizieren, haben wir eine kleine Test-Reihe begonnen. Wir schauen, ob das, was wir qualitativ und quantitativ detaillierter über bestimmte Dinge wissen, irgendwann Eingang in die entsprechenden WIKIPEDIA-Einträge findet. Und wie lange es dauert. Und was dann dort genau ergänzt oder korrigiert wird: Der WIKIPEDIA-Test. Da sind wir gespannt...

Unter den beiden Social Media Buttons hier gleich unten sind die hier erwähnten Texte ("Kapitel") nochmals angeteasert.

(JL)


Warum wir WIKIPEDIA für unzuverlässig und eigentlich für überflüssig halten

Erst veröffentlichen, dann darauf setzen, dass irgendjemand korrigiert. So läuft es bei WIKIPEDIA. Bei ansTageslicht.de ist die Reihenfolge umgekehrt: Alles geht erst dann online, wenn es ausrecherchiert und ge-checkt worden ist - ein völlig anderes Arbeitsprinzip.

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ansTageslicht.de auf der Schwarzen Liste von WIKIPEDIA?

Sind wir? Oder sind wir nicht? Niemand kann (will) uns dann klipp und klar sagen. Deshalb dokumentieren wir, was wir dazu wissen. Bzw. was nicht.

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WIKIPEDIA über ansTageslicht.de

"Als Quelle ungeeignet", so der eine von WIKIPEDIA. Ein anderer hält uns vom Niveau sogar "die bild-zeitung übertreffend." Viel Feind, viel Ehr? Wir stellen vor, was WIKIPEDIA über ansTageslicht.de schreibt.

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Kontaminierte Kabinenluft, Fume Events und WIKIPEDIA

Mit diesem Phänomen, Fume Events in Flugzeugen und den Folgen, beschäftigen wir uns seit 2017. Dabei haben wir auch analysiert, was dazu in WIKIPEDIA steht: in der deutschen und der englischen Version. Ein Vergleich ist aufschlussreich. Er zeigt, wie leicht man auf WIKIPEDIA Informationen und Meinungsbildung beeinflussen kann. Wir machen es nicht. Aber andere (interessierte Kreise).

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Der WIKIPEDIA-Test

Wit testen, 1) ob, und wenn ja 2) WIKIPEDIA detaillierte Informationen von ansTageslicht.de aufnimmt, 3) wie lange das dauert bis dieses Wissen "befreit" wird, und 4) was dann genau davon aufgenommen bzw. (von interessierter Seite) nicht wieder gelöscht wird. Die kleine Testreihe besteht aus 4 Beispielen.

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Andere über WIKIPEDIA

Wir sind natürlich nicht allein mit unseren Vorbehalten und unserer Kritik an dem namenlosen Wissensmonopol. So gibt es beispielsweise aus dem Jahr 2020 ein Buch von Pavel RICHTER: "Die Wikipedia Story: Biographie eines Weltwunders" auf 230 Seiten ausgebreitet.

Die schweizerische Website Swiss Policy Research hatte sich vor einiger Zeit mit dem Problem "Propaganda in der Wikipedia" auseinandergesetzt - eine aufschlussreiche Dokumentation, die wir hier als PDF archiviert haben. Sie wurde inzwischen aber abgelöst von der Fragestellung, ob Wikipedia "eine Desinformationsoperation" ist. Da sich die Betreiber und Autoren von swpr.org nicht zu erkennen geben, sollte man diese Darstellungen mit Vorsicht genießen - so wie bei WIKIPEDIA selbst. 

In jedem Fall lesenswert: Wikipedia auf dem Weg zum Orwellschen Wahrheitsministerium, abgedruckt auf TELEPOLIS vom 27. Mai 2018.

Jeder sollte auch das Interview mit dem bekannten Statistik-Professor ("Lügen mit Statistik") Walter KRÄMER von der TU Dortmund kennen: Wikipedia-Verbot in allen Abschlussarbeiten - online gestellt auf dem Wiki-Watch Blog an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder).

Und last but not least: Die schweizerische Plattform Wikibu versucht nach rein statistischen Kriterien die Verlässlichkeit eines WIKIPEDIA-Artikels einzuschätzen: wikibu.ch. Das gelingt natürlich nicht immer, ist aber ein interessanter Ansatz und vor allem für Schüler gedacht, um die "kompetente Nutzung der Wikipedia als Teil der Informationskompetenz zu fördern."