Die Medien kommen noch einmal ins Spiel: Buchautor Markus Breitscheidel, der in Wallraff-Manier Missstände in Pflegeheimen aufgedeckt hat, recherchiert für den Nachfolgeband seines Bestsellers „Abgezockt und totgepflegt“ ihren Fall. Unter der Überschrift „Das Horror-Heim“ veröffentlicht er die Ergebnisse; aber weil der Verlag juristische Konsequenzen fürchtet, werden Heim und Personen nicht namentlich genannt. Richers ärgert das.
Durch Breitscheidel vermittelt, ruft daraufhin Monitor an. Ein Redakteur recherchiert und dreht mit seinem Team zwei Tage lang in ihrer Gegend. Am 28. September 2006 kommt dann der Beitrag „Schweigen und leiden – Alltag in deutschen Pflegeheimen“. Acht ARD-Minuten lang geht es um das Schicksal von Altenpflegerinnen, die Alarm geschlagen haben. In zwei Minuten wird die Geschichte von Petra Richers erzählt; das Haus Wendelstein wird zwar gezeigt, aber nicht genannt; nicht einmal das Bundesland wird erwähnt.
Auch kein Wort über den Kontrolleur im Landratsamt, kein Wort über ihren Ärger mit den Pflegekassen und ihr Hartz-IV-Problem. „Es ist ein Larifari-Beitrag“, schimpft Petra Richers, „total nichtssagend.“ Der Journalist hält zwar noch monatelang Kontakt, versucht zu helfen, wo er kann – doch ihre Unzufriedenheit bleibt.
Im November 2007 schreibt sie einen langen Brief an Sat.1, an die Redaktion des Magazins Akte 07, und schildert ihren Fall. Sie erhält keine Antwort.