Mittlerweile hat SPRENGER Kontoauszüge und Buchungsbelege in Höhe von über 4 Milliarden Euro. - alles merkwürdige bis dubiose Ausgaben bei VW. Sie wurden ihm nach und nach zugespielt - er ist inzwischen in der Wolfsburger Konzernzentrale bekannt. Und offenbar gibt es bei VW doch noch so manchen Mitarbeiter, der weiß, was wirklich gespielt wird und der die Chance sieht, über Holger SPRENGER VW-interne Missstände ans Tageslicht zu bringen. Zum Beispiel auf der anstehenden Hauptversammlung der Aktionäre.
SPRENGER hat auf diese Weise nicht nur Kenntnis, sondern auch die Unterlagen zu diversen Kostenstellen und Kontenauszüge. Nicht nur solche aus Kassel, sondern auch solche, die bis hin in die Vorstandsetage reichen.
Beispiel: Das „Manager-Magazin“ hatte im Jahr 2002 enthüllt, dass der Einkaufschef Francisco GARCIA SANZ, gemeinsam mit seinem Landsmann und Jugendfreund Juan Manuel SANCHA GARCIA an mehreren Firmen beteiligt war, die Büroräume vermieteten – unter anderem an die Eventagentur Conteam, die wiederum millionenschwere Aufträge des VW-Konzerns erhielt. Die Konzernrevision sei eingeschaltet und Wirtschaftsprüfer sollten ermitteln.
Auf diese Belege wurde SPRENGER aufmerksam: knapp 2,5 Mio. Euro für die Firma Conteam wurden nicht wie üblich über ein Vorhaben oder ein Projekt abgewickelt, sondern über ein Vorstandskonto und zwar über das Vorstandkonto "1880" - ein Konto des Vorstandsvorsitzenden der Volkswagen AG.
Auf der Suche nach den negativen, also abgezweigten und umgebuchten Finanzmitteln, die auch BAUMANN bestätigt hatte, stieß SPRENGER dann bei den gleichen verwendeten Anforderungsnummern auf positive Buchungen und zwar bei dem Konto 1600 von Vorstand GARCIA-SANZ in Höhe von 929.969,00 Euro. Bei einer anderen Nummer landete SPRENGER bei dem Konto "1860" des Personalvorstands Peter HARTZ, wo er auch diverse Rechnungen fand.
Die Gesamtsumme dieser bei dem HARTZ-Konto 1860 verwendeten Nummer, die auch in diversen Konten des Konzerns - auch denen des Vorstands - benutzt wurde, betrug über 3,2 Milliarden Euro! Dafür kann man über 25 Prozent der VW Stammaktien erwerben!
Da wird schon mal ein Club Méditerranée oder eine Luxusyacht in Dubai gebucht, mal Hubschrauberflüge in Spanien oder von Salzburg nach Schladming und vieles vieles mehr. Rechnungen, Belege und Unterlagen, die darauf hinweisen, dass Führungskräfte etwa private Rechnungen von VW bezahlen lassen. Von der Golfausrüstung bis hin zur Harvardclub Rechnung von VW Prokurist und Aufsichtsrat WESNER. SPRENGER hat Belege über Luxusreisen - Teilnehmerlisten inklusive. Über Reisen von Aufsichtsräten Politkern, Journalisten, Prominenten und von Betriebsräten, bei dessen Namen einer SPRENGER gleich bekannt vorkommt: KAKALICK. Der wird seine Teilnahme ein paar Jahre später gegenüber der Presse bestätigen müssen. Sein Nachfolger Jürgen STUMPF wird dann gegenüber einer Zeitung sagen er weiß, dass es solche Reisen bis 2003 gegeben hat. Wie KAKALICK damit umgegangen sei, wisse er aber nicht.
SPRENGER versucht daraufhin noch zweimal telefonisch bei PISCHETSRIEDER einen Termin zu bekommen - vergeblich