Roman SHLEYNOV ist langjähriger Korrespondent und seit 2003 Redakteur im Ressort „Recherchen“ der Nowaja Gaseta. Er arbeitete zusammen mit dem damaligen Redakteur des Ressorts „Recherchen“ Juri SCHEKOTSCHICHIN bis zu dessen Tod. Die Ursache ist bis heute ungeklärt. SCHEKOTSCHICHINs Tod wird in Verbindung mit seinen Ermittlungen im sogenannten „Fall von Tri kita“ gebracht, einer spektakulären Möbelschmuggel-, Steuerhinterziehungs- und Korruptionsaffäre, in der höhere Beamte der Sicherheitsbehörden verwickelt waren. Roman SHLEYNOVs akribisch recherchierten Beiträge sind regelmäßig in der Zeitung zu lesen. Seit mehr als einen Jahr erscheint seine Artikelreihe über die Verbindungen höhere russischer Beamten in die Geschäftswelt und deren indirekten Einflussnahmen: „Untersuchung der Geschäftsaktivität der ersten Personen des Staates und deren Familienangehöriger“
Ein zentrales Zitat daraus:
„Es ist so in Russland, dass der Staat starken Einfluss auf die Geschäftsprozesse ausübt: Er stellt nicht nur die Spielregeln auf, er ist auch selbst ein aktiver Spieler, der jederzeit bereit ist, sich auf den zerbrechlichen Markt zu setzen. Natürlich hat sich der Markt der ständigen Bedrohung angepasst. Daher verfügen Russlands Beamte über riesige Ressourcen, und deren Verwandte werden als Aktionäre, Gesellschafter oder Mitarbeiter von privaten Unternehmen und Geschäftsleuten als eine Art Sicherheit empfunden, die zur Risikosenkung beiträgt. Die Präsenz von Verwandten der erstgenannten Personen sagt darüber aus, dass das Geschäft geschützt ist. Oder zeigt, wem von den „Großen“ das eine oder andere Unternehmen nahe steht. Die wohltätigen Stiftungen und Projekte bleiben ebenfalls nicht ohne Aufmerksamkeit der Unternehmer. Die Experten schließen nicht aus, dass sogar eine indirekte Zugehörigkeit zum höheren Kreis einen positiven Geschäftseffekt herbeiruft.“
Weitere Informationen in russischer Sprache dazu hier.