Die Doku, die es gibt: "Ungefiltert eingeatmet"

Die WDR-Doku "Nervengift im Flugzeug", gesendet am 7. Juli 2014, ist seither im Archiv verschwunden. Sie wurde bis heute nie wiederholt. Trotz zunehmender Berichterstattung über das Problem von Fume Events und deren gesundheitlichen Folgen. Warum das so ist, wollte uns der WDR nicht begründen; er hat es als reichster öffentlicher Sender mit jährlich rund 1,4 Milliarden Euro Rundfunkbeitrags-Einnahmen offenbar nicht nötig, auf solche Fragen einzugehen. 

Einen Film allerdings gibt es: die Dokumentation "Ungefiltert eingeatmet. Die Wahrheit über das Aerotoxische Syndrom" von Tim van BEVEREN.

Er war der, der zur WDR-Doku die Idee hatte, die initialen Recherchen begonnen, Expose und Treatment verfasst und auch die meiste Arbeit mit Dreh und Produktion hatte. Und er war der, der viele von Fume Events Betroffene zum Reden bringen konnte. Die meisten von ihnen tauchen in der WDR-Doku überhaupt nicht (mehr) auf. Warum und weshalb, das haben wir unter Tim van BEVEREN und die WDR-Dokumentation 'Nervengift im Flugzeug' - Chronik eines Dreh's, aus dem 2 (verschiedene) Filme wurden beschrieben.

Menschen, die mit ihrem Arbeitgeber auf Kriegsfuß stehen, weil sie wegen mangelnder Vorsorgemaßnahmen gesundheitlich geschädigt sind, was der Arbeitgeber abstreitet und was die Betroffenen nun - meist vergeblich - vor Gericht erstreiten müssen, sind vorsichtig, wenn sie ihre konkrete Situation schildern sollen. Sie müssen regelmäßig Angst haben, dass jedes falsche Wort ihnen nachher zu ihrem Nachteil ausgelegt werden kann. Sie dennoch zum Reden zu bringen, verlangt hohes Einfühlungsvermögen, Rücksichtnahme und journalistisches Fingerspitzengefühl. Aber auch klare Abmachungen, wenn es denn soweit ist.

Tim van BEVEREN hat solche Menschen überzeugen können. Und deswegen tauchen sie auch in seiner Doku auf und nicht in jener des WDR. Der WDR-Film leistet keinerlei Beitrag mehr zum öffentlichen Diskurs. Und Bestandteil des öffentlichen Gedächtnis kann er ohnehin nicht sein. 

Da van BEVEREN vieles - u.a. aus Kostengründen - mit eigener Kamera gedeht und die Kontakte zu den vielen Informanten hatte, war es materialmäßig nicht allzu schwierig, eine eigene Dokumentation zu produzieren. Dafür aber war die Arbeit aufwändiger, denn seine filmische Darstellung des Problems basiert nicht nur auf einer größeren Materialfülle und originalen Zeugenaussagen, die der WDR verprellt hatte, sondern sie ist auch umfangreicher: mit 126 Minuten fast drei Mal so lang wie die WDR-Doku.

Anders gesagt: in Tim van BEVEREN's Doku erfährt man sehr viel mehr. Und vieles, wozu sich der WDR nicht (mehr) getraut hatte.

Die Doku läuft ab und an im Kino, hat eine eigene Website: www.ungefiltert-eingeatmet.de.

Man kann den Film dort auch kaufen als DVD oder sich via Video-on Demand anschauen: inzwischen in mehreren Sprachen, z.B. in EN, FR und ES. 

Die Doku hat inzwischen auch schon mehrere Preise eingeheimst - all das erfahren Sie auf der eben genannten Website zum Film.


Wer sich für die Thematik der potenziell kontaminierten Luft in Flugzeugen interessiert, kann dies in zwei größeren Zusammenhängen auch auf unserer Website tun:

(JL)