Die Berichte der Kölnischen Rundschau, 21.05.2016

von Simon LORENZ, Jens MEIFERT, Kölnische Rundschau

Köln plant Schutzzone am Dom

Sicherheitskonzept für Silvester 2016: Rundschau veröffentlicht erste Details

KÖLN. Knapp fünf Monate nach den Silvesterübergriffen am Kölner Hauptbahnhof bereiten sich Stadtverwaltung und Polizei intensiv auf den nächsten Jahreswechsel vor. Nach Informationen der Rundschau soll es um den Dom eine Schutzzone geben. Damit will die Stadt verhindern, dass erneut in einer Menschenmenge Panik ausbricht, Böller in die Menge geworfen und Raketen auf den Dom geschossen werden. Die Stadt schließt auch eine Absperrung der Kathedrale mit Zäunen nicht aus. "Der Dom ist ein Bereich, der besonderen Schutz benötigt", sagten Polizeipräsident Jürgen Mathies und Stadtdirektor Guido Kahlen der Rundschau. "Ich möchte am Dom und auf dem Bahnhofsvorplatz keine Böller haben und keine Raketen", sagte Mathies.

Die Stadt hatte nach den Vorfällen an Silvester erklärt, dass sie bei Großereignissen wie Karneval künftig eine fiktive Veranstalterrolle übernehmen wird. Dies war bereits an Karneval und vor dem 1. Mai so. Die nächsten Großveranstaltungen werden der Christopher-Street-Day und die Kölner Lichter sein. Für Silvester 2016 sind konkrete Maßnahmen in der Planung. So soll es zwischen Hauptbahnhof und Rheingarten Dutzende fest installierte Strahler geben, um das Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Die Polizei hat der Stadt hierzu Empfehlungen übermittelt. Die Ausleuchtung gilt auch als wichtig, um im Fall von Straftaten verwertbares Bildmaterial zu haben.

Zudem gilt eine Sperrung der Hohenzollernbrücke als wahrscheinlich. Dort war es zu panikartigen Szenen gekommen. Nach Angaben der Stadt soll in jedem Fall ein unkontrollierter Zustrom auf die Brücken unterbunden werden. Beim nächsten Jahreswechsel sollen deutlich mehr Polizisten und Ordnungskräfte im Einsatz sein. Kahlen: "Wir wissen, dass dann die ganze Welt schaut, ob wir unsere Lektion gelernt haben."

Der Düsseldorfer Untersuchungsausschuss zu den Silvestervorfällen hat ein Drittel von 100 geplanten Zeugenvernehmungen abgehalten. Die Rundschau gibt auf zwei Seiten einen Überblick über das, was nach den Vorfällen bekannt geworden ist. Thema S. 2-3/Kommentar S. 2

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