Borussia Dortmund: eine wenig sportliche Affäre im Überblick

 

Der „Ballspielverein Borussia 09 e.V. Dortmund“ feiert 2009 seinen hundertsten Geburtstag. Es ist noch gar nicht so lange her, da gab es bedeutende Menschen im Umfeld des Vereins und Tausende treuer Fans, die sich nicht sicher waren, ob und in welcher Form dieser Ehrentag stattfinden wird, ob in Dortmund dann überhaupt noch Profifußball gespielt wird – ja sogar, ob der Verein dann noch existiert.  

 

Ein sportliches Aushängeschild ist der BVB nicht nur für das Ruhrgebiet. Als einer der populärsten Bundesligisten der Republik, hat er eine lange Tradition. Immerhin holte man als erste deutsche Vereinsmannschaft einen Europapokal (der Pokalsieger) ins Land und zählte in den 1960’er Jahren zu den Bundesliga-Gründungsmitgliedern. Danach für lange Zeit: Mittelmaß pur. 

Obwohl Dortmund für die Fußballweltmeisterschaft 1974 in der Bundesrepublik Deutschland ein neues Stadion erhielt, spielte man vier Spielzeiten am Stück zweitklassig, ab 1976 dann aber wieder erstklassig. Im Anschluss dümpelte man mal mehr, meistens aber weniger erfolgreich im Bundesliga-Alltag umher. 
Als der Verein im Frühjahr 1986 sportlich nur um Haaresbreite einen weiteren Abstieg verhindern konnte, übernahm Dr. Gerd NIEBAUM das Amt des Präsidenten.

Unsere Chronologie startet drei Jahre später: im politischen Wendejahr 1989, in der die Borussia einen langersehnten Erfolg feiern durfte. Die Mannschaft mit den schwarz-gelben Ringelstutzen – als Hommage an vergangene Erfolge und Glücksbringer gedacht – wurde in Berlin Deutscher Pokalsieger. Zwei Männer waren maßgeblich für den ersten Erfolg nach knapp einem Vierteljahrhundert verantwortlich: Norbert DICKEL, BVB-Kultstürmer und zweifacher Final-Torschütze und eben Präsident NIEBAUM, der hinter den Kulissen die Fäden zog. 

Seit einiger Zeit aber will in Dortmund mit einem von Beiden niemand mehr etwas zu tun haben! 
Warum es ausgerechnet der Vater der großen BVB-Erfolge in den 1990’er Jahren, Dr. Gerd NIEBAUM, ist und wie es dazu kam, dokumentiert unsere Geschichte. 

Es ist die Geschichte einer im deutschen Profifußball einzigartigen Finanzkrise: ausgelöst durch unerschütterliches Vertrauen in die eigene Kompetenz, verstärkt durch eine ungesunde Portion Überheblichkeit und einem "Beinahe-Abpfiff" in Form der Pleite. 

In einer Chronologie können Sie die Entwicklung der Affäre verfolgen: 

Interessant ist es, wenn zwei der damals unmittelbar an der Aufdeckung der Affäre beteiligten Sportjournalisten, Thomas HENNECKE und Sasha FLIGGE, zu Wort kommen und die Geschehnisse von damals noch einmal aus ihrer Sicht rekonstruieren. 

Die beiden Haupt-Protagonisten unserer Geschichte, 'Multi-Talent' Freddie RÖCKENHAUS und Sportjournalist Thomas HENNECKE, stellen wir in einem gesonderten Abschnitt vor, dazu gesellt sich als weiterer wichtiger Baustein der Sportjournalist Sascha FLIGGE. 

Eine Besonderheit war sicherlich die intensive Zusammenarbeit zwischen Freddie RÖCKENHAUS und Thomas HENNECKE. Unter dem Titel Ein ungewöhnlicher journalistischer Doppelpass wird die Entstehung dieser Partnerschaft erzählt. 

Weiterhin bieten wir Ihnen eine große Auswahl an Berichten jener Tage aus den drei bedeutsamen berichtenden Zeitungen kicker-Sportmagazin, Süddeutsche Zeitung und den Ruhr Nachrichten an.

Wie wichtig kritischer Sportjournalismus ist, zeigt unser dokumentierter Fall. Trotzdem gibt es in Deutschland aktuell heftige Diskussionen innerhalb der Sportjournaille über zu wenig Kritik und fehlende Distanz zu dem „Produkt“ Sport. Unser Artikel Pass in die Tiefe. Oder: Kritik vs. Nähe – wenn Journalismus und Hochleistungssport zusammentreffen versucht, Ihnen einen kleinen ersten Einblick in die grundsätzliche Problematik des Sportjournalismus zu vermitteln.

Damit Sie bei all den Namen und Unternehmen stets den Überblick behalten, haben wir für Sie die wichtigsten Personen und Unternehmen stichwortartig in einem ABC zusammengetragen. 

Wenn Sie diese Geschichte direkt verlinken oder aufrufen wollen, so können Sie das ganz einfach unter www.ansTageslicht.de/Borussia tun. 

(JL)