Die Chronologie in kompakter Form

Borussia Dortmund - das Wichtigste der Affäre prägnant zusammengestellt

31.10.2000

In der turbulenten Börsen-Zeit - gerade ist die Blase der „New Economy“ geplatzt – startet der BVB an der Börse; mit einem Ausgabekurs von 11 € pro Aktie und jeder Menge Hoffnungen. Insgesamt werden 13,5 Mio. Aktien unters Volk gebracht. Die Hoffnungen der Anleger auf eine erfolgreiche Aktie sehen am Ende des ersten Handelstages schon nicht mehr so rosig aus. Der Kurs der BVB-Aktie fällt auf fast 10 €.
Der Börsengang spült dem BVB eine Summe von 143 Mio. € in die Kasse. Gleichzeitig stockt der Club seinen Anteil am Westfalenstadion von 47% auf 75% auf


22.09.2003

DER SPIEGEL enthüllt Steuer-Tricks beim BVB. Der Trick ist nicht illegal, aber moralisch sehr grenzwertig. Und so funktioniert er: Der BVB hat seinen teuren Spielern Gehaltskürzungen von 20% aufgebrummt, die alle „freiwillig“ akzeptieren. Stattdessen zahlt der BVB seinen Spielern jedoch Zuschläge für geleistete Nacht- u. Sonntagsarbeit gemäß § 3b EstG. Diese sind zumeist von der Steuer befreit. Damit verdient ein Spieler fast soviel, wie vorher, aber der Club braucht weniger bezahlen – er bedient sich in der Steuerkasse.

Zu dieser Zeit haben sich in Dortmund zwei Journalisten zusammengesetzt, die sich schon länger über diverse Detailinformationen und andere Merkwürdigkeiten beim BVB wundern: Freddie RÖCKENHAUS, erfolgreicher Filmproduzent und im Nebenjob schreibender Sportjournalist, sowie Thomas HENNECKE vom Fachmagazin kicker, der berufsmäßig die BVB-Spiele betreut.
Sie stellen fest, dass sie sowohl identische, oft aber auch individuelle Informationen zu den Merkwürdigkeiten beim BVB haben. Sie beschließen, sich zusammenzutun und gemeinsam zu recherchieren. Auch die späteren Veröffentlichungen sollen immer zum selben Zeitpunkt erfolgen: in der Süddeutschen Zeitung (SZ), für die RÖCKENHAUS schreibt, sowie HENNECKE im kicker-Sportmagazin. Es wird eine ausgesprochen effektive Kooperation: zusammen wissen beide mehr als jeder für sich allein


22.12.2003

Zwei Tage vor Weihnachten lassen SZ und kicker die erste Bombe platzen: „Borussia vor dem Finanzcrash“ lautet die Überschrift in der SZ, „100.000.000“ beim kicker. Konkret schreiben sie:

  • der BVB braucht eine neue Geldspritze
  • erstmals Widerstand gegen NIEBAUMS Geldbeschaffungspläne
  • Verluste von mindestens 50 Mio. € im laufenden Geschäftsjahr
  • Verbuchung der Einnahmen aus dem Ausrüster-Vertrag mit „Nike“ (38 Mio. €) für das Jahr 2004/05 in die Jahresbilanz 2002/03
  • Rekordumsatz (162,3 Mio. €), aber nur 3 Mio. € Gewinn
  • Aufdecken des Spielerwechsel-Deals AMOROSO – EVANILSON mit dem italienischen Erstligisten AC Parma
  • Rückzahlungsbelastung für den BVB in Höhe von 27 Mio. € jährlich auf lange Zeit

Die beiden Veröffentlichungen treffen voll ins Schwarze 


19.02.2004

Ungeachtet dessen weitet sich die Krise immer weiter aus. Wieder einmal sind es die SZ und der kicker, die einen weiteren Beweis des drohenden Zusammenbruchs aufdecken. Anscheinend kann der BVB seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber der Hochtief AG, die mit dem Ausbau der Stadionecken beauftragt wurde, nicht mehr nachkommen. Laut SZ sollen die Verbindlichkeiten bei 17 Mio. € liegen. Dazu addieren sich 6 Mio. €, die der BVB der Vermietungsgesellschaft Molsiris schuldet. Daraufhin meldet MEIER, dass die Westfalenstadion GmbH & Co. KG, der eigentliche Vertragspartner, in einem Schreiben MEIER den Eingang der Zahlungen bis Februar 2004 versichert.
Kurze Zeit später kündigt der BVB eine Klage gegen die Behauptungen aus SZ und kicker an. Daraufhin nimmt der kicker seine Behauptung, der BVB sei mit der Stadion-Miete im Rückstand, zurück. Bei der SZ ist man gelassener und reagiert nicht.
Außerdem dementiert MEIER die genannten Horrorzahlen (Halbjahresverlust von 25 Mio. € und ein Jahresfehlbetrag von 60-65 Mio. €) und greift die kritische Berichterstattung erneut an, dementiert andere Fakten der Berichte jedoch nicht


27.02.2004

Nun ist es soweit: Der BVB muss seine Halbjahresbilanz veröffentlichen: 29,4 Mio. € Verlust in der ersten Saisonhälfte! Die von SZ und kicker genannten Zahlen waren richtig.
NIEBAUM spricht erstmals von einem „Super-Gau“ und einer „angespannten Liquiditätslage“


08.10.2004

Einer der wichtigsten Tage in der Geschichte: An diesem Freitag findet im Presseraum des Westfalenstadions die Bilanzpressekonferenz der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA statt. NIEBAUM und MEIER verkünden einen Verlust von 67,7 Mio. € und einen Schuldenstand von sagenhaften 118,8 Mio. €! NIEBAUM gibt zaghaft erste Managementfehler zu. Die Art und Weise wie sowohl NIEBAUM als auch MEIER das Rekorddefizit präsentieren und schönreden wollen, veranlasst die FAZ und den Sportinformationsdienst zu bissigen Kommentaren.
Gleichzeitig werden Details der erwähnten Kapitalerhöhung bekannt gegeben: 9,75 Mio. Aktien zu einem Stückpreis von 2,50 €


11.10.2004

Die SZ und der kicker berichten in ihren Montags-Ausgaben, dass HOMM Bedingungen für die Zeichnung des Aktienpakets gestellt hat. Diese lauten:

  • die KGaA verpflichtet sich, einen dritten Geschäftsführer für die Bereiche Finanzen und Controlling zu installieren
  • NIEBAUM bleibt längstens bis zur Neuwahl des Vereins-Präsidiums 2006 in der Geschäftsführung, muss also gehen
  • FM Fund Limited erhält drei Posten im Beirat und zwei im Aufsichtsrat

NIEBAUM dementiert die Existenz einer derartigen Vereinbarung vehement, u.a. gegenüber Journalisten der Ruhr Nachrichten und in einer eilig veröffentlichten Pressemitteilung.
MEIER wählt wiederum eine andere Taktik, indem er die Berichte nicht dementiert, sondern lediglich „keinen Kommentar“ abgeben möchte.
HOMM stärkt NIEBAUM durch einen Brief den Rücken. Darin versichert er NIEBAUM, dass bei der Aktienzeichnung keine Bedingungen ausgehandelt wurden. Damit wähnt sich NIEBAUM auf der sicheren Seite.
RÖCKENHAUS von der SZ hätte schon am folgenden Tag NIEBAUMS Lügenspiele auffliegen lassen können, da er von Informanten aus der BVB-Spitze Kopien der Abmachung zwischen NIEBAUM, MEIER und HOMM erhalten hat. Er muss jedoch auf seinen Recherche-Partner HENNECKE vom kicker warten, dessen Zeitung erst am Donnerstag (14.10.) wieder erscheint


14.10.2004

Und wieder platzt eine Bombe: SZ und kicker belegen in ihren Ausgaben die Existenz der sogenannten „Drei-Punkte-Erklärung“. In der SZ wird die von NIEBAUM in ihrer Existenz bestrittene Vereinbarung als Kopie abgedruckt. Unübersehbar: sie wurde von HOMM und NIEBAUM sogar persönlich unterschrieben.
Es ist nahezu offensichtlich, dass HOMM durch seine bewusste Fehlinformation Präsident NIEBAUM in eine Falle hat laufen lassen. Vermutlich, um NIEBAUM zeitnah „loszuwerden“


14.11.2004

An diesem Sonntag findet in der Westfalenhalle 1 die Jahreshauptversammlung des BV Borussia 09 Dortmund e.V. statt. NIEBAUM und MEIER müssen sich vor den treuesten Fans wegen ihrer fatalen Wirtschaftsbilanz verantworten. Für NIEBAUM und MEIER werden es harte Stunden. NIEBAUM hält seine Abschiedsrede, die er nach einem Tränenausbruch abbrechen muss. MEIER heult bereits vor der ersten Rede des Tages.
Der erste Redner des Tages ist NIEBAUM. Er versucht in seiner Rede wieder einmal, sich und sein Handeln zu verteidigen. Den Verbleib in der Geschäftsführung rechtfertigt er als Übernahme von Verantwortung in einer schwierigen Zeit. Seinen Rücktritt als Präsident versucht er als Verzicht zu verkaufen, um Ruhe in den Verein zu bekommen. Die Ära NIEBAUM endet schließlich unter Tränen. Tatsächlich spenden die Mitglieder ihrem langjährigen Präsidenten bei dessen Abschied Applaus und stehen auf. Doch eines bleibt offensichtlich: 18 Jahre hat NIEBAUM an der Spitze des BVB gestanden und in dieser Zeit etliche Titel gewonnen. Gemessen an diesen Erfolgen erscheint sein Abschiedsapplaus allerdings sehr mager.
MEIER tritt ebenfalls ans Rednerpult. Allerdings schlägt ihm bei seinem Versuch des Schönredens die Wut der Mitglieder ins Gesicht. Mehrmals wird er durch Zwischenrufe mit nicht zitierfähigem Inhalt unterbrochen. Er mahnt die Mitglieder zu mehr Sachlichkeit in der Diskussion, doch davon möchte zu dieser Stunde niemand mehr etwas wissen. MEIER verlässt schließlich unter erneuten Tränen das Rednerpult.
Ihm folgt als Redner der ehemalige Arbeitsminister Nordrhein-Westfalens HEINEMANN, jenes Mitglied des „Tresen-Dreiers“ von 1989. Doch heute stößt er nicht mit NIEBAUM an. Im Gegenteil: scharf sind die Töne in dessen Richtung, für die er viel Beifall erhält.
Werner WIRSING (Unternehmer und Ex-BVB-Schatzmeister) prangert vor allem die Art und Weise an, wie die Geschäftsführung mit Kritik umging – später unterstellt er MEIER, er hätte zu „Bilanztricks“ gegriffen. Zudem hält er es für nicht möglich, dass MEIER der richtige Mann für die nötige Sanierung des BVB ist.
Nach vielen weiteren Rednerrinnen und Rednern aus den Reihen der Fans, von denen viele ihr Herz ausschütten, kommt es zur Vertrauensabstimmung. Mit 823 zu 442 Stimmen werden NIEBAUM und MEIER entlastet.
Kurze Zeit später wird RAUBALL zum neuen Präsidenten des BVB gewählt. Es ist seine dritte Amtszeit und wieder einmal soll er die Rolle des Retters übernehmen


16.11.2004

Zwei Tage nach der Jahreshauptversammlung steht an gleicher Stelle die Aktionärsversammlung an. Nicht weniger brisant, zumal der neue Hauptaktionär HOMM eine Rede angekündigt hat, die mit Spannung erwartet wird. Im Vorfeld der Versammlung gehen auf der Website des Clubs zahlreiche Anträge ein, die den Ernst der Lage erkennen lassen.
Zunächst schreitet der neue Aufsichtsratsvorsitzende Gerd PIEPER ans Mikrofon und vermeldet, dass es in Zukunft mehr Transparenz,
Offenheit und Fairness von Seiten des BVB gegenüber seinen Aktionären geben wird.
Danach NIEBAUM. Er meldet ein „katastrophales Jahresergebnis“, gesteht Fehler ein und erntet massive Pfiffe und böse Zwischenrufe, als er erklärt, dass er auch weiterhin als Geschäftsführer tätig sein möchte.
MEIER liefert im Anschluss einmal mehr das desaströse Zahlenwerk und darüber hinaus noch die Ankündigung, dass es vielleicht eine weitere Kapitalerhöhung (für Aktionäre ein GAU) geben wird.
Gegen Mittag betreten zwei Neulinge, Othmar Freiherr VON DIEMAR (Unesco-Botschafter und Vizepräsident des Automobilclubs von Deutschland) und Ruedi BAER (schweizer Unternehmer und ehemaliger Präsident des schweizer Erstligisten Young Boys Bern) die BVB-Bühne. Beide sind Kandidaten HOMMS für die freien Plätze im Aufsichtsrat. BAER nimmt in seiner Rede kein Blatt vor den Mund und spricht von „Übermut und Unverschämtheit“ im Umgang mit fremdem Geld.
Die Rede BAERS eröffnet den Reigen der „Abrechner“. Da sind u. a. der Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V. Carsten HEISE und Stefan TEN DOORKAAT von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. Sie alle greifen NIEBAUM und MEIER scharf an und wünschen sich deren Rücktritt.

Dann folgt die Rede von HOMM. Bisher hat er sich dezent zurück gehalten, aber in seiner Rede schießt er zunächst gegen alle Anwesenden und straft dann die beiden Geschäftsführer regelrecht ab. Was keiner für möglich hält: Kurze Zeit später stärkt er NIEBAUM und MEIER den Rücken und hält eine Weiterarbeit beider für möglich und nötig. Das Plenum traut seinen Ohren nicht. Der gewiefte Taktiker HOMM belässt es dabei und das mit Kalkül: Mit einer Geschäftsführung NIEBAUM/MEIER hat HOMM großen Einfluss auf zukünftige Club-Entscheidungen.

Das Ergebnis nach langer Sitzung: Die Geschäftsführung wird mit 90% entlastet


09.02.2005

NIEBAUM tritt ab! Nach über 20 Jahren in BVB-Gremien endet an diesem Tag eine Ära, als NIEBAUM nun, nach dem massiven Druck aus dem Fan-Lager, auch sein Amt als Geschäftsführer der KGaA aufgibt. Nur eine kurze Presseerklärung mit wenigen persönlichen Worten NIEBAUMS wird herausgegeben. Persönlich erscheint er nicht 


17.02.2005

Auf einer weiteren Pressekonferenz stellt WATZKE den Wirtschaftsberater Jochen RÖLFS (Wirtschaftsprüfer und Chef einer Unternehmensberatung in Düsseldorf) als neuen „Sanierer“ vor. An diesem Tag, mit mehr als 100 Journalisten und Kamerateams als Kulisse, erfährt die Öffentlichkeit, dass der BVB nahezu insolvent ist. RÖLFS, der von MEIER zu einer Erklärung genötigt wird, da dieser zu stammeln beginnt, sagt: „Lehnen die Gläubiger den Sanierungsplan ab, war’s das. Dann ist Schluss.“ Quasi als „Zugabe“ werden die aktuellen Zahlen bekannt gegeben, die sich als weitaus schlimmer darstellen, als von der Öffentlichkeit gedacht:

  • vorläufiger operativer Verlust für die Zeit vom 01.07. bis 31.12.2004 in Höhe von 27,2 Mio. €
  • im laufenden Geschäftsjahr ein zusätzlich zu berücksichtigendes Markenwertrisiko in Höhe von 24 Mio. €
  • rund 79 % des eingezahlten Kapitals der Aktionäre (EUR 179,5 Mio.) sind durch Verluste aufgezehrt
  • Bedienung teilweise bereits fälliger Verpflichtungen und zur Abdeckung notwendiger Investitionen im Zeitraum vom 01.01. bis 30.06.2005 in Höhe von EUR 29,7 Mio 

14.03.2005

Zustimmung zum Sanierungskonzept oder das Ende des BVB? Diese beiden Möglichkeiten gibt es, als RAUBALL, WATZKE und RÖLFS an diesem Morgen eine Halle am Düsseldorfer Flughafen betreten, wo sich genau 444 der 5780 Gesellschafter des Molsiris- Stadionfonds eingefunden haben. Die drei BVB-Bosse haben im Vorfeld alles Menschen-Mögliche getan, um die Anleger von dem Sanierungskonzept zu überzeugen. Die wiederum stecken in einem Dilemma: stimmen sie zu, läuft das Sanierungskonzept mit all seinen Gefahren an – allerdings mit ungewissem Ausgang. Lehnen sie ab, geht der BVB in die Insolvenz und sie werden höchstwahrscheinlich so gut wie nichts von ihrem angelegten Geld wiedersehen.
Denn, geht der BVB in die Insolvenz, ist der Molsiris-Stadionfonds ebenfalls am Ende: der BVB ist der einzige Molsiris-Partner.
Der Plan von RÖLFS sieht vor, dass der BVB einen Teil der am 30.12.2002 an Molsiris verkauften 75% Stadion-Beteiligung zurückkauft und gleichzeitig die Mietzahlungen für die Jahre 2005 und 2006 aussetzt.

Die Ruhr Nachrichten berichten ausführlich über die entscheidende Sitzung und nennen Details des Plans: „Mit Hilfe des gestern von den Anlegern freigegebenen Depots in Höhe von 51,9 Mio. Euro, das ursprünglich für den Rückerwerb des Stadions im Jahr 2017 festgelegt war, will das BVB-Management 42,8 Prozent der Stadionanteile für 42,85 Mio. Euro zurückkaufen und damit die jährlichen Mietzahlungen deutlich reduzieren. Die verbleibenden neun Mio. Euro sollen zur Sicherung der Liquidität eingesetzt werden. Der Aktienkurs des schwarz-gelben Wertpapiers stieg kurz nach der Entscheidung um 6,5 Prozent auf 2,62 Euro. Die Zustimmung wurde auch deshalb dringend benötigt, um fristgerecht bis zum heutigen Dienstag die Unterlagen zur Erteilung der Lizenz für die nächste Saison bei der Deutschen Fußball-Liga einzureichen.“

Ohne MEIER, der gerne in Düsseldorf dabei gewesen wäre, aber aus „taktischen Gründen“ zu Hause bleiben muss, startet die Sitzung. RÖLFS präsentiert das Konzept und appelliert an die Anleger. Nach über sechs Stunden steht dann das Abstimmungsergebnis der Anwesenden fest: 94,4% Zustimmung für das Sanierungskonzept! Der BVB überlebt! Alle drei sind erleichtert. RAUBALL spricht von den schwersten Stunden seiner Laufbahn.

RÖLFS und seine Mitarbeiter lassen sich ihren Job mit 780.000 € bezahlen. Eine durchaus richtige Investition, so die überwiegende Meinung


22.03.2005

Der letzte Akt der Geschichte: Der Verein gibt im Laufe des Tages bekannt, dass der Vertrag mit dem Geschäftsführer der KGaA MEIER nicht verlängert wird. Somit wird am 30.06.2005 auch diese Ära beim BVB enden. MEIER war über 15 Jahre in verantwortungsvoller Position tätig. Auch seinen Job als geschäftsführendes Vorstandsmitglied des e.V. gibt er auf.
Mit neu aufgestellter Führungsmannschaft geht die Borussia in die Saison 2005/06


Saison 2005/06

Sportlich kann sich der BVB in den folgenden drei Spielzeiten zwar im Mittelfeld der Bundesliga etablieren (Endplatzierungen 7. - 13.), doch zu einer Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb reicht es bei weitem nicht. Ein Grund dafür sind die Abgänge wichtiger Spieler wie z. Bsp. ROSICKY, KOLLER und METZELDER. Das ändert sich mit dem überraschenden Erfolg im DFB-Pokal und dem Erreichen des Endspiels 2008 in Berlin, das unglücklich mit 1:2 n. V. gegen den FC Bayern München verloren geht. Trotz der Niederlage spielt der BVB mit neuem sportlichem Führungsteam – u. a. Trainer Jürgen KLOPP – damit in der laufenden Saison 2008/09 im UEFA-Pokal und bisher ambitioniert in der Bundesliga.

Ein nicht zu unterschätzender Erfolg der neuen Führung – namentlich WATZKE und Wirtschaftsprüfer, Steuerberater und Diplomkaufmann Thomas TRESS als Geschäftsführer sowie Präsident RAUBALL – ist es, dass keine wirtschaftlichen Horrorzahlen in den Medien zu lesen sind und sich der Ballspielverein Borussia 09 Dortmund scheinbar in sicherem Fahrwasser befindet:
Die Jahreshauptversammlung am 25. November 2008 nutzt Geschäftsführer WATZKE, um die versammelten Anleger mit erfreulichen Zahlen zu beruhigen. Neben dem in den letzten vier Jahren erfolgreich durchgeführten Schuldenabbau, konnte im Sommer der Vertrag mit dem Hauptsponsor „Evonik AG“ verlängert werden. Ein weiteres Erfolgspaket war der Verkauf der Namensrechte des Westfalenstadions an den Versicherungskonzern „SIGNAL IDUNA“ bis zum Jahr 2016. Auf den Vertragsabschluss mit dem Sportrechte-Vermarkter „Sportfive“ für weitere zehn Jahre war BVB-Geschäftsführer WATZKE besonders stolz, wie Börse-Online der ARD zitiert: „Ob vor dem Hintergrund des aktuellen Szenarios [aktuelle Finanzkrise] „Sportfive“ diesen Vertrag mit uns gemacht hätte, bin ich nicht sicher, aber Glück hat auch ab und zu mal der Tüchtige“

Auch die wirtschaftliche Bilanz der vergangenen vier Jahre sieht gut aus:
„122 Millionen Verbindlichkeiten habe man in den letzten vier Jahren abgebaut. Auch wenn das unglückliche Ausscheiden des BVB aus dem UEFA-Cup schon in der ersten Runde vermutlich 3 bis 4 Millionen Einnahmen koste – man sei finanziell und sportlich auf dem richtigen Weg“, so WATZKE weiter auf der Jahreshauptversammlung


Saison 2007/08

Jürgen KLOPP wird als neuer Trainer verpflichtet. Unter seiner Trainerhand verjüngt sich die Mannschaft, so dass mit wenigen Ausnahmen alle Stammspieler Anfang zwanzig sind. Dafür holt Sportdirektor Michael ZORC vielversprechende Talente aus internationalen Erst- und Zeitligen. Mit dieser jungen, dynamischen Mannschaft sichert sich der Club in der Saison 2010/2011 vorzeitig die Herbstmeisterschaft.
Auch finanziell kommt der BVB wieder in sichere Fahrwasser: Anfang 2011 berechnet Geschäftsführer WATZKE die Schulden des Clubs auf (nur noch) 56 Millionen Euro


2010/11

Krönender Abschluss der Bundesligasaison 2010/2011 ist die Deutsche Meisterschaft und ein Rekord bei den verkauften Saisontickets. Jürgen DAHLKAMP vom SPIEGELwidmet dem BVB einen ausführlichen Report über den Neuaufstieg:



(rb/vs/mw)