Jedes Jahr gibt es eine Vielzahl von Ian-Stuart-Donaldson-Memorial-Konzerte in Europa - zu Ehren des "Blood and Honour"-Gründers und Skrewdriver-Sängers Ian Stuart Donaldson, der am 24. September 1993 bei einem Auto-Unfall ums Leben gekommen ist. Immer an dem Wochenende, das dem Todestag am nächsten liegt, ist das Memorial in seinem Herkunftsland England terminiert.
Es handelt sich zwar nicht um das größte Gedenk-Festival seiner Art in Europa, aber um eines der internationalsten: Nazis aus vielen Ländern Europas sind in England mit Delegationen vertreten, um DEM Idol der Szene die Ehre zu erweisen. Im Gegensatz zu den Konzert-Schnitzeljagden über Kaufhaus- und Autobahn-Parkplätze in anderen Ländern gab es in England einen Pub als Vorab-Treffpunkt, wo die Nazis in Ruhe miteinander anstoßen konnten. Nach einiger Zeit ging es dann im Konvoi zum Konzertort weiter, einem Campingplatz.
Zu diesem Ereignis reiste auch die Altherren-Riege der Szene an, die Ian Stuart Donaldson persönlich kannte und schätzte: Der Stuttgarter Rechtsanwalt Alexander Heinig, der Frontmann der Rechtsrock-Band "Ultima Ratio" ist, war beispielsweise zu Gast - statt seiner Robe trug er bei diesem Anlass eine Bomberjacke. Eine Besonderheit in England ist außerdem die ausgeprägte Gedenkminute für Ian Stuart in der Nacht: Praktisch alle Konzertbesucher standen schweigend im Zelt, den Arm zum Hitlergruß empor gereckt.