Die notwendige Aktion: unerkannt im Milieu

Undercover heißt im Journalistischen: "unerkannt" bzw. unbehelligt recherchieren zu können.

Das klingt einfacher als es ist. Denn wer verdeckt Dingen auf den Grund gehen möchte,

  • muss sich den Spielregeln und Usancen jener Systeme unterordnen, die dort gelten, z.B. um nicht aufzufallen
  • unerkannt dort ersteinmal hineinkommen, z.B. mit einer Legende
  • und vor allem dort auch wieder herauskommen - nach Möglichkeit unbeschadet.

Es liegt in der Natur der Sache, dass jene, denen man unerkannt auf die Schliche kommen möchte, dies nicht besonders mögen. Andererseits ist es oft die einzige Möglichkeit, auf diesem Weg bestimmte Informationen zu erlangen. Dann wird die verdeckte Recherche "undercover" zur Notwendigkeit.

In der Wissenschaft ist das nicht anders. Dort spricht man von einer "teilnehmenden Beobachtung", wenn man an Informationen nicht anders gelangen kann. Würden die zu beobachtenden Personen darum wissen, würden sie anders handeln, sich anders darstellen - nämlich so, wie sie sonst nicht handeln oder reagieren würden.

Deshalb wird dies auch im Rahmen der Qualitätssicherung praktiziert: Qualitätskontrollen finden ohne vorherige Ankündigung statt.

Weil sich dies als adäquates Mittel längst durchgesetzt hat, werden verdeckte Recherchen bzw. Veröffentlichungen, die auf Undercover-Recherchen beruhen, von der Rechtsprechung anerkannt, wenn die Ergebnisse für die Öffentlichkeit von Bedeutung sind. Und deswegen hat verdecktes Recherchieren auch längst Eingang in den Pressekodex des Deutschen Presserat gefunden. Dort heißt es im Pressekodex unter Ziffer 4 (vgl. Seite 7):

"Verdeckte Recherche ist im Einzelfall gerechtfertigt, wenn damit Informationen von besonderem öffentlichen Interesse beschafft werden, die auf andere Weise nicht zugänglich sind."

Auf diese Weise konnte auch diese Aktion von Statten gehen, die wir hier aus der Sicht

  • des Undercover-Journalisten und
  • des Greenpeace-Campaigners

dokumentieren. Es betrifft eine der spektakulärsten und erfolgreichsten Aktionen von Greenpeace: Das Aufspüren und Rückführen von Tausenden Fässern hochgiftigen Industriemülls, der illegal nach Rumänien 'exportiert' worden war. Diese Geschichte finden Sie ausführlich unter www.ansTageslicht.de/Muellionending.

An dieser Stelle jetzt hier die beiden Erfahrunsgberichte:

Informationen zu den beiden Personen, dem Journalisten Frank BRENDEL und den Campaigner Adreas Graf BERNSTORFF, finden Sie rechts (smartphone: weiter unten) unter Die Menschen hinter dieser Geschichte.

Die hiesige Geschichte können Sie direkt aufrufen und verlinken unter www.ansTageslicht.de/Muellschieber.