Einer dieser direkten 'Zuarbeiter': Rechtsanwalt Hans-Ludwig KULENKAMPFF, ebenfalls Mitglied der Bremer Bürgerschaft, aber als CDU-Kollege, sowie Teilhaber einer der großen Anwalts- und Notariatskanzleien in Bremen. KULENKAMPFF machte Makler LOHMANN auf 'heiße' Informationen oder bedeutungsschwangere Konstellationen aufmerksam: "Wir müssen wohl eiligst etwas unternehmen ..." heißt es im obigen Schreiben an das LOHMANN'sche Maklerbüro.
In diesem intransparenten Geflecht spielten auch andere, kleinere Leute eine Rolle, und zwar aus allen Parteien, weil man so illegale und/oder illegitime Geschäfte besser absichern kann, wenn alle, die potenziell neidisch sein könnten, bei diesem Selbstbedienungskartell ebenfalls etwas abbekommen.
Nach etwas mehr als einem Jahr war die Affäre ausgestanden, "König Richard" politisch enthauptet und das Politfilzkartell zerschlagen. Makler LOHMANN, der urplötzlich vom lebens- und geschäftsfrohen Hans-Dampf-in-allen-Gassen zum kranken Mann mutierte, musste Millionen(provisionen) zurückerstatten.
Ulrich MANZ, der erst zu seinem Verleger gehen musste, damit die Geschichte auch gedruckt werden konnte, weil die Chefredaktion das Muffensausen fürchtete, hatte nicht nur den Stein ins Rollen gebracht. Die Stiftung "Freiheit der Presse", die für das Jahr 1969 zum allerersten Mal den "Wächterpreis der Tagespresse" ausgelobt hatte, erkannte diese Auszeichnung dem jungen Ulrich MANZ zu - für das, wofür dieser Preis auch heute noch steht: für schonungsloses Aufdecken von Missständen.
Ulrich MANZ konnte (s)eine kleine Dankesrede allerdings erst im Jahre 2010, also 40 Jahre später halten. Warum, das lesen Sie hier unter Wie das 1969 mit dem allerersten Wächterpreis so abgelaufen ist.
Was sich seinerzeit alles abgespielt hatte, nachdem Ulrich MANZ seine allererste Geschichte (doch noch) veröffentlicht hatte, finden Sie unter Chronologie einer Affäre. Seine wichtigsten Artikel haben wir unter Die Berichte des WESER-Kurier dokumentiert. Und wir dokumentieren, was der Staatsanwalt herausgefunden hat: seinen Abschlussbericht zur Bremer Baulandaffäre.
Wenn Sie diese Geschichte direkt verlinken wollen, so geht dies am einfachsten unter www.ansTageslicht.de/Baulandaffaere.
(JL)