Passauer Neue Presse, 07.01.2016

von Martin RIEDLAICHER

Kommentar

Passauer Neue Presse , 19.03.2005

Eins vorweg: Klaus Huber hat viel für den Berufsschulverband getan. Das bestreiten nicht mal seine ärgsten Feinde - und davon gibt es einige. Beim Bau der neuen Berufsschule in Passau sowie beim Umbau des Salzstadels in Vilshofen war er immer vor Ort, hat den Firmen Dampf gemacht, sich reingehängt und auf diese Art dem Steuerzahler viel Geld gespart. Die Verbandsräte haben es ihm gedankt, mit einer beispiellos hohen Aufwandsentschädigung.

Er ist nicht populär, selbst CSU-ler verkneifen die Gesichter, wenn man seinen Namen nennt, aber über seine Ämter, Posten und Kontakte hat er einen ganz eigenen Status erreicht - man kommt an ihm nicht vorbei.

Der Fraktions-Chef im Kreistag ist derweil den Geruch nie losgeworden, seine gehäuften Ämter auch für eigene Zwecke zu nutzen. Der jüngste haarsträubende Vergabe-Fall gibt den Kritikern Recht. Der Verbandsvorsitzende schanzt sich selbst Verbands-Aufträge zu, der Sohn wird doppelt beschäftigt - kein Wunder, dass der Prüfer da Alarm schlägt.

Es kann nun sogar sein, dass das alles gar nicht mal illegal oder strafbar ist, aber moralisch lässt sich die Sache leicht bewerten: Huber leistet mit solchen G’schäfterln der Polit-Branche einen Bärendienst in einer Zeit, in der Politiker allgemein mit ihren Zusatzjobs und Nebenverdiensten gegen das Abzocker-Image kämpfen. Ein Wunder wär’s nicht, wenn immer weniger wählen gehen.