
Kleine Chronik der Ereignisse
3. und 17.3. 2002
Franz Nagelstutz (CSU) obsiegt bei den Kommunalwahlen im März und wird zum neuen 1. Bürgermeister gewählt
25.10.2003
Artikel von Thomas Fritz erscheint: „Gutmütigkeit wurde ihr zum Verhängnis“ (Beginn der „Putzfrauenaffäre).
In weiteren Artikeln berichtet die MAIN-POST (Thomas Fritz) über den Fortgang der „Putzfrauenaffäre“ und andere kommunalpolitische Vorgänge und Diskussionen sowie über den 1. Gerichstermin: „Gericht wollte keine Öffentlichkeit“
Februar 2004
Fasching: Nagelstutz lässt sich als Prinz durch Zell chauffieren, Beifahrer als „Putzfrau des Bürgermeisters“ verkleidet; MAIN-POST titelt: „Putzfrau gekränkt – Franz I. beleidigt“
März / April 2004
Thomas Fritz verlangt Einsicht in Gemeinderatsbeschlüsse hinsichtlich Einstellung von neuem Personal nach Amtsantritt von Nagelstutz – wird von Nagelstutz abgewiesen
07.06.2004
Antrag von T. Fritz auf Auskunftserteilung vor dem Würzburger Verwaltungsgericht scheitert; die MAIN-POST legt Beschwerde beim Verw.GH München ein
06.07.2004
Nagelstutz fordert die MAIN-POST auf, Thomas Fritz als Redakteur vor Ort abzuziehen
07.07.2004
Nagelstutz beschwert sich bei der Holtzbrinck-Gruppe über die MAIN-POST: er solle als „missliebiger Bürgermeister durch permanenten Druck zum Rücktritt gedrängt werden“
21.08.2004
Nagelstutz lässt im Amtsblatt einen Artikel über die Rolle der Presse veröffentlichen; verspricht den Zellern, weder „vertrauliche Unterlagen an die Presse“ noch „Steuerbescheide der Öffentlichkeit zugänglich zu machen“; will damit den Bürgern einreden, das Auskunftsbegehren der MAIN-POST würde auf „persönliche Daten“ abzielen und einen „Angriff auf die Persönlichkeitsrechte“ darstellen.
25.8.04 Thomas Fritz und MAIN-POST bekommen vor dem VGH in München recht: „Angelegenheit von öffentlichem Interesse muss von Offenheit geprägt sein“, im Prinzip auch bei nichtöffentlichen Sitzungen
31.09.2004
MAIN-POST veranstaltet zusammen mit ihrem RA Dr.Johannes Weberling aus Berlin eine erste Informationsversammlung mit 70 Bürgermeistern, um über die Auswirkungen der Entscheidung des VGH zum Presserecht zu diskutieren
26.10.2004
MAIN-POST veranstaltet eine weitere Info- und Diskussionsveranstaltung mit 120 Kommunalpolitikern und Verwaltungsbeamten zum Umgang mit Informationspflichten gegenüber der Presse in Gemeinden, Städten usw
Juli 2007
Nagelstutz gibt auf. Ohne irgendjemanden zu informieren, etwa seine engsten Mitarbeiter, gibt der Bürgermeister in einem Fax, u.a. an die Redaktion der MAIN-POST bekannt, dass er für die im März 2008 anstehende Bürgermeisterwahl nicht mehr zur Verfügung stehen werde. Nachfragen sind nicht möglich. Nagelstutz taucht ersteinmal ab. Im Oktober wird er dann endgültig seinen Rücktritt erklären. Nachfolgerin wird seine Stellvertreterin, die auch die nächste Wahl gewinnen wird.
Online am: 10.01.2016
Inhalt:
- Die Putzfrauenaffäre von Zell am Main in Kurzform
- Making-of: die Putzfrauenaffäre
- Chronologie der Putzfrauenaffäre
- Das Urteil, die Konsequenzen
- Auskunftsansprüche der Medien
- Zell am Main
- Die Autoren Thomas FRITZ und Rainer STUMPF
Tags:
Bayern | CSU | Main-Post | Pressefreiheit | Selbstbedienung

Auszeichnungen:
"Wächterpreis der Tagespresse" 2005