Der Fall ist nur ein lokaler, allenfalls ein regionaler, sprich bayerischer Fall. Und entfaltet keinerlei Reaktion. Weder in der Justiz noch in der Politik.
Irgendein beherzter Mensch, den wir nicht kennen und deshalb als "ANONYMUS" bezeichnen, gibt sich einen Ruck. Im Gegensatz zu den Staatsanwälten oder dem fraglichen Richter, die als Vertreter von "Justitia" - eigentlich - Recht und Gesetz anwenden sollen, unternimmt er etwas. Er kann dem nicht länger zusehen, wie sich Politik, Recht und Gesetz absolut blind stellen. Bayerns Justizministerin versteigt sich sogar zu der Behauptung, dass die bankinterne Untersuchung MOLLATH's Vorwürfe genau nicht bestätigt hätten.
ANONYMUS sucht sich ein Internetcafe. Dort, wo man anonym surfen, aber auch Emails verschicken und Unterlagen mit anhängen kann.
ANONYMUS setzt eine Mail an Gustl MOLLATH's Anwältin auf und hängt den HVB-internen "Sonderrevisionsbericht" als PDF mit an. Allerdings mit vielen Schwärzungen. Er will niemanden ans Messer liefern, sondern Gustl MOLLATH helfen. Aus dem Dokument geht klipp und klar hervor, dass Gustl MOLLATH's Vorwürfe stimmen und auch das, was er in der Anzeige geschrieben hat.
Jetzt kann der Fall weitergehen und er tut es auch. Denn jetzt steigen in die Berichterstattung auch die überregionalen Medien ein: Tagesschau, Süddeutsche Zeitung und andere.
Bevor der Strafprozess gegen Gustl MOLLATH neu aufgerollt, sprich wiederholt werden muss, entscheidet das Bundesverfassungsgericht: MOLLATH muss auf der Stelle aus der Zwangspsychiatrie entlassen werden.
So kommt Gustl MOLLATH nach genau 2.717 Tagen aus der Psychiatrie wieder frei. Dank unter anderem dem Whistleblower ANONYMUS.