Eine sitzt in Dubai: die Jamal Ahli Foods Co. Sie hat eine besondere Funktion. Sie dient heimlich als Zwischenhändlerin für den Konzern, um alle Einkäufe in den USA, die letztlich an das US-Militär weltweit weitergeliefert werden sollen, vorher mit einem saftigen Preisaufschlag an Supreme zu verkaufen. „Konzerninterne Verrechnungspreis-Politik“ nennt man das. So konnte der Supreme-Konzern beispielsweise jede Cola-Dose mit einem weiteren Preisaufschlag von 30% absetzen – zusätzlich zu jener Gewinnspanne, die das Militär jedem Zulieferer konzediert. Und Supreme hatte sich weitere Tricks einfallen lassen, von denen niemand außerhalb des Unternehmens wusste.
Die Geschichte in Kurzform
Einer, der mit seinem Eintritt in die Geschäftsführung von diesen Praktiken 2004 Kenntnis gewann, war Michael EPP, der in Dubai seinen neuen Job beginnt. Ihm wird schnell klar, dass diese Praktiken nicht koscher sind. Und macht intern den Vorschlag, die illegalen Praktiken zu beenden und die unrechtmäßig kassierten Gelder zurückzuzahlen.
Doch das ist nicht im Sinn der Konzerneigentümer, und so wird das Verhältnis zwischen beiden frostig. Weil sich Michael EPP damit nicht zufrieden geben will, erkundigt er sich in den USA. Dort gibt es spezielle Regelungen für Whistleblower, den False Claims Act: Wer als Hinweisgeber jemanden verklagt, der den Staat finanziell schädigt, erhält einen beachtlichen finanziellen Anteil von jener Summe, die das Unternehmen zurückzahlen muss – als Wiedergutmachung für erlittenen Stress und als Entschädigung für die Zukunft. Denn solche Whistleblower gelten in ihrer Branche danach als ‚verbrannt‘, haben keine Chance, je wieder beruflich Fuß fassen zu können.