Informationen, Literatur und Quellen über Klaus FÖRSTER

Über den FLICK - Parteispendenskandal gibt es vergleichsweise viel Literatur, denn die Affäre ist auch wissenschaftlich gut erforscht. Über Klaus FÖRSTER und dessen Bedeutung für die - unbeabsichtigte - Aufdeckung dieser Affäre gibt es hingegen wenig.

Die Illustrierte stern hatte 1985 eine 7teilige Serie veröffentlicht: "Der Mann, der Flick jagte". Aufgrund der hohen Akzeptanz der Leser hatte der Autor, Hubert SEIPEL, dann ein gleichnamiges Buch daraus gemacht, das man noch heute antiquarisch über einschlägige Adressen, beispielsweise im Internet beziehen kann.

Da der Buchautor Hubert SEIPEL dazu Klaus FÖRSTER mehrere Wochen intensiv befragt hatte, dürfte es die genaueste Rekonstruktion darstellen. Allerdings ist das Buch sehr journalistisch-dramaturgisch geschrieben, also oft ohne genaue Datumsangaben oder sonstige Details.

Die haben wir aus allen möglichen Quellen zusammengestellt, u.a. der einschlägigen Literatur über die FLICK-Parteispendenaffäre. Wir konnten aber auch im Einvernehmen mit Klaus FÖRSTER's Witwe Einsicht in die Personalakte nehmen, die im Staatsarchiv in Düsseldorf lagert und aus der die Reaktionen und Verhaltensweisen der Ministerialbürokratie ersichtlich sind.

FÖRSTER hat dem SPIEGEL 1984 ein kleines Interview gegeben, nachdem er nicht mehr Steuerbeamter war: 

Kurz vor seinem Tod hat ihn auch die Journalistin Claudia DECKER für den Bayerischen Rundfunk interviewt: für ein kleines Hörfunkfeature: Schwarze Kassen, käufliche Politiker und bange Beamte - Der Weg des Steuerfahnders Klaus Förster. Es ist das letzte, was FÖRSTER über sich und seine Geschichte im Original hinterlassen hat. Ein Fernsehfeature oder eine TV-Reportage, etwa beim Öffentlich-Rechtlichen Fernsehen, hat es nie gegeben.
Wie das beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk so üblich ist, gibt es das Feature nicht mehr online.

Wir haben ebenfalls versucht, leider erst nach seinem Tod, wenigstens einige Stimmen über Klaus FÖRSTER, also Eindrücke über seine Person und sein Wirken, einzufangen: seitens seiner Witwe, eines ehemaligen Kollegen aus einem anderen Bundesland und seitens Hans LEYENDECKER, der seinerzeit für den SPIEGEL Kontakt mit ihm gehalten hatte.

Zu den spannendsten Büchern der FLICK-Affäre bzw. der damaligen Parteispendenpraxis, die sich u.a. auf die Auswertungen der Parlamentarischen Untersuchungsausschüsse sowie den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen stützen, zählen

  • Hans Werner KILZ/Joachim PREUSS: Flick. Die gekaufte Republik. Rowohlt Verlag 1983. Es ist das Buch zweier SPIEGEL-Redakteure, die auch die ganzen Jahre an dieser Geschichte saßen und darüber geschrieben hatten
  • Otto SCHILY: Politik in bar. Flick und die Verfassung unserer Republik. Beck Verlag 1986. SCHILY war damals als Mitglied der SPD-Bundestagsfraktion Vorsitzender des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses in Bonn und hat in seinem Buch vor allem die dort aufgetauchten Akten zur Grundlage genommen. Und er beschreibt die spannende 'Geschichte' dieses Untersuchungsausschusses


Empfehlenswert, weil man selten so klar die Uneinsichtigkeit in Fehlverhalten schwarz auf weiß lesen kann, ist das Buch von Eberhard von BRAUCHITSCH: Der Preis des Schweigens. Erfahrungen eines Unternehmers, erschienen 2001 bei Ullstein.

Zu den wichtigen Quellen zählen auch die Parlamentarischen Untersuchungsausschussberichte


Die wissenschaftliche Literatur haben wir hier - u.a. wegen der Fülle - nicht aufgeführt, sie lässt sich über einschlägige Kataloge etc. erschließen.

(JL)